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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] [Ag-waffenrecht] Presseanfrage zu Jagd

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

Listenarchiv

Re: [Ag-landwirtschaft] [Ag-waffenrecht] Presseanfrage zu Jagd


Chronologisch Thread 
  • From: Katja Triebel <katja AT triebel.de>
  • To: Guido Körber <koerber AT codemercs.com>
  • Cc: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>, ag-tierschutz AT lists.piratenpartei.de, Mailingliste der AG Landwirtschaft <ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>, AG Umwelt <ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] [Ag-waffenrecht] Presseanfrage zu Jagd
  • Date: Tue, 18 Nov 2014 16:28:17 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: Mailingliste der AG Landwirtschaft <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Guten Tag Guido Körber,

am Dienstag, 18. November 2014 um 14:51 schrieben Sie:

> Gerade wurden noch ein paar Punkte nachgelegt. Ich beziehe mal die
> AGs Umwelt, Landwirtschaft und Tierschutz mit ein, das wird jetzt
> etwas umfangreich.
> Ich denke wir werden da wohl nicht nur erfreuliche Nachrichten für
> den Journalisten haben.

> Folgende Aussagen sind in den Raum gestellt und sollen von uns
> kommentiert werden:


Hier meine Kommentare als Jagdbefürworterin, die aber selber nicht
jagt und mit Sicherheit vieles anders sieht als die AG Tierschutz.

> Der „vernünftige“ Grund für das Töten eines Tieres im Grundgesetz
> bekommt eine Legaldefinition, nach der das Erlegen eines Wildtieres nach
> Jagdrecht immer „vernünftig“ ist

Stimmt. Jagdrecht verbietet bereits Tierquälerei und fordert
Regulation des Wildtierbestandes.

D.h. zu hohe Populationen müssen, z.T. sogar mit behördlichen Zahlenvorgaben,
verringert werden. Bei niedriger Population wird Schonzeit (Jagdruhe)
ausgerufen,
z.T. regional durch den Jagdverband, z.T. freiwillig im lokalen Revier.

Verletzte Tiere müssen erlöst werden. Bei Seuchen müssen Tiere laut
Amtsvorgaben verschärft bejagt werden. Wenn bedrohte Tiere durch
Prädatoren bedroht sind, müssen die auch verschärft bejagt werden.

Anm. Manch Naturschützer möchten als "vernünftig" nur noch gelten lassen,
wenn die Jagdbeute auch "verwertet" wird. Ist u.a. ein heikler Punkt
bei Prädatoren. Erst machen sie Pelz Tragen madig und jetzt sagen sie,
Füchse braucht man nicht jagen, weil der Pelz ja nicht verwertet
werden kann.


> Für das Führen einer Waffe unter Alkoholeinfluss sollen
> dieselben Regeln gelten, wie im Straßenverkehr.

Aktuell werden Jäger erheblich stärker bestraft als Autofahrer.

Erst letzte Woche hatte der BGH entschieden, dass der fünfjährige
Entzug des Jagdscheins und damit auch die Einziehung (z.T. sogar
Vernichtung) der Jagdwaffen rechtens sei. Der Mann hatte seinen
Führerschein wegen der Tat nicht verloren, muss aber mindestens 5
Jahre mit der Jagd aussetzen, evtl.noch später teure Gutachten
einholen und verliert seinen gesamten Waffenbesitz.


> Der Wolf soll mittelfristig ins Jagdrecht und benötigt eine
> Bestandsobergrenze, um den enteignungsgleichen Eingriff durch
> unkontrollierte Verbreitung aufzuhalten.

Jagdrecht ist gut, da Wolf totale Schonzeit hat.
Wenn jedoch ein Wolf verletzt wird, kann er vom Jäger erlöst werden.
Wenn ein Rudel zum "Problemrudel" mutiert, kann es eine
Ausnahmeregelung geben.
Wenn der Wolf im Jagdrecht ist, muss der Jäger ihn hegen und pflegen.

