Re: [AG-Gesundheit] Privates Gesundheitssystem?

[swagi 666 <swagi AT richertigers.com>]

Es ist kompliziert. Und da hilft Generalisierung vermengt mit Polemik 
nichts.

Kliniken sind grösstenteils inzwischen eigenständige, privat und 
gewinnorientiert arbeitende Unternehmen. Da die alle nach DIN ISO 
zertifiziert sein müssen, kannst Du Dir gerne Gedanken über die 
Mitarbeiterstruktur da machen.

Der Fehler ist, dass man überhaupt so einen Kram in die Tastatur hackt wie:
- GKV-Patienten sterben, weil sie kein Geld bringen
- Chefärzte operieren keine komplizierten OPs mehr, weil sie bei den 
PKVlern zum Verbandswechsel sind
- Ärzte haben eine Yacht am Mittelmeer
- Ärzte bekommen für die Behandlung eines PKV-Patienten das doppelte bis 
dreifache
- Ärzte sind per se geldgeil und konzentrieren sich auf das Umgarnen von 
PKV-Patienten bzw. das Verkaufen von IGeL
- Städte und Kommunen "drohen Krankenhäusern mit Privatisierung"
- Kliniken richten einen baulich getrennten Bereich für Privatpatienten ein

Sorry - weiter habe ich keine Lust, dieses Propagandamachwerk 
durchzugehen. Damit kann man zielgruppengerecht auf Stammis und 
Parteitagen Mehrheiten mobilisieren, das ist richtig. Dennoch ist und 
bleibt es absolut unwahr.

Grüße,
swagi

Privatpatient seit ca. 10 Jahren, daher definitiv Hands-On Erfahrung 
gegeben, welche Privilegien ich habe und welche nicht

P.S.: *JEDEM PATIENTEN* steht es frei, privat zuzuzahlen, um Leistungen 
zu erhalten. Beispiel: Bei der Geburt unserer Tochter habe ich selber 
(ohne Erstattung seitens der PKV, die ich auch nicht erwarte) den 
Aufpreis für ein Familienzimmer bezahlt. Wer als GKV-ler ein 
Einzelzimmer will, bekommt das gegen Bezahlung. Wer eine sinnvolle 
Physio will (sprich mehr als 10 Termine im Quartal), zahlt selber.

Am 04.06.2015 um 11:30 schrieb (lists) Lily | LV Sachsen KV Leipzig:
> Dann Gegenfrage: wie ist es denn?
> Wenn syna das falsch zusammengefaßt hat, dann bitte verbessere doch, wo es 
> Fehler gibt.
>
> Wenn es allerdings nur darum geht, daß sie ein Problem in eine allgemeinverständliche 
> Erzählung gebracht hat (wie es ganz selbstverständlich sein sollte, wenn man "den 
> Mann auf der Straße" erreichen will), dann finde ich gut, was geschrieben wurde.