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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Fwd: Apotheken in der Piratenpolitik

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Fwd: Apotheken in der Piratenpolitik


Chronologisch Thread 
  • From: Klaus Pater <info AT pater.net>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Fwd: Apotheken in der Piratenpolitik
  • Date: Fri, 27 Apr 2012 01:37:43 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>


Am 27.04.2012 00:10, schrieb checkinger:
Hallo und Ahoi,

die Apotheken sind wichtig.
Sehe ich auch so.


22,5 Mrd. oder 15 % der Gesamtausgaben der GKV von ca. 150 Mrd. EURO p.a. werden für Arzneimittel ausgegeben.

Fällt uns da nix Piratiges dazu ein ?
Bestimmt. Klarstellen, wie sich die 27,3 Mrd. (bei knapp 180 Mrd. Ausgaben der GKV) verteilen: Pharmaindustrie (65,0%), Staat(16,0%), sind zusammen 81%.  Apotheken(15,4%), Großhandel(3,6%) sind zusammen 19%.
Es bleiben also 4,2 Mrd. bei den Apotheken kleben. Also rund 195Tsd. Euro je Apotheke. Nach Abzug von Personalkosten, Mieten, sonstigen Kosten bleibt der typischen Apotheke in 2011 ein Betriebsergebnis von ca. 35.000 Euro (vor Steuern).

Hier mal eine Zusammenfassung aus meiner Sicht:

1. Arzneimittel sind in Deutschland zu teuer. Insbesondere Standardmedikamente müssen kostengünstiger werden.
2. Die Fragen "Rezeptgebühr", "Zuzahlung", "Festbetrag", "Rabattverträge", aber auch HAP/ApU bzw. AEK usw. sind kompliziert, für alle Marktbeteiligte intransparent und müssen gerecht und verbraucherfreundlich gestaltet (abgeschafft ?) werden.
Außer "Rezeptgebühr" und "Zuzahlung" kommt der Verbraucher doch mit keinem der gelisteten Themen in Berührung.

3. Standardmedikamente (ohne wiederkehrenden Beratungsbedarf) können auch -ohne Apotheken- kostengünstig und trotzdem sicher über neue Vertriebswege (internet) verteilt werden.
Bevor man sich auf diese Schiene begibt, sollte man vielleicht vielleicht mal über einige Dinge klar werden. Zum Beispiel, wer denn die "Beratung" bezahlt und wie die abzurechnen wäre. Die Verantwortlichkeit für die Arzneimitteldistribution zu splitten, halte ich auch nicht für unproblematisch. Wer legt des weiteren fest, wann der Beratungsbedarf erschöpft ist? Wie willst du den Beratungsbedarf an sich denn definieren?

4. Die Aufgaben der Apotheke liegt in der Beratung der Patienten insbesondere im Bereich der Selbstmedikation (Arzneimittel ohne Rezept) und in der Beratung des Arztes bei der Verordnung von Arzneimitteln.

5. Für die Beratung nach Punkt 4. ist die Apotheke unverzichtbar. Auch für die Herstellung von Medikamenten (Zytos) ist die Apotheke natürlich unersetzlich. Einen Anspruch auf einen besonderen Bestandsschutz der Apotheken klassischen Stils für die reine Ausgabe bzw. den Verkauf von Standard-Medikamenten kann ich jedoch nicht erkennen.
Welchen Bestandsschutz meinst du? Mir ist nicht bekannt, dass es einen Bestandsschutz für Apotheken gibt.


Es wäre schon sehr wichtig, möglichst in Zusammenarbeit mit den hier aktiven Apothekern eine Piratige Pharma-Politik zu entwickeln.
Es wäre erst mal wichtig, den Distributionskanal nicht immer mit der Pharmaindustrie in einen Topf zu werfen. Das ist etwas zu beliebig. Nicht jeder, der mit Arzneimitteln zu tun hat, ist gleich "Pharma", sonst können wir die Ärzte gleich mit in den Topf werfen. Apotheken sorgen für die Versorgung mit Arzneimitteln, stellen individuelle Arzneimittel (in aller Regel nicht annähernd die Kosten deckend) her und sind 24 Stunden am Tag verfügbar.

Ich würde vorschlagen, dass man versuchen könnte die Aufgaben einer Apotheke klar zu definieren. Und dann auch darüber nachdenkt, was die Erfüllung dieser Aufgaben kostet bzw. kosten darf.

Auch wäre ich dafür, die Scheinheiligkeit des Staates als zweitgrößten Nutznießer (nach der Pharmaindustrie) an den Arzneimittelausgaben etwas mehr zu belichten.





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