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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Probleme der 2 Klassen-Krankenkassen und folgenden 2Klassen-Medizin

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

Listenarchiv

Re: [AG-Gesundheit] Probleme der 2 Klassen-Krankenkassen und folgenden 2Klassen-Medizin


Chronologisch Thread 
  • From: "Albert Karschti" <akarschti AT web.de>
  • To: "'AG Gesundheit'" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Probleme der 2 Klassen-Krankenkassen und folgenden 2Klassen-Medizin
  • Date: Thu, 29 Sep 2011 17:48:55 +0200
  • Importance: Normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Ich gebe dir Recht Birger, was die Strukturierung der Diskussion betrifft.
Allerdings unser "Kranke" unsere Gesundheitsversorgung ist Multimorbid und
die Diagnose steht aus.
Es sind eine Menge Symptome (Ergebnisse von Reformen und Reformchen) erkannt
worden es wird daran "gedoktert".
Stichwort "2 Klassen-Krankenkasse 2 Klassen-Medizin".
Wird damit gemeint Entsolidarisierung, Selektiven Zugang zur medizinischen
Leistungen (Wartezeiten, Kein Chefarzt, Kein Einbettzimmer insgesamt
minderwertige Versorgung, keine Informationen, keine Transparenz usw.)
Die Vorhandene Gesetze SGB und deren Auswüchse haben diese komplizierte kaum
durchschaubare Situation als Nebenwirkung!
Man befindet sich in eine Art "Sachgasse". Deshalb ist es sehr wichtig die
Fragen Gesamtpolitisch anzugehen. Damit meine ich, dass eine ständige
Rückkopplung zu den Grundfragen vorhanden sein muss. Z.B. die
Einnahmenseite, also Finanzierung des Gesundheitswesens. Sei es über die
s.g. GKV oder PKV oder Steuermitteln oder ganz Anders. Die
GKV/PKV/Steuermittel Lösung ist eine Bundesrepublikanische Spezialität.
Die frühere Diskussionen GKV/PKV und die Lösungsansetzen angefangen mit der
Grundversorgung bis hin zum kompletten Privatisierung hatte nur die
fiskalische Perspektive im Sinn gehabt.
Die Ausgabenseite ist von Rationierungsgedanken dominiert. Die Qualität mit
Erfolgsbewertung z. B. der Diagnose, der Therapie, oder Reha, oder der
Zusammenarbeit zwischen dem einzelnen Dienste des Gesundheitssektors
(Schnittstellen), die Transparenz usw. wird nur wenig tangiert.

Die berufspolitische Perspektive überschattet und missbraucht dass System.
Hier herrscht Machtpolitik und knallharter Marktwirtschaft.

Es bleibt noch der Patient, mehr oder weniger aufgeklärt, beeinflussbar und
mit weniger oder höheren Erwartungen. Objekt oder Subjekt des Systems!

Der Aufgeklärte "mitarbeitende Patient" ist Mangelware und nicht immer
willkommen! Die Stärkung der Patientenrechte (individuell, kollektiv) damit
die aktive Beteiligung ist trotzt einiger Anstrengungen (z.B. Gemba -
Gemeinsamebundesausschuss- oder Patientencharta neuerlich Diskussion zum
Patietenrechtegesetz) nicht besonders gestärkt worden. Die sehr wichtige
Baustelle des "Behandlungsvertrages" BGB ist bis jetzt nicht angetastet
worden.

These:
GKV-Versicherte = 2.Klasse ist nur bedingt richtig. Dazu kommen die
rationierte Behandlung und die unaufgeklärte passiven Versicherten/Kranken
PKV-Versicherte = 1. Klasse ist nur bedingt richtig. Es werden genauso
einige Leistungen rationiert und auch viele schlechte Behandlungen angeboten
(Ich als s. g. Patientenvertreter habe ich ganz viele geschädigte Patienten
erlebt)

