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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Bericht vom 1. Treffen und Termin 2. Treffen

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Bericht vom 1. Treffen und Termin 2. Treffen


Chronologisch Thread 
  • From: Morgan <comte_de_tenebres AT arcor.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Bericht vom 1. Treffen und Termin 2. Treffen
  • Date: Fri, 10 Nov 2017 11:18:28 +0100

Hallo Piraten,

ich bin ja nun schon lange kein Mitglied mehr, habe aber, wie Ihr seht,
die Liste noch abonniert, weil ich im Herzen eigentlich Pirat mit
Interessenschwerpunkt Gesundheitswesen geblieben bin.

Ich kann es mir auch nicht verkneifen, eine gewisse Genugtuung zu
verspüren, dass die alte AG Gesundheit doch ziemlich peinlich
"dahinschied". Man hat den Blickwinkel des Patienten, des einfachen
Bürgers, aus dem Auge verloren, wollte aber nicht auf meine Warnungen hören.

Das führt mich jetzt zu Reinhards Beitrag...

@Reinhard Schaffert

Ich glaube, die Piraten sind gut beraten, wenn sie sich die Sichtweise
des "normalen" Bürgers (also nicht unbedingt des zu Pflegenden..., das
kann ein gesunder junger Wähler meist sowieso nicht nachfühlen) zu eigen
machen. Ich bin auch nach vielen Info-Ständen in den Städten der
Überzeugung, dass nur eine gewisse Polemik die Dramatik der Zustände "
'rüberbringt". Natürlich sollte man nicht lügen oder Zahlen/Daten
fälschen, aber bekanntlich kann eine Flasche halbvoll oder halbleer
sein. Hier müssen wir, wenn wir je wieder erfolgreich auf der
politischen Bühne agieren wollen, einfach viel mehr Eloquenz an den Tag
legen.

Lasst uns ( ich rechne mich mal einen Moment wieder zu den Mitgliedern
der Partei) durchaus deutliche Worte verwenden, lasst uns durchaus auch
polemisch argumentieren, denn wir wollen ja wahrgenommen und gewählt
werden mit unserem Anliegen, das wie kaum ein anderes Problem grandios
unterschätzt wird.

Nun sind aber unter den Wählern die wenigsten Pflegefälle.., gerade die
Piratenwähler sind eher jüngere Leute, die die Pflegesituation und die
Zustände im Gesundheitswesen vielleicht noch nicht einmal von Ferne
kennen. Wir können solche Leute nur mit echten Fakten, dramatisch
aufbereitet, dafür interessieren.

Ich glaube, soviel Polemik muss erlaubt sein..

