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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] Der globale Wasserkreislauf verändert sich auf "alarmierende" Weise

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Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] Der globale Wasserkreislauf verändert sich auf "alarmierende" Weise


Chronologisch Thread 
  • From: Steffen Thomas <steffen AT sthomas.de>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] Der globale Wasserkreislauf verändert sich auf "alarmierende" Weise
  • Date: Sun, 17 Oct 2010 20:19:07 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

N'Abend,

Am 17.10.2010 11:01, schrieb Guido Körber:
Also ein Chemiker der Probleme hat sich in die Materie anderer Wissenschaften
hineinzudenken...

Was die Messfehler angeht: Die Kosmologie arbeitet auch mit soch hohen Fehlerbereichen,
teilweise sogar noch größeren und publiziert wird da trotzdem. Dagegen arbeiten die
Atomuhrspezialisten in der Physik mit Messfehlern bei 10^-16 und besser, Längenmesungen
und viele andere Messungen sind auch in Präzisionsbereichen von ppm. Wie genau bist Du
mit Deinen Messungen? Und warum traust Du denen, wenn Du nicht die Genauigkeit der
Atomuhr erreichst? Vielleicht weil die Messungen "genau genug" sind um eine
sinnvolle Aussage zu machen?

Solche Fehlerbetrachtungen machen imho nur dann Sinn, wenn man den Fehler prozentual betrachtet. Akzeptable Fehler liegen bei mir im Bereich 1% und kleiner.

Dein Beispiel mit dem Verlust an Eismasse ist typisch für diese falsche
Betrachtungsweise. Selbst innerhalb des relativ großen Messfehlers ist es
eineutig klar, dass ein rapider Verlust vorliegt, auch wenn wir am unteren
Ende der Spanne liegen sollten. Die Eisbedeckung der Pole ist eindeutig
rückläufig, das kann man sogar durch einfaches Betrachten von Sattelitenfotos
erkennen.

Was Du vielleicht immer noch nicht mitbekommen hast ist die Tatsache, das ich nie eine Änderung des Klimas abstreiten werde. Es geht hier um die Ausmaße und die Ursachen. Aber da Du gerade Satellitenfotos ins Spiel bringst, schau Dir doch einfach mal spasseshalber die winterliche Eisbedeckung der Arktis an. Hier kannst Du das selber mal tun -http://arctic.atmos.uiuc.edu/cryosphere/archive.html



Und das geht durch die gesamte Datenmenge der Klimaforschung so weiter:
Selbst wenn man das untere Ende des Fehlerbereiches aller Einzeldaten
verwendet bleibt übrig, dass von Menschen verursachtes CO2, Methan und andere
Gase einen Einfluss in eine Richtung haben die uns langfristig nicht gefallen
kann.

Nun da könntest Du Unrecht haben. Das Treibhausgas Nummer 1 ist und bleibt Wasser. Ich erwähnte glaub ich auch schon mal, das die Absorbanz der relevanten (nicht von Wasser überdeckten) IR Linie schon heute bei 95% liegt. Eine Zunahme durch Absorption ist daher hauptsächlich in den Seitenbanden zu erwarten. Menschen, die davon mehr verstehen als ich haben das mal nachgemessen und sind auf einen Zuwachs von 0,4 Grad Celsius bei Verdopplung des CO2- Gehaltes gekommen. Das passt relativ gut zu den Befunden des schon einmal von mir hier zitierten Devons. Dort lag die Temperatur am Boden ca. 6°C über den heutigen Wert bei etwa Neunfacher CO2- Konzentration. Inwieweit man die Verhältnisse vergleichen kann, steht auf einen anderen Blatt. Zumindest handelt es sich um den selben Planeten

Mit Panikmache hat das nicht zu tun, dafür sind die Medien zuständig, aber die Haltung
"wir machen mal nichts, vielleicht stimmt das ja alles nicht" ist einfach
Dummheit. Alles was wir verlieren können, wenn wir unsere Wirtschaft auf Nachhaltigkeit
umstellen ist

Wie ich auch schon mehrfach schrieb, bin ich durchaus der Meinung, das eine Reduktion des CO2 - Ausstosses nicht schaden kann. Insofern gebe ich Dir völlig recht und hoffe, das Du mich nicht der Dummheit bezichtigen willst.
Was wir aber durchaus verlieren können, wenn wir zu unüberlegt umstellen, ist unser Lebensstandard/Lebensqualität. Und ob unsere potentiellen Wähler (und die, die wir noch gewinnen müssen, wenn wir irgendwann einmal politisch bedeutsam werden wollen) das auf Dauer mit Begeisterung hinnehmen, bezweifle ich stark.

die Abhängigkeit von knapper und teurer werdenden Ressourcen.
Dies ist in meinen Augen ein sehr viel einleuchtenderes Argument. Ich werde mich dazu in Kürze etwas genauer äußern, denn diese Tasache halte ich für einen viel geeigneteren Einstiegspunkt in eine nachhaltige Umwelt- und Energiepolitik.

LG

Steffen







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