Re: [AG-Gesundheit] Krankenkassen erhalten keine "Rechnung"

[Andre Frost <dr.andre.frost AT googlemail.com>]

@alle,

Ich denke mal, dass die Diskussion zu einseitig geführt wird, da sie ein für 
uns Piraten doch wichtiges Thema außer acht lässt, nämlich das Prinzip der 
Transparenz. Ich fände es als gesetzlich versicherter Patient sinnvoll zu 
erfahren, was ich für Leistungen bekommen habe und zu welchem Preis das 
geschehen ist. Dort wo ich Zuzahlungen leisten muss, erfahre ich ja auch, was 
die Anwendung kostet.
 Das Modell einer solchen Transparenz dient auch dazu, den Patienten zu einem 
mündigeren Patienten zu machen. Viele trauen sich schlichtweg nicht den Arzt 
nach einem Nachweis zu fragen und man verhindert auch damit, dass einige 
wenige schwarze Schafe unter der Ärzteschaft, ein System uninformierter 
Patienten ausnutzen können. 
Mit heutigen leistungsfähigen it-Systemen sollte es, den Willen dazu 
vorausgesetzt, auch nicht schwierig sein, ein solches System zeitnah 
umzusetzen.
Dass die Ärzte mit Verwaltungsaufgaben förmlich überschüttet werden ist mir 
auch klar. Auch in diesem Bereich müssen sicherlich Veränderungen/ 
Vereinfachungen künftig her. 

Zum Thema "Schweigepflichtentbindung". In einem geschlossenen System zwischen 
Arzt und GKV können Patientendaten doch ausgetauscht werden, ohne dass dem 
Patienten dadurch ein erkennbarer Schaden oder sonstiger Nachteil in seiner 
Privatsphäre erwächst. Die Beiträge sind ja unabhängig davon. Der Datenschutz 
solcher sensibler Daten muss natürlich gewährleistet bleiben. 

Gruß André 



Dr. André Frost 
eMail: dr.andre.frost AT googlemail.com

Am 21.05.2012 um 23:48 schrieb Privacy <pirat AT praes.eu>:

> -----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
> Hash: SHA1
> 
> schrieb Dr. Holger Scholz:
>> Stimmt, die Schweigepflichtsentbindung auf dem Antrag der PKV ist
>> aber praktisch fast ohne Gültigkeit. Eine rechtsgültige
>> Schweigepflichtsentbindung muss den konkreten Anlass, den Umfang
>> und eine zeitliche Begrenzung enthalten. Wir haben noch NIE nur auf
>> Grund einer solchen Schweigepflichtsentbindung auch nur irgendeine
>> Information herausgegeben, nicht mal den Namen der Zielperson
>> ;-)).
> 
> Ich auch nicht!
> 
> Und an die GKV noch nicht einmal MIT Schweigepflichtentbindung - der
> Grund ist kompliziert (die GKV ist nach SGB NICHT berechtigt Befunde
> etc. zu erheben - dies steht AUSSCHLIESSLICH dem MdK zu - die
> Einforderunge einer Schweigepflichtentbindung gegenüber der GKV stellt
> eine unzulässige Umgehung dieses Verwaltungsweges dar.
> 
> Ich sende solche Anfragen (zB bei Arbeitsunfähigkeit, Nachfragen bei
> Hilfsmittel) postwendend mit Hinweis auf die Rechtslage zurück.
> 
> UND: Irgendwelche zwischen KV und KK verhandelten Formulare sind KEINE
> Rechtsgrundlage, die eine Offenbarungsbefugnis ergeben.
> 
> Gruß
> 
> Privacy
> -----BEGIN PGP SIGNATURE-----
> Version: GnuPG v2.0.17 (MingW32)
> 
> iEYEARECAAYFAk+6uB4ACgkQBZ7mT4VqzYuZagCeMwW2Qf7weTlxFyIP34J3iq2F
> b/cAn0xlWhErCWuxvkWHMV0u0vfmyGXg
> =3HP9
> -----END PGP SIGNATURE-----
> -- 
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