Viel Erfolg und Grüße

Morgan


Am 09.11.2017 um 20:28 schrieb Reinhard Schaffert:
> Liebe Freunde,
>
> ich weiß, es ist immer schwierig wenn jemand nicht mitdiskutiert und
> hinterher kritisiert, aber ein paar Anmerkungen habe ich doch:
>
> 1. Stil
> Wenn das Programm werden soll, finde ich die aus den ersten beiden Absätzen
> herauszulesende Emotionalität unangebracht. Dahingeworfene polemische
> Aussagen wie "krankes System" und "wieder einmal die Wirtschaftsinteressen"
> führen meines Erachtens bei ganz vielen Menschen sofort zum Abschalten. Das
> ist für mich MLPD-Stil.
>
> 2. Behauptungen
> Es werden Behauptungen aufgestellt die zumindest in der dargestellten
> Dramatik umstritten, auf jeden Fall aber in dieser Form unbelegbar sind .
> Es gibt sehr unterschiedliche Untersuchungen zum Personalbedarf in der
> Pflege mit erheblich unterschiedlichen Ergebnissen und ich möchte gerne die
> Zahlen zu Unterrichtsausfällen, fehlenden Ausbildungsplätzen und
> überfüllten Schulen (fast bin ich versucht zu sagen: schön wärs) sehen.
> Und ja, es gibt Fälle von Abrechnungsbetrug und von mir aus auch
> Korruption, aber das so darzustellen als wäre das hier an der Tagesordnung
> ist völlig Absurd. Es ist allenfalls ein Randproblem, das natürlich
> bekämpft werden sollte, aber nicht maßgeblich die Situation von
> Pflegebedürftigen und Pflegenden bestimmt. Es ist aber sehr gut geeignet,
> von den eigentlichen systematischen Problemen abzulenken.
>
> 3. Finanzierung
> Es ist ja schön, die "Umleitung des Solidaritätsbeitrages" zu fordern, aber
> dann fehlt das Geld ja an anderer Stelle. Hier sollte meines Erachtens ganz
> klar stehen: Gute Pflege kostet Geld und die Gesellschaft sollte dazu
> bereit sein, dies zu finanzieren. Ob das dann aus Steuermitteln, dem Soli
> oder Beitragserhöhung kommt ist ein ganz anderes Thema.
>
> 4. Forderungen
> Ihr fordert tatsächlich mehr MDK bzw. die Verstaatlichung der Pflege?
> Ansonsten sind die meisten Forderungen ziemlich pauschal und der ganze Text
> ist mir persönlich zu sehr an den Pflegenden und zu wenig am Patienten
> orientiert.
>
>
> Auch wenn es angesichts eurer persönlichen Erfahrung schwer fallen mag,
> bitte ich doch darum die Diskussion und vor allem am Ende die
> programmatischen Aussagen etwas zu versachlichen.
> Vielen Dank fürs Lesen, und liebe Grüße
>
> Reinhard
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-gesundheitswesen-request AT lists.piratenpartei.de
> [mailto:ag-gesundheitswesen-request AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
> Markus Wetzler
> Gesendet: Donnerstag, 9. November 2017 07:55
> An: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>;
> Mailingliste des AK Gesundheit NRW
> <nrw-ak-gesundheit AT lists.piratenpartei.de>
> Betreff: [AG-Gesundheit] Bericht vom 1. Treffen und Termin 2. Treffen
>
> Hallo zusammen,
>
> wir haben gestern einen Teil des Programmtextes zum Thema Pflege
> überarbeitet.
>
> Der nächste Termin ist Freitag, 17.11.2017 um 19 Uhr
>
> Liebe Grüße
>
> @markusvonkrella
>
> ---
>
> Folgender Text wurde gestern bearbeitet:
>
> Pflegequalität und Pflegesicherheit
>
> Die Würde des Menschen ist unantastbar. Für Pflegebedürftige, pflegende
> Angehörige und Pflegekräfte scheint der Artikel 1 des Grundgesetzes aber
> nicht zu gelten. Wer heute pflegebedürftig ist oder Menschen pflegt, findet
> sich in einem kranken System wieder, bei dem - wieder einmal - die
> Wirtschaftsinteressen einen höheren Stellenwert genießen als die Interessen
> der Pflegebedürftigen, pflegenden Angehörigen und Pflegekräfte.
>
> Wir müssen uns fragen, wieviel Geld uns eine menschenwürdige Pflege wert
