Re: [Ag-umwelt] Der globale Wasserkreislauf verändert sich auf "alarmierende" Weise

["Dr. Volker Jaenisch" <volker.jaenisch AT inqbus.de>]

Ahoi!

Am 18.10.2010 10:21, schrieb Steffen Thomas:
>>
>>>> Dein Beispiel mit dem Verlust an Eismasse ist typisch für diese falsche 
>>>> Betrachtungsweise. Selbst innerhalb des relativ großen Messfehlers ist 
>>>> es eineutig klar, dass ein rapider Verlust vorliegt, auch wenn wir am 
>>>> unteren Ende der Spanne liegen sollten. Die Eisbedeckung der Pole ist 
>>>> eindeutig rückläufig, das kann man sogar durch einfaches Betrachten von 
>>>> Sattelitenfotos erkennen.
>>>>         
>>> Was Du vielleicht immer noch nicht mitbekommen hast ist die Tatsache, das 
>>> ich nie eine Änderung des Klimas abstreiten werde. Es geht hier um die 
>>> Ausmaße und die Ursachen. Aber da Du gerade Satellitenfotos ins Spiel 
>>> bringst, schau Dir doch einfach mal spasseshalber die winterliche 
>>> Eisbedeckung der Arktis an. Hier kannst Du das selber mal tun 
>>> -http://arctic.atmos.uiuc.edu/cryosphere/archive.html
>>>       
>> Jau, hab ich:
>> 31.12.1978: 
>> http://arctic.atmos.uiuc.edu/cryosphere/IMAGES/ARCHIVE/19781231.png
>> 31.12.2009: 
>> http://arctic.atmos.uiuc.edu/cryosphere/IMAGES/ARCHIVE/20091231.jpg
>>     
> Und Dir fällt dabei nichts auf? Nun dann gebe ich einen Tip: je tiefer
> lila um so dicker das Eis.
>
>   
Das ist völliger Quatsch!
Zum einen ist es mit Satelliten (noch) prinzipiell nicht möglich die
Mächtigkeit der Eimasse zu bestimmen.
Die Skala sagt: Sea-Ice-Concentration. Das ist der Anteil pro
Flächeneinheit Meer der von Eis bedeckt ist.
100% bedeutet alles ist mit Eis bedeckt. >100% bedeutet>50% bedeutet es
gibt Löcher im Eis und >50% im Meer schwimmen Eisschollen (nur zur
Verbildlichung, der Übergang Eis mit Löchern -> Eisschollen ist nicht so
einfach zu bestimmen.).
Wie dick das Eis ist läßt sich aus diesen Werten NICHT ablesen.

Noch dazu ist klar zu sehen, wie sich 2009 das Eis sich zurückgezogen hat:
* z.B. rechts oben hinter Korea komplett
* Um Grönland herum ist auch ein beträchtlicher Eisschwund zu sehen.
* Die Fjorde Norwegens sind eisfrei, wie auch die nördlichen
Ostseeausläufer.
* Die Seen Nordamerikas sind eisfrei.

Weiterhin scheint die Aufnahme von 1978 stark verrauscht zu sein (z.B.
die Aureole um den geographischen Nordpol herum. Es sollte
in diesem Bereich keine Löcher im Eis geben. Und da die Strömungen dort
oben zirkulär sind würde ich keine radialen Strukturen dort erwarten.).

Und dann ist es methodischer Unfug zwei Momentaufnahmen zu vergleichen.

Beste Grüße

Volker

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