Re: [Ag Meinungsfindungstool] Allgemeinverständlich reden - "Willensbildung"!?!

[WSchallehn <WSchallehn AT news.piratenpartei.de>]

Lieber Daniel,

Du drischst da auf ein Feindbild (mW) ein, das mit mir nichts zu tun hat. 
Ich habe nochmal in Dein Profil geschaut. Mir ist jetzt verständlich, 
dass Du die technische Grundausbildung als ziemlich eng empfunden hast und 
das grenzenlose Denken der Philosophie viel besser findest. Das 
mechanistische Weltbild ist zwar gewiss noch gelegentlich anzutreffen, 
aber doch überhaupt nicht mehr repräsentativ für die Realwirtschaft.
Mein Link auf die Gesellschaft für Projektmanagement (GPM-IPMA) war als 
Weg in die Vielfalt heutigen Projektmanagements gemeint. Ein Link aufs 
Lehrmaterial selbst konnte das nicht sein, denn dieses ist nur gegen eine 
erkleckliche Gebühr zu haben. Ein repräsentatives Inhaltsverzeichnis ist 
z.B. hier zu 
finden:http://www.iccon.de/zertifikate/change-pages/download-dateien/level-d.pdf 
- bestimmt ansehenswert!
Dort wird durchgängig "systemisch" gearbeitet(!, also nicht nur gelehrt) 
- und zwar gewiss konkreter und systematischer(!) als in der von Dir 
angebotenen Tabelle.

So finde ich es halt gar zu überheblich, wenn Du schreibst

> Lieber Wolfgang,
> ich finde es gut, dass Du die Unterscheidung mechanistisches Weltbild 
> (mW) und systematisches Weltbild (sW) annimmst. 
> http://de.consenser.org/node/2511

Denn auch Deine Gegenüberstellung mW<->SW ist gar zu oberflächlich. Wir 
wissen doch beide, dass z.B. bei Existenz mehrerer sinnvoller Lösungen 
meist trotzdem nur eine zu realisieren ist.

> Wie Du mich beurteilst ist Deine persönliche Sicht. Ich habe Deinen und 
> andere Ansätze immer wertgeschätzt und halte eine Lösungsvielfalt für 
> sinnvoll, wenn sichergestellt wird, dass Informationen nicht durch 
> Tool-lock-in verloren geht - das ist meine Perspektive. 
Hier kommen wir uns endlich näher. Ich begrüße, dass Du statt 
Tool-Vielfalt jetzt von Lösungsvielfalt sprichst. Können wir uns darauf 
verständigen, mit einer möglichst geringen (gut überschau- und 
handhabbaren) Tool-Vielfalt(A) eine möglichst grenzenlose 
Lösungsvielfalt(B) zu tatsächlich realen Lösungen© zusammen zu führen?

> Wenn beim "Kampf" um die eine richtige Lösung zu einem sozialen Dilemma 
> kommt, so könnte man durch die Ermöglichung mehrerer sinnvoller 
> Lösungen die Lage entschärfen.
>
> Saludos,
> Schnittmenge

Da bin ich im Prinzip einverstanden - und habe dann doch wieder ein 
Problem. Ich würde alles dafür tun, den Kampf um die richtigen Lösungen 
informell auszutragen, also ehe es zu einem sozialen Dilemma kommen kann. 
Womit nicht ausgeschlossen wird, dass es sinnvoll sein kann, mehrere 
Lösungen zu realisieren - aber eben als Sonderfall.

Ich hoffe, dass auch der kleine Umweg übers persönliche unserem 
gemeinsamen Anliegen dienlich und für einige Mitleser hilfreich ist.
Eigentlich möchte ich mich voll auf die Inhalte konzentrieren. Dazu ist 
übrigens momentan bei der AG Piratenportal unter dem Thema 
"Funktionalität Qualifizierter Konsens" konkreteres zu erfahren.

Gruß!
Wolfgang