> ist und dann nicht zögern, den Pflegebeitragssatz entsprechend zu erhöhen
> oder den Solidaritätszuschlag in die Pflegeversicherung umzuleiten,
> gleichzeitig aber auch das aktuelle Pflegesystem auf seine
> Wirtschaftlichkeit hin überprüfen (das heißt, dort Geld einzusparen wo es
> aufgrund von Korruption, suboptimaler Prozesse und Ähnlichem dem System
> entnommen wird).
>
> Konkret finden wir folgende Situation in der Pflege vor:
>
> es fehlt in Deutschland schon seit Jahrzehnten Pflegepersonal in
> sechsstelliger Höhe
>
> In der Ausbildung fehlen Dozenten, was zu enormen Unterrichtsausfällen
> führt. Unterschiedliche Ausbildungsgänge (Bezeichnungen, Dauer, Inhalte)
> führen zu einer Verschärfung des Pflegenotstandes, weil Fachkräfte nicht
> einfach in unterschiedlichen Bundesländern eingesetzt werden können Es
> fehlen Ausbildungsplätze, Schulen sind überfüllt.
>
> Die neuen, vorgegebenen Dokumentationspflichten können zur Zeit
> aufgrund von fehlenden Ressourcen für entprechende Schulungsmaßnahmen nicht
> umgesetzt werden. Dadurch wird noch immer viel Zeit für Dokumentation
> aufgewendet.
>
> zu wenig personelle Ressourcen (und Kompetenzen) für Aufsichtsbehörden
> wie Heimaufsicht und den MDK um Korruption (z.B.
> Abrechnungsbetrug) und miserable Zustände in den Pflegeheimen zu bekämpfen.
>
> Pflegende Angehörige sind häufig psychisch und physisch überlastet,
> finanziell
>
>
> Die äußerst schlechte Gesamtsituation wollen wir durch folgende Maßnahmen
> verbessern:
>
> Finanzierung:
>
> Pflegebeitragssatz adäquat erhöhen
>
> Überprüfung der aktuellen Prozesse bei MDK, Pflegekassen, ambulanter
> Pflegedienste und stationären Einrichtungen
>
> Überprüfung ob der Solidaritätszuschlag in einen Pflegesoli umgewandelt
> werden kann, sofern der Solidaritätszuschlag nicht abgeschafft wird.
>
>
> Begutachtung und Pflegebedürftigkeitsbegriff:
>
> Überarbeitung der Begutachtungsrichtlinie
>
> Demenz noch mehr berücksichtigen
>
> Pflegebegutachtung durch MDK: Hinwirken auf Patienverfügung und
> Vollmacht
>
> zugelassene Pflegeberatungsstellen müssen von ambulanten
> Pflegediensten, kirchlichen oder kommunalen Trägern unabhängig sein
>
> Echte Wahlmöglichkeit der Pflegeberatungsstelle
>
>
> Mehr Qualität in der Pflege durch adäquate Ausbildung
>
> * gleichwertige Abschlüsse in Alten - und Krankenpflege • Finanzielle und
> arbeitsrechtliche Unterstützung von allen Pflegekräften für
> Weiterbildungsmaßnahmen • Überprüfung eines Hygienefachkraftschlüssels, um
> das Risiko der
> Krankenhaus- und Pflegeheiminfektionen in den Griff zu bekommen.
>
> Weisungskompetenz für Hygienefachkräfte gegenüber dem Betriebspersonal
> / Sanktionen bei Zuwiderhandlungen
>
> Festschreibung einheitlicher Ausbildungsordnungen auch im Pflegebereich
>
> Verpflichtung der Arbeitgeber, alle notwendigen Schulungsmaßnahmen in
> einem festgelegten Zeitfenster durchzuführen
>
> Schulungen müssen durch zertifizierte Schulungseinichtungen
> durchzuführen.
>
>
> Vermeidung von Abrechnungsbetrug / Verbesserung der Versorgung • Einführung
> und Erweiterung von Kontrollkompetenzen für Behörden und dem MDK gegenüber
> Pflegeheimen, Pflegediensten und Pflegepersonen.
>
> Erhöhung der personellen Ressourcen für Aufsichtsbehörden
>
> Verstaatlichung des kompletten Pflegesystems
>
> Verpflichtung der Aufsichtsbehörden, auch allen anonymen Hinweisen
> nachzugehen und die Ergebnisse zu dokumentieren und zu veröffentlichen.
>
>
> Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte verbessern
>
> Festlegung eines Personalschlüssels in Pflegeheimen der
