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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!

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Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!


Chronologisch Thread 
  • From: syna <syna AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!
  • Date: Sat, 17 Dec 2011 17:55:49 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Hallo Michaela!

mb schrieb:
Das heutige Beitragssystem ist fraglos absolut ungerecht und sollte geändert werden.

JA!

mb schrieb:
Es darf aber niemand glauben, durch Abschaffung der PKV würde sich die Finanzbasis der GKV wesentlich ändern (es sei denn, man verstaatlich die 150 Milliarden Rücklagen der PKV)

Naja, die Rücklagen bleiben natürlich Rücklagen. Es geht aber ja um die *aktuellen Geldflüsse* - und da würde sich einiges ändern - siehe unten.

mb schrieb:
- PKV Patienten sind keinesfalls alle superreich: es gibt sehr viele Beihilfepatienten, darunter Polizei, Feuerwehr oder andere niedrige Verdienstgruppen
- viele PKV-Patienten sind Selbständige mit sehr oft sogar recht niedrigem Einkommen
- auch PKV Patienten haben Ehefrauen und Kinder, die in der GKV kostenlos versichert werden müssten
- auch PKV Patienten werden krank und benötigen Leistungen.

Ja, mit obigen Punkten hast Du ja recht.

Aber es sind eher die Ausnahmen - sicherlich auch regional sehr unterschiedlich. Insgesamt ist die PKV-Landschaft auch ziemlich heterogen. Alle PKV-en verfolgen jedoch ein bestimmtes, für alle PKVen gültiges Geschäftsmodell: Die PKV-en *picken sich die Rosinen* aus allem heraus. Sie versichern nur überwiegend finanziell potente Menschen. Und ihre Klientel besteht aus überwiegend "gesünderen" Menschen, die *statistisch weniger Kosten* verursachen.

mb schrieb:
Wenn man die insgesamt nur 10% Privatpatienten in die GKV überführt (ohne weitere Maßnahmen), kann man keinen wesentlichen finanzielleln Vorteil erwarten. (ich finde jetzt leider kein Zitat, aber das wird auch von offiziellen Seiten angegeben).
Michaela

Ja, diese 10% Privatpatienten *entziehen sich aber der Solidarität*. Und sie blockieren (siehe Abschnitt "Fehlallokation") in den Unikliniken im großem Ausmass Ressourcen, die für alle sinnvoller und effektiver eingesetzt werden könnten. Und sie blockieren auch die Forschung an den Unikliniken (siehe Abschnitt Forschung). Und dann die doppelte Facharztschiene (ambulant - FA). Also - obwohl nur 10% - da kommt sehr viel "parasitäres Potenzial" zusammen, welches seine Ursache in der dualen Vergütung, somit in der PKV, hat.

Aber nochmal auf die *Finanzen *alleine bezogen:

Wenn auch die 10% PKV-ler in eine "Gesamtkrankenfinanzierung" einzahlen würden, so wäre die Beitragssenkung so zwischen 16,2% (DGB-Berechnung) und 20,0% (Rürup Kommission). Und das - so finde ich - ist *ziemlich VIEL* - das ist schon happig.

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*Last not least:* Eine Abschaffung der PKV würde nicht auf eine reine Beitragssenkung hinauslaufen. Es sollen auch Ärzte insgesamt besser bezahlt werden (da ja die PKV-Patienten wegfallen). Es soll - soweit man das kann - gerecht sein, d.h. Ärzte sollen nicht weniger verdienen (sondern je nach Region sogar mehr).

Grüsse, Syna.




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