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ag-meinungsfindungstool - Re: [Ag Meinungsfindungstool] qKonsens Entitätenmodell ?!

ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-meinungsfindungstool mailing list

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Re: [Ag Meinungsfindungstool] qKonsens Entitätenmodell ?!


Chronologisch Thread 
  • From: Alexander Praetorius <alexander.praetorius AT serapath.de>
  • To: ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag Meinungsfindungstool] qKonsens Entitätenmodell ?!
  • Date: Sat, 7 Jul 2012 20:08:20 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-meinungsfindungstool>
  • List-id: <ag-meinungsfindungstool.lists.piratenpartei.de>

2012/7/6 WSchallehn <WSchallehn AT news.piratenpartei.de>

WS: Der Teilnehmer hat nach meinem Weltbild eine Meinung.

AP: In meinem Weltbild hat er einen Standpunkt :-)

Das ist ja ein Ding! Nach meiner Erinnerung hat die AG MFT ohne mein Zutun vereinbart: Person hat Meinung, Gruppe hat Standpunkt. Hätte man auch anders vereinbaren können. Fand ich aber gut so.

Bedeutet nun im qKonsens:
- "Meinung": Person hat in Debatte zu jeder Kernaussage eine bestimmte Bewertung. Oder anders herum: "Meinung" ist das persönliche Profil innerhalb eines "Standpunktes", also ein "Einheitsvektor" mit genau einer "1" und alle anderen Werte "0".

- Standpunkt: Gruppe hat in Debatte zu jeder Kernaussage einen Vektor von Bewertungsstimmen. "Standpunkt" ist also grundsätzlich ein Aggregat unterschiedlicher "Meinungen".

Und Meinung wie Standpunkt bedeutet immer eine Aggregation aus 1..n Kompositionen Kernaussage&Bewertung. Klaro?

Offenbar muss hier noch zwischen "Innendarstellung" und "Außendarstellung" des (Gruppen-)Standpunktes unterschieden werden. Das "Aggregat der Meinungen" ist zunächst einmal die "Innendarstellung". Eigentlich wichtig ist aber, was als "Standpunkt der Gruppe" nach außen vertreten wird. Dazu gehören natürlich vor allem die Kernaussagen, die /überwiegend positiv/ bewertet wurden. Aber typisch für den qKonsens ist, dass auch ein /relevanter Dissens/ über einzelne Kernaussagen im Standpunkt erscheint. Mit den bereits mehrmals erwähnten "Spielregeln" meine ich, dass für jede Debatte vereinbart werden kann, welche Prozentzahlen als /überwiegend positiv/ bzw. /relevanter Dissens/ gewertet werden sollen. Solche Spielregeln könnten mMn in Plugins realisiert werden.

WS: Glossar sollte themenübergreifend sein, keinesfalls Teil von Thema.

AP: Glossare sind aber immer Kontextbezogen. In anderen Kontexten haben Definitionen andere Bedeutungen... fast immer.

Ich vertrete ganz massiv die Meinung, dass ein umfassendes Glossar für die politischen Diskussionen der Piraten bereitgestellt werden sollte - natürlich mit integrierten Begriffs-Varianten, wo dies nötig ist.

Ja, aber das ist ein Prozess und die Frage ist wie man den realisiert.
Am Ende geht es doch blos um die einheitliche ONTOLOGIE... um die gemeinsame DNA ;-)
Eine Definition ist wertlos wenn sich nicht in Abgrenzung zu anderen Definitionen gemacht wird und sie ist wertlos, wenn es nicht in der daraus entstehenden Ontologien solche Begriffe bzw. Definitionen sind, die in der REALEN WAHRNEHMUNG verankert werden.

Jede Ontologie wird wertlos, wenn sie nicht "geerdet" wird, das heisst wenn sie nicht durch reales, anschauliches, audiovisuell, haptisch, und sonstig wahrnehmbares von 2 oder mehr Menschen gleich wahrgenommen werden kann.
...zunehmend sind es auch SENSOREN welche DATEN erzeugen und ebenfalls einen Platz einnehmen.
Wir trauen diesen Sensoren dann auch in gewisser Weise wie unseren Augen und Ohren und anderen Sinnen.
...vorallem dann, wenn andere uns Spiegeln, dass sie eine gleiche oder ähnlich geartete Wahrnehmung und Erfahrung gemacht haben.
 

WS: Die Konsenskiste besteht ... aus 1…32 Kernaussagen.
AP: Warum wollt ihr das künstlich begrenzen? Lasst das doch einfach frei. In der Praxis wird sich das schon so einpendeln wie es gebraucht wird.
Das kann man natürlich unterschiedlich sehen. Vielleicht schließe ich zu Unrecht von mir auf andere. Aber mich nerven nunmal die Vielschreiber, die mir eigentlich nur Zeit stehlen.

JA, MICH AUCH !!!! ...aber das kannst du dadurch nicht eingrenzen. Jeder muss für sich erst die Erfahrung machen wie es ist von zuviel Text erschlagen zu werden um sich kurz zu fassen. Manchmal gelingt es mir mich kurz zu fassen, manchmal schweife ich aus.
Statt harter Begrenzungen, die zu sozialen bzw. Spannungsspitzen in der Diskussion führen kann, ist es besser Anreizstrukturen bzw. Toolmechanismen zu bauen, die es belohnen sich kurz zu fassen und es bestrafen wenn jemand sich LANG fasst.

