Re: [Ag-umwelt] Der globale Wasserkreislauf verändert sich auf "alarmierende" Weise

[Guido Körber <koerber AT codemercs.com>]

Am 18.10.2010 um 13:33 schrieb Steffen Thomas:

> Mahlzeit,
>
>
> Am 18.10.2010 12:40, schrieb Dr. Volker Jaenisch:
>
>
>
> > Die Skala sagt: Sea-Ice-Concentration. Das ist der Anteil pro
> > Flächeneinheit Meer der von Eis bedeckt ist.
> Liegt wohl daran, das ich in Volumengrößen bei Konzentration denke und
> nicht an Flächenbedeckung.

Betriebsblind :)

> > Noch dazu ist klar zu sehen, wie sich 2009 das Eis sich  
> > zurückgezogen hat:
> > * z.B. rechts oben hinter Korea komplett
> > * Um Grönland herum ist auch ein beträchtlicher Eisschwund zu sehen.
> > * Die Fjorde Norwegens sind eisfrei, wie auch die nördlichen
> > Ostseeausläufer.
> > * Die Seen Nordamerikas sind eisfrei.
>
> Im Gegensatz dazu ist 2009 ein großer Teil der nördlichen  
> Hemisphäre mit
> Schnee bedeckt. Aber das liegt daran, das es sich um Momentaufnahmen
> handelt und ist demzufolge nicht zu berücksichtigen.

Auch das ist ein Effekt der aus den Klimamodellen schon lange  
vorhergesagt wurde: Mehr Feuchtigkeit in der Luft = mehr Niederschlag.

Was gerne übersehen wird, ist dass Klima nicht nur mit der  
Lufttemperatur zu tun hat. Der Energiegehalt des Gesamtsystems ist  
wichtig. Und dafür sind solche Fragen wie wie viel Eis und wie viel  
Wasserdampf ist vorhanden und welche Temperatur haben die  
Wassermassen der Ozeane viel wichtiger als die Frage ob es an irgend  
einem Ort in diesem Sommer ungemütlich kühl war.

> Außerdem haben wir anscheinend unterschiedliche Auffassung was
> beträchtlich ist.
> Das was ich für beträchtlich halte sieht man sehr gut in den  
> Sommermonaten.

Komisch, bei Messgenauigkeit sind Dir +/-1% zu viel und eine um 10%  
kleinere Eisfläche ist plötzlich nicht relevant?

Da musst Du Dich ernsthaft nach Deinen Maßstäben fragen lassen.

> > Und dann ist es methodischer Unfug zwei Momentaufnahmen zu  
> > vergleichen.
>
>
> Die Eisbedeckung ändert sich sicherlich nicht minütlich. Und  
> ausgewählt
> habe ich absichtlich die Aufnahmen nicht. Wer will kann da  
> systematisch
> die tägliche Momentaufnahme vergleichen, wobei das Archiv einige  
> Lücken
> aufweist. Ich hab einige Stunden damit verbracht.

Die beiden Bilder habe ich aus der Masse herausgegriffen, da sie  
ziemlich weit auseinader liegen und halbwegs drin im Winter.  
Natürlich sind das nur Momentaufnahmen, aber alleine diese beiden  
Bilder zeigen schon, dass da anscheinend etwas statt findet, was man  
sich genauer ansehen sollte. Und genau das haben viele Institute  
getan und kommen einhellig zu der Meinung, dass global die Eismassen  
schrumpfen.

Und nun bitte nicht wieder irgend welche isolierten  
Einzelbetrachtungen, es ist unerheblich wenn irgend welche  
Teilbereiche eine Zunahme an Eis zu verzeichnen haben aber  
gleichzeitig die globale Eismasse schrumpft. Zufällige Verteilungen  
von Ereignissen, die lokal dem allgemeinen Trend entgegen laufen  
sollten Dir aus der Chemie hinreichend bekannt sein, da verlaufen  
Reaktionen auch nicht immer völlig homogen und monoton und es ist der  
Job des Chemieingenieurs das in den Fertigungsanlagen so weit wie  
möglich zu unterbinden


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