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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] Antrag Schulterschluß- Modul Tierschutz

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

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Re: [Ag-landwirtschaft] Antrag Schulterschluß- Modul Tierschutz


Chronologisch Thread 
  • From: "Pirat Wolfgang" <pirat AT wolfgang-zerulla.de>
  • To: <ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Antrag Schulterschluß- Modul Tierschutz
  • Date: Thu, 20 Sep 2012 11:43:06 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Hallo Jens,

 

auf deine Mail antworte ich nicht ausnahmsweise sondern weil jemand der sachliche Fragen stellt auch eine Antwort verdient hat. So habe ich das jedenfalls gelernt.

Und ich habe auch gelernt abweichende Meinungen nicht als Spam oder Trollerei abzutun. jedenfalls nicht solange sie sachlich vorgetragen werden.

Der Übersicht wegen schreibe ich einfach mal dazwischen.

 


Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Jens Stahlmann
Gesendet: Donnerstag, 20. September 2012 11:07
An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] Antrag Schulterschluß- Modul Tierschutz

 

Guten Morgen Wolfgang!

Ich antworte dir ausnahmsweise auf diese Mail.

1) Wenn du Alternativen forderst, benenne sie auch. Es werden doch wohl männl. Eintagsküken getötet, weil sie im Überfluß anfallen und man die Weiblichen zum Eierlegen
     haben will, oder? Man kann ja darüber diskutieren wie die Tötung vorgenommen werden sollte. Mit Mastställen hat das ganze wohl nur sehr wenig zu tun.
     Bei einen Nichttötung brauchte man ja wohl noch mehr anstatt weniger.

 

Das Problem ist doch darin begründet das man vom ursprünglichen 2-Nutzen-Huhn auf zwei verschiedene Hybridlinien umgeschwenkt ist die den Haltungsbedingungen der Intensivhaltung angepasst worden sind. Und die Legelinie dieser Hybriden setzt einfach nicht schnell genug Fleisch an als das auch die männlichen Tiere unter den Bedingungen der Turbomast lukrativ vermarktet werden könnten. Soweit sind wir uns doch sicher einig?

Dann ergeben sich zwei Lösungsmöglichkeiten, die beide auch bereits in der Praxis genutzt werden:

1. kann man wieder zu den alten 2-Nutzen-Rassen zurückkehren, wie es beispielsweise die Herrmannsdorfer Landwerkstätten gemacht haben.

2. kann man den fehlenden Ertrag bei der Fleischleistung der männlichen Tiere durch einen erhöhten Eierpreis ausgleichen. Dazu habe ich kürzlich den Beitrag „Die Brüder der Legehennen“ gepostet. Leider funktioniert der Link nicht, mehr sonst könnte ich ihn nochmals einstellen.

 

Grundsätzlich vertrete ich die Meinung das die Landwirte, wie jeder andere Gewerbetreibende, von den Erlösen ihrer Produkte leben können müssten anstatt von Subventionen. Das würde erheblich höhere Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte voraussetzen. Außerdem vertrete ich als Tierschützer die Meinung dass wir nicht die Tiere den Haltungsbedingungen anpassen dürfen sondern umgekehrt die Haltungsbedingungen tiergerecht sein müssen. Mir ist schon klar dass das grundsätzliche Änderungen im System der Lebensmittelherstellung und –Vermarktung bedingen würde. Deshalb halte ich die beiden o. g. Lösungen nur für Übergangslösungen.

2) zu 352:
    Ich habe eben mit zwei Hobby-Züchtern gesprochen, die mir beide versicherten, das ihre Fohlen noch nie  Probleme mit dem Brand gehabt hätten. Wenn Entzündungen oder Nässen auftritt,
    ist der Brand zu lange gewesen. ( Kommt wohl selten vor)

 

Eine bleibende Vernarbung der Haut durch Verbrennung ist und bleibt eine Verbrennung 3. Grades. Und das die über längere Zeit starke Schmerzen verursacht weiß jeder, der sich selbst schon mal verbrannt hat. Es gibt da zwischen Mensch und Pferd auch keine grundsätzlichen Unterschiede des Empfindens einer solchen Verbrennung. Unterschiede gibt es nur durch die Anzahl der Nervenzellen je cm², diese sind auch beim Menschen je nach Körperstelle sehr unterschiedlich verteilt


    Viel gefährlicher ist das Chippen! Wenn sich die Wunde erzündet kann es zu viel größeren Schmerzen und Komplikationen kommen als beim Brennen.

 

Das ist, mit Verlaub, Unsinn. Millionen von Heim- und Zootieren werden seit vielen Jahren gechippt. Komplikationen sind dabei natürlich möglich, zumindest theoretisch, mir sind aber keine solche Fälle bekannt. Auf jeden Fall stehen diese seltenen Fälle in keinem Verhältnis zum Brennen jedes Tieres.


    Dein Argument der " deutlich erhöhten Körpertemperatur"  ist doch erfunden. Das würde bei einem Pferd sofort Fieber bedeuten.
   Meine Tierärztin konnte das auf jeden Fall nicht bestätigen!!( Und der glaube ich)

 

Ich will jetzt gar nicht darauf abheben das Du mir damit unterstellst die Unwahrheit zu behaupten. Mir sind jedenfalls mehrere Aussagen von Tierärzten bekannt die dies bestätigen. Und diese Aussagen decken sich auch mit den Erkenntnissen der Humanmedizin über die Folgen von Brandverletzungen.

Du fragst nach Quellen? Sorry, ich hebe nicht jede Mail auf und notiere mir auch nicht jede Medienmeldung. Da musst Du einfach selber mal googeln.
 
  Wenn du als bekennender Tierschützer was behauptest Wolfgang, dann nenn bitte auch die Quellen! Sonst tu uns den Gefallen und schreib nicht zu jedem Artikel
  deinen Spam- Senf. Irgendwann nervt das. ( Wenn du verstehst was ich meine)

MpG
Cassis 

Wie gesagt, andere Meinungen, auch wenn sie vielleicht das gewohnte alt hergebrachte Denken stören, bezeichne ich nicht als Spam.

 

Grüße

 

Wolfgang   


 




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