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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!


Chronologisch Thread 
  • From: Enrico Weigelt <weigelt AT metux.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!
  • Date: Mon, 1 Aug 2011 01:21:31 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

* syna <syna AT news.piratenpartei.de> schrieb:

> *1. * Selbst wenn die Absenkung des Beitrags für alle (in der GKV)
> nur gering wäre, so wäre es im Sinne der Gerechtigkeit und der
> Gleichbehandlung aller
wichtig dies zu tun.

Ergo: jene die bisher noch aus der GKV fliehen konnten nun genauso
schlecht stellen wie den Rest auch ?

> Wir sagen ja auch nicht, dass der Beitrag der Strafzahlung bei
> Überschreitung von Verkehrsregeln gering ist - und dass wir deshalb
> darauf
verzichten würden.

Ist er ja auch nicht. Ich finde sogar, an vielen Stellen sogar deutlich
zu hoch, aber dafür die Gefahr erwischt zu werden viel zu gering.

> Selbst wenn der Beitrag der PKV gering wäre, so wäre
es doch im Sinne
> von Gerechtigkeit und Demokratie wichtig, dass sich auch
PKV-Mitglieder
> an der Solidarität beteiligen.

Die PKV-Mitglieder, überwiegend Selbstständige/Unternehmer oder
auch Beamte, beteiligen sich bereits über Steuern. Möchtest Du
wenigstens im Gegenzug dann auch die Steuerlast reduzieren ?

> Gerade augrund der Komplexität, der verschiedensten Abrechnungsmodalitäten
> und des RSA wäre es doch zielführend, eine Vereinfachung herbeizuführen.

Gut, dann mach das bitte zuerst, bevor Du das noch vergleichsweise
triviale PKV-System zerschlagen zu beginnst.

> Die Abschaffung der PKV (bzw. des Geschäftsmodells) wäre ein Lösung,
> gleichzeitig eine Vereinfachung - und
sie würde funktionieren.

Wollen wir jetzt mal über die Hypothese des von selbst verwitternden
Staatsapparates im Kommunismus (und wie toll das in der Praxis dann
funktioniert hat) diskutieren ?

> *Die Abschaffung der PKV hätte den Charme,* Zahl und Dschungel-Charakter
> der Regeln zu lichten.

Die Regelungsdichte bei der PKV ist vergleichsweise trivial, verglichen
mit dem GKV-Moloch. Fang erstmal dort an !

> Na - vom PKV-Patienten erhält der Arzt ja eine *viel höherer Vergütung*.
> Das ist der entscheidende Punkt!

Stimmt. Und was noch viel wichtiger ist: das Geld kommt rasch, und man
muß nicht erst Jahrelang gegen die KV klagen, weil die pausenlos
bescheißen.

Warum zum Teufel überhaupt dieses pervers komplizierte Punktesystem ?!
Warum nicht einfach ein bestimmter Preis pro erbranchte Arbeitsstunde
und ggf. Zuschläge für verwendete Großtechnik ? Und Direktabrechnung
mit dem jeweiligen Versicherer, wobei der Patient stets eine Kopie der
Rechnung bekommt. Damit wären die KV'en komplett überflüssig.

> Statt sich am Solidarausgleich zu beteiligen

Falsch. Wir Privatversicherten zahlen über Steuern genauso mit in
das System ein, wie jeder anderer auch, aber bekommen nichts dafür.

> zahlen PKV-ler dieses Geld für eine bessere Vergütung des Arztes

Die aber auch gerechtfertigt ist. Wenn ich hören muß, daß ein
gemeiner Landarzt bei der GKV einen durchschnittlichen Stundensatz
um die 30,- bekommt, dann würd ich mich als gesetzlich versicherter
schämen, überhaupt zum Arzt zu gehen.

Hol Dir mal einen Servicetechniker, zB. IT oder Maschinenbau. Da kommst
Du unter 80,-/h nicht weg.

> - und für
entsprechende Privilegien.

Welche Privilegien ? Daß der Arzt evtl. die Zeit die er bei mir *nicht*
mit sinnloser Bürokratie verprassen muß lieber mit meiner Behandlung
verbringt ?

> Weder das Problem der immensen Fehlallokationen noch das der doppelten

Von welchen Fehlallokationen sprichst Du ? Jene die entstehen, wenn
zB. in der GKV Behanlungen soweit ins extreme aufgeschoben werden,
daß man dann wieder von vorn anfangen darf ?

> 2. Niemand kann sich privat zusätzlich versichern bezüglich:
> Medizinische
Leistungen.

Heißt also nix anderes, als daß Behandlungen die das kollektivistische
GKV-System nicht zahlen will, eben überhaupt nicht mehr erbracht werden.
Gleich schlechtes System für alle.


Können wir nicht mal für einen Moment den Spieß umdrehen und
allen die PKV ermöglichen ?

Ergo:

* Jeder darf sich privat versichern
* Jeder privatversicherte bekommt den Preis einer der GKV entsprechenden
Versicherung (unter Berücksichtigung seiner gesundheitlich
bedingten Tarifgruppe) erstattet.

Dann wollen wir mal sehen, wieviel Leute überhaupt noch freiwillig
in der GKV bleiben ...


Die vielbeschworene "Gerechtigkeit" der GKV kann ja eigentlich nur
aus dem Umstand kommen, daß einerseits Geringverdiener durch die
Besserverdiener subventioniert werden, andererseits die Kranken
durch die Gesunden. Ersteres trifft bei realisitischer Betrachtung
ohnehin dank 30% des Bruttolohns nur bei sehr kleinen Einkommen zu
(unterhalb der Pfändungsfreigrenze). Und beide Kategorien würden
durch obigen Vorschlag ebenso subventioniert.


cu
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