> wissenschaftlich ermittelt wird
>
> Der jeweils aktuelle Krankenstand wird bei der Berechnung des
> Personalschlüssels berücksichtigt.
>
> Ausbildungs- und Anwerbungsoffensive in Verbindung mit einer
> standardisierten Eignungsprüfungen
>
> Sanktionen für Geschäftsleitungen im Falle von Verletzungen der
> gesetzlich verbindlichen, maximalen Wochenarbeitszeiten und der Ruhezeiten
>
> Psychologische ständige Begleitung der Pflegenden
>
> Die Bezahlung von Pflegehilfskräften muss deutlich über dem amtlichen
> Mindestlohn liegen
>
>
> Verringerung von Verwaltungsaufwand und Bürokratie
>
> • Erhöhung von Pflegepauschalen.
> • Erleichterung der Antragstellung und der Antragsbearbeitung durch
> Vereinfachung und Vereinheitlichung des Formularwesens bei den Pflegekassen
> und der medizinischen Dienste
>
> einheitliche Gestaltung von Leistungsnachweisen und
> Abrechnungsmodalitäten (Papier und Datenaustausch)
>
> • Neuorganisation der Pflegeleistungen durch die Zusammenlegung einzelner
> Leistungen
>
>
>
>
> Folgender Text wird in der nächsten Woche durchdiskutiert:
>
>
>
>
>
>
>
> Soziale Absicherung von pflegenden Angehörigen
>
> • Zahlung eines Grundeinkommens für die gesamte Pflegezeit •
> Rückkehrgarantie zum alten Arbeitgeber nach der Pflegezeit • Zahlung
> angemessener Rentenversicherungsbeiträge für alle Pflegepersonen bzw.
> Anrechnung von Pflegezeiten in Rentenpunkten
>
> finanzielle Inanspruchnahme von Pflegenden Angehörigen bei
> vollstationärer Aufnahme überprüfen bzw. reduzieren oder abschaffen
>
>
>
> Einführung einer Pflegekammer
>
>
> Fachkräfte schützen
> Die Fachkraftquote in der Heimpersonalverordnung oder entsprechenden
> Regelungen auf Landesebene darf nicht abgesenkt werden. Der Begriff
> "Fachkraft" in der Pflege soll gesetzlich geschützt und dem Begriff
> "Facharbeiter" gleichgestellt werden. Analog zum "Facharbeiter" sollen sich
> nur die Pflegekräfte "Fachkraft" nennen dürfen, die eine entsprechend
> mehrjährige erfolgreiche Ausbildung auf Grundlage entsprechender
> Berufsgesetze oder Rechtsverordnungen beurkundet bekommen haben.
>
> Pflege ohne freiheitsentziehende Maßnahmen
>
> • Einrichtungen der Alten- und Dauerpflege sollen fixierungsfreie
> Einrichtungen werden.
> • Statt gegen den Willen der Betroffenen eingesetzte, körpernahe,
> mechanische Fixierungen, wie Bettgitter und Gurtsysteme, sollen Hilfsmittel
> eingesetzt werden, die Bewegungsfreiheit erhalten.
>
> Den Beruf der Hebamme zukunftssicher erhalten
>
> Wir setzen uns für den Erhalt der wohnortnahen, flächendeckenden und
> niederschwelligen geburtshilflichen Versorgung und Verbesserung der
> Versorgung von Müttern und Neugeborenen ein. Uns ist der Erhalt der
> Wahlfreiheit des Geburtsortes für Frauen und der Erhalt der Versorgung mit
> Hebammenhilfe wichtig. Jede Frau muss einen Anspruch auf 1:
> 1-Betreuung durch eine Hebamme haben, ob zuhause, im Geburtshaus oder in
> der Klinik. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Wohnortnahe, die
> flächendeckende Versorgung der Frauen durch freiberufliche Hebammen
> sichergestellt wird und deren Arbeit auch zukünftig in Deutschland erhalten
> wird, sowie die Hebammenleistungen entsprechend der hohen Verantwortung des
> Berufes angemessen bezahlt werden.
>
> Wir haben die Pflicht, die Voraussetzungen für die Ausübung des Berufes zu
> erfüllen und die Voraussetzungen für die Ausübung des Berufes zu schaffen,
> Zeit der Verjährungsfrist ausgeglichen sind. Außerdem unterstützen wir das
> Bestreben, die Ausbildung von Hebammen in Deutschland zu akademisieren, um
> den Berufsabschluss international vergleichbar zu machen und die
