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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] die spinnen doch die Brüssler...

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Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] die spinnen doch die Brüssler...


Chronologisch Thread 
  • From: Guido Körber <koerber AT codemercs.com>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] die spinnen doch die Brüssler...
  • Date: Wed, 10 Mar 2010 10:03:49 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Die Definition der Landschaft enthält eigentlich nichts Negatives. Im Absatz davor (4.2 Land with high carbon stock) steht:
Raw material should not be obtained from wetland; continuously forested areas (was die strittige Definition betrifft); areas with 10-30% canopy cover; and undrained peatland - if the status has changed compared to its status in January 2008.

Damit werden also natürliche Waldgebiete und wirtschaftlich (ggf. nachhaltig) genutzte unter den gleichen Schutz gestellt, der allerdings mit 2008 und "should not" nicht gerade optimal ist.


Am 10.03.2010 um 09:52 schrieb René Heinig:

Dr. Volker Jaenisch schrieb:
Ahoi!

Guido Körber schrieb:
Also nachdem ich jetzt nicht nur den Absatz, sondern den größten Teil
des Textes gelesen habe kann ich die Aufregung nicht mehr verstehen.

Die getroffene Defintion setzt nicht Regenwald und Plantage gleich,
sondern grenzt ab, dass genau der Regenwald (Area of high
biodiversity) und Ähnliches nicht als Rohstoffquelle benutzt werden
darf. Auch beim Zusammenschmeißen von bewaldeten natürlichen Gebieten
(min. 30% Baukronenbedeckung) mit z.B. Bananenplantagen geht es darum
auszuschließen, dass diese zu Rohstoffquellen umgewidmet werden.

Insgesamt ist der Text eigentlich garnicht so schlecht, wären nicht
die vielen Ausnahmen. Primär wird da definiert wann ein
"Biokraftstoff" diese Bezeichnung und damit verbundene Behandlung
auch verdient. Nur die massiven Ausnahmen machen dann deutlich, dass
da teilweise doch kommerzielle Interessen geschützt werden.
Ich mag Dir wiedersprechen.

Ich auch

Zum einen sind die Formulierungen der zu schützenden Wälder mit hoher
biodiversität "Also Urwald"
extrem schwach "raw material for Biofuels/Bioliquids should not be
taken from this land"

"Rohmaterial für Biotreibstoffe sollten nicht aus diesen Landstrichen
gewonnen werden"
Also kein klares Verbot. Ein klares Verbot wäre ein "shall"(darf
nicht) und nicht ein "should"(sollte nicht).

oder "it is not allowed to", dass should ist doch mit Absicht gewählt,
damit es kein klares Verbot gibt

Zum anderen werden in der zweite Kategorie alle anderen Wälder als
Nutzwälder zusammengefasst, sofern sie
das Kriterium "high Carbone stock" erfüllen.

Es gibt aber einen deutlichen Unnterschied zwischen einem nachhaltig
genutzen Buchenwald und einer Öl-Plantage.

Vorallem die Definition, dass bereits ein 5 Meter hohes Gewächs auf
einmal zu Wald werden soll ist aberwitzig
"Continously forest areas are defined as areas where trees have reached,
or can reach, at least heights of 5 meters,..."
ist doch ein schlechter Witz

und die Aussage
"They would normally include natural forest, forest plantations and
other tree plantations such as oil palm"

noch verstärkt von der Aussage
"This means, for example, that a change from forest to oil palm
plantation would not per se constitute a breach of the criterion"

Ist doch ganz klar auf die Ölpalmen-Industrie abgezielt und soll ein
haarsträubender Versuch sein Ölpalm-Plantagen auf ein höheres
schützenswertes Level zu erheben. Aber diese Plantagen sind das
HauptTodesKriterium des Regenwaldes und sollten deshalb in keinster
Weise einen gehobenen Status haben, zumal sie genau wie andere
Monokulturen, nämlich nichts als toten unfruchtbaren Boden zurücklassen!

Der Unterschied liegt nicht in der aktuellen Nutzung, sondern in der
Geschichte.

Es sollte verboten werden, dass Öl von Plantagen verkauft wird, welche
nachweislich auf Boden erwirtschftet wurden, dass vormalig Tropen- Wald
war. Ich weiß, wie illusorisch sich das anhört.

Für mich nun überhaupt nicht.

Es ist genau das was wir brauchen. Einzig die Vorstellung, dass wir ohne
diese Regelung auch in Zukunft ein vernünftiges Leben führen können ist
illusorisch. Wir brauchen den Regenwald, und im Moment braucht er uns!

Wir Europäer haben es ja auch nicht anders gemacht und den gesamten
Urwald, gerodet und Felder und Haine angelegt.

Wer A sagt, muss nicht auch B sagen.

Die EU sollte einen sofortigen Stopp jeglicher Bio-Fuels erlassen.
Ohne Nachfrage wird auch nicht (bei uns) produziert. Darüber hinaus
sollte die EU ein Wiederaufforstung
in Tropenwald finanzieren und damit Arbeitsplätze vor Ort schaffen.

Genau das _muss_ das Ziel sein.

Die EU braucht kein Bio-Fuel. Die EU braucht erneuerbare Energie.

Jepp

Viele Grüße
LordSnow

PS: um was für Zeiten sitzt du denn vorm Rechner :-)
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