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ag-landwirtschaft - [Ag-landwirtschaft] Vorschlag für ein EU-Piraten-gemeinsames Wahlprogramm 2014

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

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[Ag-landwirtschaft] Vorschlag für ein EU-Piraten-gemeinsames Wahlprogramm 2014


Chronologisch Thread 
  • From: annette.berndt AT ewetel.net
  • To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de, "michael.berndt3 AT ewetel.net michael.berndt3 AT ewetel.net" <michael.berndt3 AT ewetel.net>
  • Subject: [Ag-landwirtschaft] Vorschlag für ein EU-Piraten-gemeinsames Wahlprogramm 2014
  • Date: Sun, 20 Oct 2013 10:44:54 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Moin zusammen,
das 4. Kapitel ist im pad, https://landwirtschaft.piratenpad.de/160
viele Grüße von Annette

oder hier zu lesen:

Für eine Landwirtschaft der Vielfalt und starken Regionen
Die Piratenpartei setzt sich ein für eine europäische Landwirtschaft der Vielfalt. Regionale Besonderheiten sollen in der Unterschiedlichkeit von Erzeugnissen, Anbaumethoden, Tierhaltungsformen, Betriebsstrukturen und Bewirtschaftungsformen ihren Ausdruck finden und sich entwickeln können. Einheitliche Standards dürfen nur dort festgeschrieben werden, wo sie für die Gesunderhaltung von Mensch, Tier und Umwelt unerlässlich sind.
Wir unterstützen eine europäische Landwirtschaftspolitik, die auf die Stärkung der Regionen setzt und dabei kurze Wege zur Versorgung der Bevölkerung sucht, und zwar vom Erzeuger über den Verarbeiter, Vermarkter bis hin zum Verbraucher, damit auch die Kette der Wertschöpfung möglichst innerhalb der Region bleibt. Sie nutzt und fördert die Kenntnisse der Landwirte, Verarbeiter, Händler und Konsumenten vor Ort, achtet deren Recht auf Selbstbestimmung, stülpt ihnen keine fernab der Region erdachten Programme über.

Eine europaweite Vereinheitlichung von Erzeugnissen nur zum Abbau von Handelsbarrieren lehnen wir ab, denn sie birgt die Gefahr der Verarmung in der europäischen Union. Dies betriff nicht allein die Vielfalt der Erzeugnisse, sondern auch die der Produzenten, denn bei einer europaweiten Vermarktung haben nur Große im Verdrängungswettbewerb Chancen zu bestehen. Hier zeigt sich einmal mehr, dass die EU-Politik in erster Linie den Erfordernissen einer Handelsgemeinschaft entspricht und nicht denen eines Zusammenschlusses unterschiedlicher Völker. Konsumenten wurde nie gefragt, ob es für sie wichtig ist, jedes standardisierte Produkt an jedem Ort der EU nach EU-Norm produziert, verarbeitet, verpackt und gehandelt, kaufen zu können.


hier das Kapitel zu Agrarsubventionen als Direkt-Text

Für eine Neuberwertung der Agrarsubventionen
Über eine Vielzahl von Subventions- und Förderinstrumente erhält die Landwirtschaft von der Gemeinschaft eine Grundfinanzierung zum Erhalt der Betriebe. Die wird damit gerechtfertigt, dass die Landwirtschaft Leistungen erbringt, z.B. den Erhalt von Kulturlandschaften, die allen öffentlich zur Verfügung stehen. Wir setzten uns dafür ein, dass künftig keine Gelder mehr ohne erwiesene Gegenleistung in den Bereichen Klima, Umwelt, Natur sowie Tier- und Artenschutz vergeben werden. Fördermittel sind direkt an diese Leistungen zu koppeln und dürfen nicht dem Gießkannenprinzip und damit geringer Messbarkeit der Effizienz – ein bisschen für alle – verteilt werden. Flächenprämien sind daher zu begrenzen.
Mehr Gewicht müssen Förderrichtlinien bekommen, die geeignet sind, Treibhausgase (THG) zu reduzieren (nach THG-Bilanzierung eines gesamten Betriebes), Schadstoffeinträge zu vermindern (weniger Pestizide, Düngemittel), ökologisch wertvolle Lebensräume zu erhalten (extensive Bewirtschaftung), alte Nutztierrassen und Nutzpflanzen zu bewahren (Genpool-Förderung), oder dem Tierwohl in der Nutztierhaltung zu dienen.
Für das weiterverarbeitende Gewerbe von landwirtschaftlichen Rohstoffen können wir uns eine Förderung nur vorstellen, wenn damit die Stärkung einer Region, d.h. Schaffung von dezentralen Verarbeitungs-, Vermarktungseinrichtungen, einschließlich der Schaffung sinnerfüllter Arbeitsplätze, verbunden ist. Zahlungen an Gewerbebetriebe, die als Exportsubventionen geleistet werden, müssen dringend abgebaut werden.
Alle Bezieher von Agrarsubventionen müssen - unter Berücksichtigung einer Bagatellegrenze - transparent veröffentlicht werden.