Darüber nachzudenken wie sowas gelingt ist meiner Meinung nach konstruktiver.
 

AP: Du hast noch nichts zu meinen Vorschlägen bzw. meiner Kommentierung des qKonsens gesagt.
Verstehe ich nicht!
Habe im PAD die "Zusammenfassung" kommentiert, großenteils mit erfreuter Zustimmung.
Habe im PAD die Vorschläge angemerkt - allerdings in ziemlicher Irritation, weil ich für mich unerklärliche Differenzen zur Zusammenfassung angetroffen habe....

Ja, ich finde die spannend.
Habe es grade gesehen, werde mich versuchen Heuteabend oder Morgen damit zu beschäftigen.
Bin gespannt was du geschrieben hast und ob wir die "Unerklärlichkeiten" klären können :-)
 


AP: An Begriffen will ich mich nicht aufhängen.

Für "aufhängen" bin ich auch nicht. Aber wie der olle J.W.Goethe so treffend gesagt hat: "Begriff ist das, was man begriffen hat." Und wir verlieren leider viel Zeit, weil einige Leute viel schreiben, ohne begriffen zu haben, was bereits geklärt/vereinbart ist.

Worte sind "Schall und Rauch" ...Die Missverständnisse in den Worten zu überwinden erzeugt erst gemeinsames gleiches begreifen.
Manchmal sind viele Worte und unterschiedliche Erklärungsweise notwendig um das zu finden, das bei beiden Diskussionsteilnehmer übereinstimmend bereits existiert um von diesen im Dialog zu neuen gemeinsamen Standpunkten zu gelangen.
Wenn es leicht wäre, wäre die Welt ein Paradis und Missverständnisse gäbe es nicht :P
 

AP: Die Worte "STREAM", "PERSON", "STANDPUNKT", usw... kann man stärker an qKonsens anpassen.
Da haben wir halt ein Problem. "STREAM" z.B. ist für mich ein physikalischer Begriff, der z.B. auch unsere Verbindung per Internet betrifft. Ich weiß andererseits, das "Streams" in Konferenzen definiert werden.

Ich meine damit einfach ein Gespräch. Jeder Teilnehmer "emittiert" Nachrichten... gesprochenes oder geschriebenes Wort oder gestikulierend.... Alle anderen Teilnehmer bekommen diese Nachrichten in in ihre Inputsensorik eingespeist... Ohren, Augen, usw...
Prinzipiell kann die Diskussion schon eine Weile lang laufen bis man hinzukommt und danach auch noch weitergehen wenn man sie verlässt. Manchmal gibt es viel THROUGHPUT und manchmal sagt kaum einer was.

Deshalb habe ich es "STREAM" genannt.

 
Trotzdem sehe ich keinen Anlass, Stream statt Thread zu sagen, wo doch diese Bezeichnung für eine Folge von Diskussionsbeiträgen recht gebräuchlich ist.

THREAD ist auch gut. Nur finde ich STREAM allgemeiner als THREAD, denn letzteres assoziiere ich stark mit einem "Forum".
Und vorallem oft mit einem konkreten "TOPIC" :-)
Aber meinetwegen können wir auch THREAD sagen.
Ein THREAD kann abboniert bzw. subscribed werden. Jeder Teilnehmer kann einen BROADCAST an alle anderen machen, usw...

 
"PERSON" braucht man nun wirklich nicht anpassen - nur "Rollen" zuordnen.
Mit "Standpunkt" ist das nochmals anders. Ich wüsste nicht, wie und wo "STANDPUNKT" informationstechnisch definiert ist. Da kann man also selbst definieren, was man unter "STANDPUNKT" versteht - siehe oben!

STANDPUNKT wären für mich die konkreten persönlichen Daten auf einem Computer.
Das Wissen im eigenen Gehirn. Meinetwegen die Hirnstrukturen ...?
Ich sehe keinen Unteschied zwischen Meinung und Standpunkt.
Außer vielleicht, das es nur individuelle Meinungen gibt und diese zu Standpunkten aggregiert werden.

Letztendlich ist es mir egal ob es
individuelle Standpunkte
kollektive Standpunkte
ODER
individuelle Meinungen
kollektive Meinungen
ODER
Meinungen
Standpunkte 
gibt....

Mir war blos bisher nicht klar, das Standpunkte einfach kollektive Meinungen sind bzw. Meinungen kollektive Standpunkte sein können .. je nachdem wie man die Definition wählt.

Aber das ich mit der Definition "Meinung" und "Standpunkt", ersteres als individuell und letzteres als kollektiv, überfordert war, und es also kollektive Meinungen und individuelle Standpunkte NICHT GIBT, obwohl man es im allgemeinen Sprachgebrauch manchmal sagt, halte ich es besser explizit auf die Worte "individuell" und "kollektiv" zurückzugreifen.

 

Gruß!
Wolfgang



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