ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: AG Gesundheit
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- From: "Jörg H" <joergdr24 AT googlemail.com>
- To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-Gesundheit] Weitere Mailingliste
- Date: Wed, 26 Oct 2011 00:19:25 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
- List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
Moin, auch ich habe im Text kommentiert. Gruß Jörg Am 24.10.2011 07:42, schrieb haarbrandt: Hallo Jörg, ich versuche mal direkt im Text zu kommentieren, hoffe, dass man das erkennen kann. Am 24. Oktober 2011 00:15 schrieb Jörg
H <joergdr24 AT googlemail.com>:
Am 23.10.2011 19:56,
schrieb haarbrandt:
Das Ausgabenproblem ist eng mit der Frage verknüpft, welche Leistungen soll die Solidargemeinschaft noch tragen. Das können mehr Leute verstehen als diese Systemänderung. So ran zu gehen wäre innovativ. Hast Du
Zahlen darüber, wie der Mindestlohn beschaffen sein
müsste, um dieses Ziel zu erreichen? Gibt es dafür
Modellrechnungen? Man bekommt von vielen
Wirtschaftswissenschaftlern ja zu hören, dass ein
Mindestlohn Arbeitsplätze vernichtet (dann hätte man
Kompensationseffekte). Ich halte das ja für Unsinn (mit
der Arbeitsplatzvernichtung), aber ich bin da nicht
wirklich vom Fach.
In Ländern in denen es einen Mindestlohn gibt, hat man zu der These von der Vernichtung von Arbeitsplätzen durch dene Mindestlohn ganz anderer Meinung als in Deutschland. Im Handelsblatt wurden dazu Arbeiten referiert, mir fehlt aber die Zeit um jetzt die Quellenangabe beizufügen. Kernaussagen waren: ein Mindestlohn für die Beschäftigung nicht negativ, solange er nicht zu hoch ist. Aus einem Vergleich von zwei US Bundesstaaten von den der einem ein Mindestlohn hat oder andere keinen ergab sich, dass der Beschäftigungszuwachs in dem Bundesstaat mit Mindestlohn höher war. Als Begründung gaben die Autoren an, der Mindestlohn würde Beschäftigungsmodelle verhindern, die nur unter Ausnutzung der Arbeiter funktionieren, die zu niedrigsten Löhnen arbeiten würden. Eine Expansion dieser Geschäfte stünde im Wege, das Sie dann ihr ganzes Personal (auch die niedrigst bezahlten) besser bezahlen müssen. Wäre es
nicht dann aber doppelt super, wenn man die Beiträge noch
stärker absenken kann, wenn man die Maßnahmen kombiniert?
Die Rürup-Kommission berechnete ja einen Kassenbeitrag von
11% bei Einführung der BV (das war allerdings um 2005,
wenn ich mich richtig erinnere), inzwischen ist man da
wohl eher bei 12,x%
Übrigens
wäre das ein schöner Vorschlag für die Reformer,
vielleicht lasse ich mich auch davon überzeugen.
[Ich habe mal eine Vorlesung über Verfahrenstechnik/Reaktorberechnung gehört und micht darin prüfen lassen. Komplexere Systeme haben immer ein gewisses Beharrungsvermögen und es gibt dort, wie im gesellschaftlichen System, das Prinzip der Hysterese, der Weg in die eine Richtung verläuft anders als der Weg zurück. Konkret ein Beispiel: noch gibt es Apotheker, die ihre Apotheker weiterbetreiben, weil sie sonst arbeitslos wären. Nach ihrer Pensionierung, wird sich schwerlich jemand darauf einlassen, diese Apotheke weiterzubetreiben. (In irgend einer Zeitung für Apotheker wurde berichtet, 40% der hessischen Apotheker gehören zu dieser Gruppe. Da ist sicher eine Menge Lobbyismus dabei, aber in meiner Kleinstadt haben schon einige Apotheken geschlossen.)]
Wir haben unter Ulla Schmidt den Trend zum zentralistischen Gesundheitswesen gehabt, wie in der DDR wo die Lebenserwartung signifikant niedriger war. Mit der EGK kommt die Spitzelkomponente dazu. - Ich lehne Zentralismus ab, weil sich so ein System schnell und heftiger gegen die Wand fahren lässt. Wie oben
genannt hat das sehr viel mit der Realität zu tun. Zum
Beispiel sind Beamte Netto-Einzahler im System. Erschließt
man diesen Kreis für sich (insbesondere, wenn man nur neue
und damit junge Beamte in die GKV "zwingt") entlastet
dieses das System schon ein wenig. Von Menschen mit hohem
Lohneinkommen ganz zu schweigen.
Zum
Zentralismus:
-Großbritannien
-Dänemark
-Irland
Sicherlich
keine Länder, wo das Gesundheitssystem jämmerlich an die
Wand gefahren wurde. Nicht unbedingt besser als bei uns
(Dänemark möglicherweise ein bisschen) , aber da klappt
der "Zentralismus". Ein Sozialversicherungsmodell ist
übrigens nicht zentralistischer, nur weil die PKVler sich
nicht mehr abschotten dürfen.
Den
Kommentar zur DDR fasse ich Gebabbel auf und gehe nicht
drauf ein. Das Thema eGK habe ich hier schon geführt,
leider war die Argumentation der Gegenseite von keinerlei
Fachkenntnis getrübt. Übrigens bin ich auch gegen die eGK,
das nur am Rande.
Pads sind nach meiner Erfahrung nur kurzfristig z.B. als begelitung von Telefonkonferenzen sinnvoll. Nee, das
guckst du bitte selber nach, die Website kennst du, ich
habe das alles dort schön hintereinander aufgeführt.
Jörg
P.S. Ich beziehe meine Informationen über Fragen des Gesundheitswesen aus Gesetzen, Bundestags/-ratsdrucksachen, Aus Journalen wie der Pharmazeutischen Zeitungen und ausgewählten online-Quellen.
Das sind
gute Quellen. MFG
Birger
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