links zum Thema Landwirtschaft und Klimaschutz
http://www.klimawandel-und-klimaschutz.de/minderung-mitigation/minderungsmoeglichkeiten/#c636
http://suite101.de/article/oekologischer-landbau-mildert-mit-humus-den-klimawandel-a78296

Für eine nachhaltige, ressourcenschonende Landwirtschaft
Die Piraten setzen sich ein für eine Landwirtschaft, die die naturgegebenen Allgemeingüter nachhaltig nutzt. Das heißt: Ressourcen wie Boden, Wasser, Tier- und Pflanzenarten werden durch landwirtschaftliche Tätigkeiten nach bestem Wissen des heutigen Standes in einer werterhaltenden Weise in Anspruch genommen, damit sie kommenden Generationen uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Wir befürworten eine Landwirtschaft, die sich nicht auf ihre Leistung als Produzent von Lebensmittel-Basisgütern beschränkt, sondern sich gleichzeitig ihrer Verantwortung für die naturgegebenen Allgemeingüter bewusst ist, denen sie Schaden zufügen kann. Eine Bewirtschaftung, die eine Schädigung des Grundwassers, eine Beeinträchtigung der Luft, eine Verringerung der Artenvielfalt nicht zu vermeiden sucht, sondern sie als eine Begleiterscheinung einer vermeintlich sicheren Versorgung mit Nahrungsmitteln darstellt, damit sie billigend in Kauf genommen wird, lehnen wir ab.

Keine Agrogentechnik auf dem Feld oder im Trog
Die Betonung der Nachhaltigkeit beinhaltet die Absage an die Argogentechnik. Die Verwendung von gentechnisch verändertem Saatgut und der Einsatz von Futtermitteln aus gentechnisch veränderten Pflanzen ist zwingend mit einer unvermeidbaren Verbreitung (über Pollen, Auskreuzung, Samen, Gülle, Mist, etc.) in die Umwelt verbunden. Wenn ein Schaden durch diese natürlich niemals möglichen Organismen auftritt, ist dieser vor dem Hintergrund der Unumkehrbarkeit der Freisetzung ursächlich nicht zu beheben. Es ergeben sich durch Agrogentechnik keine gesellschaftlichen Vorteile, die geeignet wären, das Eingehen dieser Risiken zu rechtfertigen. Bisher fehlen unabhängige Studien zur Beurteilung eines solches Schadens, aber auch der Unbedenklichkeit in der Langzeitanwendung.
Bedenklich ist genverändertes Saatgut insbesondere, wenn die Kopplung an einen Pestizideinsatz vorliegt. Den Einsatz dieses Saatguts lehnen wir deshalb ab, weil damit abgesehen von den Risiken der Freisetung kein zielführender Weg hinsichtlich der Boden- und Wasser-Schonung beschritten wird. Dass dadurch weniger Pestizide ausgebracht werden müssen, ist reine flächenbezogene Theorie, denn durch vermehrten Anbau kommt auch das entsprechende Pestizid vermehrt zum Einsatz. Als Fortschritt kann nur gelten, wenn Methoden Anwendung finden, die auf Pestizide ganz versichten. Der Einsatz von Agrogentechnik widerspricht somit der Nachhaltigkeit.








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