> Hebammenwissenschaft als Forschungsfeld voranzutreiben.
>
> Verbesserungsvorschläge für bestehende Pflegeleistungen:
>
> Ambulante Pflege:
>
>
> Pflegegeld
>
>
>
> Verhinderungspflege
>
> mehr Tage für pflegende Angehörige, wer 24/7 pflegt braucht Ausgleich
>
> mehr Anspruch ingesamt
>
>
> Kombinationsleistungen
>
>
>
>
> Sachleistungen
>
>
>
>
> Wohngruppenzuschlag
>
>
>
> Entlastungsleistungen (§45b)
>
> sollen auch durch pflegende Angehörige und sonstige Privatpersonen
> durchgeführt werden können, die kein anerkannter Leistungserbringer sind
> (mindestens dann, wenn die Leistung die hauswirtschaftliche Versorgung
> betrifft) -> viele Pflegedienste bieten bei Pflegegrad 1 keine
> Entlastungsleistungen an, weil es sich finanziell nicht rechnet)
>
>
>
> Zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel (Prudktgruppe 54)
>
>
>
> sonstige Pflegehilfsmittel (Produktgruppe 51)
>
>
>
> Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen:
>
>
>
> Pflegeberatung
>
> Hinwirken auf Patienverfügung und Vollmacht
>
>
> Stationäre Leistungen:
>
>
> Stationäres Pflegegeld
>
>
>
> §43b (früher 87b)
>
> Zusammenlegung von Stationärem Pflegegeld und 43b-Leistung
>
> Erhöhung der 43b-Leistung
>
> Vereinheitlichung der 43b-Leistung (keine Verhandlungen mehr zwischen
> Vertretern von Verbänden der Pflegeheime und Pflegekassen
>
>
> Kurzzeitpflege
>
> Rechtsanspruch auf Kurzzeitpflegeplatz unmittelbar nach Bedarfsmeldung,
> finanziert durch den Bund, Konnexitätsprinzip beachten
>
> mehr Anspruch insgesamt
>
>
>
> Bonuszahlung (bei Erreichen eines niedrigeren Pflegegrades)
>
>
>
> Teilstationäre Leistungen:
>
>
> Tagespflege
>
> Rechtsanspruch auf Tagespflegeplatz, finanziert durch den Bund,
> Konnexitätsprinzip beachten
>
> Nachtpflege
>
> Rechtsanspruch auf Nachtpflegeplatz, finanziert durch den Bund,
> Konnexitätsprinzip beachten
>
>
> Leistungen für Pflegepersonen:
>
>
> Rentenversicherungsbeiträge:
>
>
>
> Arbeitslosenversicherungsbeiträge:
>
>
>
>
> Pflegeunterstützungsgeld:
>
>
>
>
> Pflegezeit:
>
>
>
> REHA
>
>
>
> ...mehr Zeit für die Pflege. Mehr Zeit für die Bewohner für ein
> Gespräch. Keine Abzählung von Handtücher und Waschlappen.
>
>
>
> Pflege im Krankenhaus
>
>
>
> ...
>
> Seniorengerechte Mahlzeiten. Bindung ans Haus aufheben. Wo sollen die
> Bewohner dann ihr Essen her beziehen? Von privat oder Angehörigen?
> Ist aus Hygienischen Gründen nicht erlaubt.
>
>
> • Pflegewissenschaft und wissenschaftliche Pflegeabschlüsse müssen
> deutlich mehr gefördert werden, wie es im Europäischen Umland längst
> üblich ist.
>
> Forderungen des BAG JUNGE PFLEGE Bundesverband
>
> 1. Wir fordern Sie auf, eine Personalausstattung zu schaffen, die eine
> professionelle Pflege und eine qualitativ hochwertige Pflegeausbildung
> anhand eines evidenzbasierten Personalbemessungsinstrumentes in allen
> Settings ermöglicht.
>
> 2. Wir fordern Sie auf, zukunftsfähige generalisierte
> Ausbildungsstrukturen zu schaffen, die den steigenden Anforderungen im
> Beruf gerecht werden, um internationale Standards der Berufsausbildung in
> der Pflege nachzuvollziehen, um auf europäischer Ebene konkurrenzfähig zu
> sein.
>
> 3. Wir fordern, dass die finanziellen Erlöse von pflegerischer Arbeit
> zweckgebunden und nachvollziehbar in die Pflege fließen.
>
> 4. Wir fordern bis zum Jahr 2030 einen Ausbau der Professionalisierung
> der Pflege, dazu gehören der Ausbau von Studiengängen und auf Bundesebene
> eine finanzielle Unterstützung für Pflegeforschung, Stellenausbau und
> sinnhafte Konzepte des Qualifikationsmix in der Pflege sowie einen Ausbau