Lösungsansatz
1. Versicherten-Patienten stärken- rechtlich (Beispiele
Patientenschutzgesetz, Datenhoheit, Patientenquittung, Bewertungsportale,
Behandlungsvertrag usw.) aber auch gesamt gesellschaftlich (Erziehung,
Selbstverantwortung usw.)
Bemerkung: Gutachterkommissionsbericht der vorletzten Legislatur hat man
noch die Auffassung dass die s.g. Volksgesundheit zu 60% durch die
gesamtgesellschaftliche Situation und nur zu 40% durch die Leistungen des
Gesundheitssystems beeinflusst wird!)
2. Finanzierung. GKV-PKV-Steuermittel funktionieren tut es, aber wie?
Ein System, egal wie es heißt, wäre klarer und Kostengünstiger. 150
G-Versicherungen und noch mehr Private und unklare fast beliebige Verwendung
von Steuermittel sind sehr teuer und kontraproduktiv. Zumindest sollte man
zuerst strikt die GKV von PKV trennen oder ineinander auflösen! (das
Verfassungsrechtliche Gejammer ist mir bekannt). Es sollten wie es
eigentlich rechtlich vorgesehen ist Private Leistungen Private Ärzte
anbieten dürfen und GKV-Leistungen nur GKV- Ärzte keine Vermischung. Das
wäre ein erster Schritt für Klarheit in der Bedarfplanung und Veränderung in
der Wartezeit. Zusätzlich sollte man wenn die GKV -gesetzlich Verpflichten
zusätzliche Private Ärzteleitungen für die Sicherstellung der Bedürfnisse
vertraglich zu Verpflichten.
Die Anzahl der GKV´s drastisch reduzieren.
GKV ist eine solidarische Veranstaltung, deshalb sollten Steuergelder( nach
Grundidee der Grundversicherung) verwendet werden.

3. Leistungserbringer. Die Berufspolitische "Gesetzgebung" der
Selbstverwaltung ist hinter der sozialpolitischen Rechtssprechung
zurückzustellen
Wir brauchen nicht dieser Apparat von kassenärztlichen Vereinigungen nicht.
Aufwändig, Teuer und Entwicklungshemmend.
Wir brauchen Durchlässigkeit zwischen den "Ambulanten" und
"Niedergelassenen" Bereich. Sie sollten als Einheit an dem System teilnehmen
müssen.
Entrümpelung der Bundesrepublikanischen "Vielfalt" an Verordnungen,
Strukturen.
Verstärkte Öffnung des Gesundheitsbereiches auch für die Nichtärztlichen
Bereiche
Mehr öffentliche Transparenz und Kontrolle im Gesundheitssektor.
Usw.

Ich bin GKV versichert, ich habe versucht meinem Arzt und Versicherung in
Pflicht zu nehmen. Ich ließ ihm nicht so einfach "rumigeln"; die private
Zusatzversicherung habe ich schon lange gekündigt; zu viele schlechte
Chefärzte aber auch viele gute einfache Ärzte; mir haben Heilpraktiker
geholfen und privat bezahlt; verlange von meiner Krankenversicherung Bericht
über den Behandlungskosten; habe auch klage gegen Ärztepfusch und
Versicherungsbürokratie geführt. Ich weis auch, dass die Gesundheit ein
hohes Gut ist und deshalb schätze ich die Ärzte die, die Gesundheit zu
erhalten versuchen und nicht die, die aus der Krankheit Profit schlagen!





















Dipl-Ing Albert Karschti
Bezirksvertreter Alt-Oberhausen
Annabergstraße 39
D-46045 Oberhausen
Mobil: 0163-4526343


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-gesundheitswesen-bounces+akarschti=web.de AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-gesundheitswesen-bounces+akarschti=web.de AT lists.piratenpartei.de]
Im Auftrag von haarbrandt
Gesendet: Donnerstag, 29. September 2011 12:10
An: AG Gesundheit
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Probleme der 2 Klassen-Krankenkassen und
folgenden 2Klassen-Medizin

wie gesagt, man kann auch mehrere Vorschläge erarbeiten. Diskussion
und Anregung von Außen sind wichtig, aber wenn es grundsätzlich
verschiedene Auffassungen gibt (beispielsweise Jürgen Vs. Privacy),
dann werden Kompromisse sehr schwierig. Aus diesem Grund nochmal der
Aufruf, das ganze vielleicht langsam zu kanalisieren, notfalls auch
mit getrennten Vorschlägen.

Gruß,

Birger

Am 29. September 2011 11:54 schrieb syna <syna AT news.piratenpartei.de>:
>
>
> juergenj schrieb:
>>  NUR WENN DIE PKV erst einmal aus der Grundversorgung
>> ausgeschaltet ist, kann das System genesen.
>
>
>  +1. Vollkommen korrekt!
>
> Das hatten wir zwar schon zur Genüge dargelegt ... aber offenbar muss
> man das immer immer wieder in allen Facetten beschreiben.
>
>
>
> --
> AG-Gesundheitswesen mailing list
> AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen
--
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