> Die Gatterjagd und das Aussetzen von Enten, sowie Fasanen
> bleibt als Teil unserer Kultur in Deutschland erlaubt.

Es gibt nur eine Form der Gatterjagd: zur Wildfleischgewinnung.
Das hat in DE nix mit Jagd zu tun, sondern ist ein Pendant zum
Kugelschuss auf der Weide bei Biorindern.

Alternative Schlachtung: Der Kugelschuss auf der Weide
http://legalwaffenbesitzer.wordpress.com/2014/02/16/falsch-verstandene-tierliebe/

Das Aussetzen von bedrohten Tierarten sollte erhalten bleiben, egal
welche Tierart.

Das Aussetzen von Fasanen ein paar Wochen vor Jagdbeginn halte ich für eine
schlechte Tradition, die nur den Jagdspaß fördert, ähnlich wie in
Italien, wo Singvögel eingefangen und dann zur Jagd freigelassen
werden. Das hat m.E. nichts mit Jagd und Hege zu tun.

> Das bestehen bleiben der zur Zeit bejagbaren Arten, sowie der Jagdzeiten
> sollte garantiert werden und ohne triftigen Grund nicht änderbar sein

Den Tieren geht es unter dem Jagdrecht besser als außerhalb des
Jagdrechts.
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Jagd/Kritik#Tierarten_aus_dem_Jagdgesetz_nehmen


> Die Jagd, welche der Hege und Nachhaltigkeit der Natur und des Wildes
> dient, muss von staatlicher Seite aus in Zukunft besser gefördert werden.

Die Jäger zahlen selber eine Jagdabgabe, die vom Staat verteilt wird.
Die Zusammensetzung der Kommission, die über die Verteilung der Jagdabgabe
bestimmt, ist hier ausschlaggebend, wo das Geld hinfließt.
Es würde vielleicht schon reichen, wenn die Jäger bei der Verteilung
ein Vetorecht hätten oder ein Mitsprachrecht erhalten, wie z.B. in
Berlin.
http://www.cdu-fraktion-brandenburg.de/aktuell/enquetekommission-52-zur-kommunal-und-landesverwaltung?file=tl_files/cdu/data/downloads/Presseinfo/Uebertragbare%20Aufgaben%20des%20Landes%20-%20Vorschlag%20der%20CDU-Fraktion.pdf


> An besseren und staatlich geförderten Ausblidungs- und
> Erwerbsmöglichkeiten für Jungjäger muss gearbeitet werden.

M.E. nicht. Jagd ist für 300.000 Jäger eine Freizeitgestaltung mit Passion.
Wir haben lediglich 1500 Berufsjäger, die nicht gleichzeitig auch
Förster sind. Der Staat braucht sich um die Jagdausbildung nicht zu
kümmern.

Der Staat könnte sich darum kümmern, dass die Sachbearbeiter in den
Oberen und Unteren Jagdbehörden statt nur Verwaltungsrecht auch
Jagdrecht und Ökologie lernen... Ähnlich wie in der Schweiz, wo die
Behörden auch Wissen vermitteln und nicht nur Kontrollen durchführen.



> Am 18.11.2014 um 14:28 schrieb Guido Körber:

>> Kann jemand zur Jagd ein paar Sachen sagen die unserem Programm
>> entsprechen?
>> Hier sind die Fragen, bzw. Aussagen die wir kommentieren sollen:
>>
>> Das bestehen bleiben der zur Zeit bejagbaren Arten, sowie der
>> Jagdzeiten
>> sollte garantiert werden und ohne triftigen Grund nicht änderbar sein
>>
>>
>> Die Jagd, welche der Hege und Nachhaltigkeit der Natur und des
>> Wildes dient,
>> muss von staatlicher Seite aus in Zukunft besser gefördert werden.
>>
>>
>> An besseren und staatlich geförderten Ausblidungs- und
>> Erwerbsmöglichkeiten
>> für Jungjäger muss gearbeitet werden.
>>
>>
>> --
>> Ag-waffenrecht mailing list
>> Ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
>> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-waffenrecht






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