> von geeigneten Arbeitsstellen für Pflegefachpersonen mit verschiedenen
> akademischen Abschlüssen. Die Akademisierungsquote sollte 30% in jedem
> pflegerischen Setting betragen. Bis 2050 fordern wir eine Quote von 50%.
>
> 5. Wir fordern die Freistellung von Praxisanleiter/innen, um die
> Qualität der praktischen Ausbildung zu verbessern und, dass Auszubildende
> nicht im Stellenplan verrechnet werden!
>
> 6. Wir fordern, dass die Pflege mehr Selbstbestimmungsrecht
> zugesprochen bekommt, um pflegerische Vorbehaltsaufgaben und pflegeinterne
> Angelegenheiten zu entwickeln, zu artikulieren und zu prüfen.
>
> 7. Wir fordern eine gesellschaftlich angemessene pflegerische
> Versorgung, die durch eine flächendeckende Einführung von
> Pflegeberufekammern gesichert wird.
>
> 8. Wir fordern Sie auf, im Qualitätsausschuss und im Gemeinsamen
> Bundesausschuss für eine Stimmberechtigung der Berufsgruppe Pflege zu
> sorgen.
>
> 9. Wir fordern, dass die Bundesregierung sich dafür einsetzt,
> Rahmenbedingungen zu schaffen, die jungen Pflegenden eine langfristige
> Perspektive bieten und die steigende Abwanderung aus dem Beruf mindern.
>
> 10. Wir fordern auf nationaler Ebene eine ‚Chief Government Nurse‘, die
> übergeordnet für die bundespolitischen Angelegenheiten der Pflegeberufe und
> Ihnen als Ansprechpartner/in zur Verfügung steht.
>
>
>
>
> Unabhängigkeit der Pflegegutachter
>
> • Altenpflege- und Krankenpflegeausbildungen müssen deutlich besser
> gefördert werden, damit Auszubildende und fachlich qualifizierte
> Anleitungen das notwendige Maß an Freistellungen erhalten.
>
> Berücksichtigung einer Entlohnung von Springer-/Bereitschaftsdiensten
> bei den Pflegesatzverhandlungen!
> Pflegekräfte müssen sehr oft einspringen, bekommen dies aber nicht
> vergütet weil die Gegenfinanzierung für die Einrichtungen fehlt.
>
> - Einheitliche Leistungskataloge Bundesweit
>
>
> Bestattung:
>
> Beisetzungspflicht Urnen: Teils gibt es große Nachfragen und Wünsche,
> die Urne zuhause aufzubewaren. Auch der Wunsch einen Teil der Asche
> ausgehändigt zu bekommen wird immer öfter geäußert. Dieses Thema wird oft
> angeschnitten, jedoch nichts gemacht. Es sollte auch eine einheitliche
> (Bundesweite) Regelung dazu geben, aktuell versucht jedes Bundesland ihre
> eigene Suppe zu kochen.
>
> Probleme: Bezahlung wegen Sozialhilfe. Der Bestatter muss aber bereits
> in Vorkasse gehen.
>
> Wiedereinführung Sterbegeld aus der gesetzlichen Krankenkasse. (Der
> Beamte bekommt es noch, der "normal Arbeitende" bekommt es nicht). Wo ist
> hier die Gleichberechtigung.
>
> Urnenversand abschaffen. Nicht würdevoll. In Bayern dürfen Urnen nur
> ausgehändigt TV an, Träger von Friedhöfen (oder an deren
> Beauftragte=Bestatter), oder sie dürfen nur versendet werden. So wie in
> Niedersachsen. Dort dürfen die Angehörigen die Urne überführen.Ist
> bestimmt pietätvoller als mit einem Paketdienst.
>
> Probleme mit Dokumenten:
>
> Betreuer: Ein Betreuer sollte grundsätzlich berechtigt sein, auch die
> Bestattung anzuordnen und abzuwickeln. Derzeit erlischt die Betreuung nach
> dem Tod. Bringt aber meistens Probleme mit sich, wenn keine Kinder und
> Angehörige da sind.
>
>
>
> Links:
> https://www.aok-verlag.info/de/news/Umsetzung-der-vereinfachten-Pflegedokumentation/44/
>
> http://www.mdk.de/impressum.htm
>
> https://www.boeckler.de/pdf/p_fofoe_WP_027_2017.pdf
>
>
>
> --
> ag-gesundheitswesen mailinglist
> ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
> The list homepage:
> https://lists.piratenpartei.de/sympa/info/ag-gesundheitswesen
>
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