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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] System-Vergleich

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] System-Vergleich


Chronologisch Thread 
  • From: syna <syna AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] System-Vergleich
  • Date: Sat, 10 Mar 2012 08:28:01 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


trophos schrieb:
Hallo Zusammen!

5. die Fragen, die mich also beschäftigen, wenn ich über Synas Frage nachdenke "Wie stellst Du dir idealerweise Dein Gesundheitssystem vor?"

ja - das ist die Frage!

trophos schrieb:
... kreisen nicht primär um diese Dichotomie GKV vs. PKV bzw. Staat vs. Markt,

aha?

trophos schrieb:
sondern sie suchen nach anderen Orientierungspunkten, z. B.
- welches System garantiert mir den besten Datenschutz, wie kann ich am besten Anonym bleiben, wenn ich das will (bei öffentlichen Stellen sind unsere Daten bekanntermaßen schlecht aufgehoben, bei privaten Unternehmen noch schlechter), damit zusammenhängend: Gesundheitsversorgung auch ohne Versichertenstatus?
- wie ist das mit der stärkeren Transparenz der Akteure möglich (gerade bei der zunehmenden Zahl an Verträgen mit privaten Unternehmen, siehe Berliner Wasserbetriebe),

Das sind auch wichtige Punkte ... aber demographischer
Wandel und soziale Strukturen - also Gehaltsentwicklungen innerhalb der
Globalisierung usw. weisen daraufhin, dass der folgende Punkt der
wichtigste ist, der auch ZUERST geklärt werden müsste:

trophos schrieb:
- wie kann ich die bei nur begrenzt vorhandenen Mitteln notwendige Rationierung von Leistungen gerecht organisieren?

Viele rufen erstmal danach, die *"vorhandenen Mittel"* zu
erhöhen. Aber erstmal muss man ja die "vorhandenen Mittel" eintreiben
bzw. einziehen. Die vorhandenen Mittel werden von den
Krankenversicherungen eingezogen: Und genau da sind wir schon wieder
bei der Frage nach den Krankenversicherungen: Staatlich oder privat? Und
nach welchen Regeln? Welche Unterschiede willst Du hier machen? Freier
Markt?

Du siehst hierbei: DAS ist die zentrale Frage.

trophos schrieb:
Wer sollte das machen (ein Parlament? ein demokratisch nicht legitimierter GBA aufgrund "wissenschaftlicher Erkenntnisse"? ein Unternehmen (Krankenhaus, ambulanter integrierter Versorger) aufgrund betriebswirtschaftlicher Erwägungen? Wie wird der Entscheidungsprozess maximal transparent?

Naja, entscheidend ist ja die *Frage des Anreizes*.
Wenn der Gewinn bzw. die Bilanz des Unternehmens im Vordergrund steht -
ja sogar existenziell entscheidend ist - und das ist bei vielen
Krankenhäusern und vielen Arztpraxen der Fall. Wenn also der Gewinn bzw.
die Bilanz des Unternehmens im Vordergrund steht, dann wird der
kaufmännische Direktor alles darauf ausrichten, mit den vorhandenen
Mitteln, also Aufenthaltsdauer, Fallpauschalen, Sonderentgelten,
Ambulante Pauschale usw., die Einnahmen zu maximieren. Mit etwas
Fantasie kann man sich vorstellen, was das für Patienten bedeutet.

*"Transparenz" *ist da so eine Diffus-Forderung? Glaubst Du wirklich,
Einzelentscheidungen bezüglich eines Patienten werden transparent
gemacht ... vieles bleibt immer im Halbdunkel ... das zu ändern würde ich
sagen ist große Illusion.

trophos schrieb:
- sollten wir nicht in Zukunft eher weg von den "Systemen", von den großen, bundesdeutschen (Zwangs-)Lösungen, hin zur Organisation von Rahmenbedingungen für viele, diverse Möglichkeiten, z. B. in einer bestimmten Region alles ganz anders zu machen, weg von der Bevormundung der Bürger, hin zu mehr echter Teilhabe, im Kleinen, vor Ort

Mmmh, hört sich gut an, ist aber m.E. diffus. Wie stellst
Du Dir das im Detail vor?

Was würde es für Dich als Patient - im Falle eines Falles - bedeuten?
Im Gesundheitssystem geht ja um Gesundheit - im Ernstfall um Leben und
Tod .. also:

Ist es dann ein Unterschied, ob Du in ländlicher brandenburgischer Region
oder einer Stadt wie Köln wohnst? Welche Unterschiede möchtest Du denn
da machen? Also ich habe da erhebliche Zweifel ...

Grüsse, Syna.




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