Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden! Kostenerstattung

["Jörg H" <joergdr24 AT googlemail.com>]

Am 11.08.2011 15:04, schrieb Pappchinese:
> Off topic:
> Ich habe mich gerde nochmal zu der Möglichkeit der Kostenerstattung 
> umgeschaut. Es hat definitiv zu viele Nachteile um es einfach zu nutzen, 
> aber ich habe mich mal auf Seiten der Krankenkassen und Versicherer 
> umgesehen. Es gibt schon einige GKVen, welche in Verbindung mit Ihrem PKV 
> Partner eine gesamtheitliche Lösung anbieten.
>  
> Ohne eine solche Lösung ist das finanzielle Risiko aber einfach zu 
> groß. 
>  
>
> Und da stimme ich dir vollkommen zu, hier wäre ein einfacher Ansatzpunkt 
> die medizinische Versorgung im ambulanten Bereich deutlich zu verbessern. 
> Hat die Kostenerstattung auch Auswirkungen auf den stationären Bereich?  
>
Das Problem der Kostenerstattung liegt auch darin, das man erst einmal
das Geld haben muss und die Behandlung zu bezahlen. Zum anderen muss man
sich sicher sein, das es auch bezahlt wird, sonst würde ein
Zwischenkredit schnell ins wirtschaftliche Verderben führen. Die akuten
und Lebensbedrohlichen Krankheiten sind oft sehr teuer zu therapieren,
wenn man es nicht einfach mit einem Antibiotikum erreichen kann.

Ein aktuelles Beispiel aus meinem familiären Umfeld. Die Krankenkassen
(GKV)  haben ja noch nie eine angemessene und dem Stand des Wissens
entsprechende Zahnersatzbehandlung bezahlt.

Daher wurde ein private Zusatzversicherung abgeschlossen, die auch im
Test als sehr umfassend bewertet wurde. Der Beitrag war nicht ohne.
Soweit so sinnvoll.

Nach einigen Jahren wurde durch das ungünstige Zusammenspiel mehrerer
Faktoren eine Behandlung im in 5stelliger Größe notwendig. Die private
Kasse weigerte sich weitgehend mit undurchsichtigen Gründen ihren
Vertrag zu erfüllen, sondern führte scheinbar Einschränkungen an, die so
nicht im Vertrag standen. Nur die Hilfe und fachliche Erläuterung meiner
GKV war es möglich eine halbwegs tragbare Erstgattungszusage zu erreichen.

Ich habe aus dem weiterem Bekanntenkreis von einem Fall gehört, in dem
die Bekannte (damals nahe an Harz IV) auf 2 von 4 Arzneimittel  für die
Behandlung einer Augenkrankheit verzichtete, weil die sich die 28 €
nicht leisten konnte.
(Die Apothekenpflichtigen Arzneimittel werden ja nicht mehr aus der
Kasse bezahlt.)

Das sind alles Probleme, die Ihren Ursprung in den beschränkten
Kassenleistungen haben. Aber man sieht, das auch eine PKV nicht immer
weiterhilft.

Es sei nochmal darauf hingewiesen, das in der DDR, die ja eine
Einheitsmedizin hatte, die Lebenserwartung 10 Jahre geringer als im
Westen war. Ich habe dort regelmässig Verwandte besucht. Die wirken mit
50 alt. Während hier heute 60 /70 jährige jünger wirken.

Allein das spricht schon gegen die Einheitskasse, die Syna will.
Gruß
Jörg