ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Ag-meinungsfindungstool mailing list
Listenarchiv
- From: "CAP (Christian)" <CAP AT news.piratenpartei.de>
- To: ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [Ag Meinungsfindungstool] Einwurf
- Date: Sat, 07 Jul 2012 10:56:08 +0000
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-meinungsfindungstool>
- List-id: <ag-meinungsfindungstool.lists.piratenpartei.de>
- Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver
Hallo NtroPi,
Ihr dürft gerne mein Modell kapern und umbenennen ;) Wenn die Piraten was werden wollen, ist eine Basis um die es hier beim Meinungsfindungstool geht, unentbehrlich.
Zu meinem Bewertungsmodell der Argumente. Das Sortieren erfolgt quantitativ, aber die Wertungen sind qualitativ. Und da die Wertungen mehrere Dimensionen haben, wie z.B. "Finde ich gut", "Inhaltlich richtig", "Relevant in Bezug auf übergeordnete Aussage", dürften die verschiedenen Argumente in den verschiedenen Sortierungen auch unterschiedliche Eindrücke zur Meinungsbildung schaffen. Die Sortierung stelle ich mir dabei je Dimension vor, wie man das in Tabellen so gerne macht (z.B. Sortiere erst nach Spalte B und dann nach C) Denn ein Gegner sollte zum Beispiel ein Argument inhaltlich richtig klassifizieren, auch wenn er es nicht gut findet.
Mir war es wichtig bei dem Design, Aussagen/Argumente ohne weitere Vertretung durch seinen Autor nicht im Nirvana des Systems verschwinden zu lassen, vor allem, wenn sie gut sind.
Auf der anderen Seite war es mir wichtig, über die verschiedenen Sortierungen schnell verschiedene Eindrücke als Basis der Meinungsbildung entstehen zu lassen.
Wenn man dann eine gewisse Userfairness und vielleicht eine Begrenzung von einem Vote je User und Aussageelement unterstellt, dürfte das eine gut handelbare, aber auch nicht perfekte Grundlage sein.
ntroPi schrieb:
Hallo CAP,
ich finde den Ansatz äußerst interessant und er deckt sich ziemlich mit meiner "persönlichen" Ansicht eines Meinungsfindungstools. In dieser Variante eines MFT könnte jeder Nutzer sehr kleinteilig an einzelnen Aspekten des Argumentgraphen arbeiten, evtl. sogar ohne den Gesamtüberblick über das Thema zu benötigen. Wenn ein Thema erst einmal im Detail ausgearbeitet ist kann der Nutzer gezielt in den Bereichen lesen in denen er sich seiner Meinung nicht ganz sicher ist. Ein gutes Werkzeug zur Meinungsfindung.
Auf der anderen Seite ließen sich aus dem so entstehenden Argumentationsgraphen je nach Bedarf gute Grundlagen für Entwürfe fürs Entscheidungstool zusammensammeln.
Eine Anmerkung zu den Bewertungen: Diese sind zwar nützlich um Spam/Vandalismus zu verhindern, jedoch stehen sie dem von dir genannten Ziel die Argumente qualitativ statt quantitativ zu bewerten entgegen, da so "nur" eine Mehrheitsbewertung zustande kommt.
Außerdem gefällt mir, dass die Wiederverwertung eines Teilbeitrags für verschiedenste Themenbereiche vorgesehen ist. Die dafür notwendige Flexibilität ist in der aktuellen Diskussionsbasis (qKonsens) noch nicht gegeben aber vielleicht wird das ja entsprechend erweitert.
Der Name "KnowledgeBase" ist vllt. wirklich ungeschickt gewählt wenn nach deiner Aussage kein Wissen (Knowledge) drin enthalten sein soll.
Wie wäre es mit "DissensBase" damit wird deutlich, dass auch kein angestrebt wird, sondern eher eine Sammlung von Argumenten, die natürlich in Konsens enden können ;-)
Grüße,
ntroPi
CAP schrieb:
Hallo,
als Ihr Euch gegründet habt, hatte ich die Idee der "KnowledgeBase"
http://wiki.piratenpartei.de/KnowledgeBase mit beigesteuert.
Das müsste in Eurer Sprache eher ein Informationstool denn ein Diskussionstool sein.
Jetzt frage ich mich, ob mit einem Diskussionstool wirklich geholfen wäre, um die Meinungsfindung zu unterstützen. Vielleicht ist es wichtig zu erwähnen, dass ich hier nicht primär den Entwickler für Lösungsvorschläge im Auge habe, sondern den Aktiven, der in das Thema rein kommen möchte, um eine Position für sich zu finden.
Die Diskussion ist ja eher ein Prozess bei der aktiven Entwicklung der Lösungsvorschläge und die Hinterlassenschaft einer Diskussion ist selten eine einladende Basis, um anhand dessen eine eigene Position zu finden. Eines der Hauptprobleme dabei ist für mich in einer Diskussion das nachträgliche Auffinden der relevanten Information, die die vielen, die sich ihre Meinung zu bilden versuchen, suchen.
Mit der Knowledgebase und seinem Selektionsmechanismus wollte ich ein Aufschwimmen von Aussagen erreichen, die unter welch auch immer gewählten Kriterien besonders waren. Nur so kann ich mir vorstellen, dass Qualität über Quantität siegt. Denn in jeder Diskussionsumgebung muss man sich doch Fragen, siegt das bessere Argument oder jenes Argument, das aktiver beworben wird.
Und genau an diesem Punkt sehe ich die Archillesverse einer Basisdemokratie. Die im Sinne der Beteiligten besten Aussagen sind nicht automatisch die, die die größte Spur in den Systemen hinterlassen.
Und dass Ihr diesen Gegensatz von Quantität und Qualität überwinden wollt, seh ich beim Überfliegen der aktuellen Darstellung nicht.
Ich persönlich glaube, dass gerade dieser Punkt den entscheidenden Vorteil gegenüber den bereits vorhandenen Tools, wie Mailingliste, Pad, Mumble u.ä. bringen wird.
Auf welche Wege man das erreichen kann, ist natürlich zu überlegen.
Entschuldigt bitte, wenn der Inhalt dieses Einwurfs schon längst von Euch bedacht wurde. Ich hab Eure Diskussion nicht näher verfolgt.
Liebe Grüße und viel Erfolg!
- Re: [Ag Meinungsfindungstool] Einwurf, ntroPi, 06.07.2012
- Re: [Ag Meinungsfindungstool] Einwurf, CAP (Christian), 07.07.2012
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