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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Piratische Gesundheitspolitik -PKV irrelvant

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Piratische Gesundheitspolitik -PKV irrelvant


Chronologisch Thread 
  • From: "mb" <michaela_bach AT web.de>
  • To: "'AG Gesundheit'" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Piratische Gesundheitspolitik -PKV irrelvant
  • Date: Sat, 15 Jan 2011 13:33:39 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

 

 

Aloa 5 schrieb:


Der Unterschied zwischen Umlage und Kapitaldeckung ist also wie folgt:

Umlage: Alle verdienenden geben ihr Geld direkt an die sozialen Sicherungszweige, also die >50% welche nicht arbeiten ab. Diese anderen >50% gehen damit einkaufen, fragen u.a. Gesundheitsleistungen und Pflegeleistungen damit ab.

Kapitaldeckung: Alle verdienenden sparen ihr Geld und geben es z.B. in Aktien, Immobilienfonds und Goldanlagen etc.. Dort steigen die Spekulationen, werden Öl- und Immobilienpreise angehoben, Gewinne ausgeschüttet. In der Ansparphase kommt es zur Deflation, die Wirtschaft schrumpft. Würde das Quorum irgendwann gehalten (was bei der Demographie auf Jahre/Jahrzehnte hinaus nicht der Fall sein kann) sollten sich rechnerisch Einzahlungen und Auszahlungen die Waage halten. Mit Ausnahme dessen das zwischen Einnahme und Ausgabe Gewinne und Krisen der Finanz- und Versicherungswirtschaft liegen.

--> Abgesehen von diesem Unterschied führt eine Kapitaldeckung zu exakt....

-keiner Verbesserung der Versorgungssituation (es kann nicht mehr oder weniger Arbeit angeboten oder nachgefragt werden als davor) und

- keiner Verbesserung der Finanzierungssituation (nicht mehr BIP, es wird nicht ein Euro mehr generiert); im Gegenteil, das durchschleusen durch die Finanzwirtschaft wird das Lohn/Preis-Verhältnis weiter geschädigt und werden Spekulationen weiter angeheizt und die Krisenresistenz z.B. Deutschlands ebenfalls

Vulgo: man kann nichts schlimmeres anstellen als diesen Fehler zu begehen. Das ist im übrigen die typische FDP-Linie.

 

 

Ich bin nicht der Meinung, dass man heute auf eine vollständige Kapitaldeckung umstellen sollte. Aber der Unterschied ist doch deutlich differenzierter, als oben dargestellt, oder:

Umlage heißt, alle heute erhobenen Einnahmen werden sofort wieder ausgegeben. In der Zukunft müssen sich die geburtenstarken Jahrgänge (60-er und 70-er) darauf verlassen, dass die wenigen Jüngeren die hohen Krankheitskosten der Senioren übernehmen, obwohl sie dadurch massiv finanziell belastet werden. In der Rentenversicherung ist das relativ einfach möglich, ein 1960 geborener Mensch erhält halt nur noch etwa 40% Rente (heute etwa 67%), davon kann er zwar nicht leben (wenn er keine eigenen Rücklagen hat) – mehr ist aber nicht zu verteilen. Im Gesundheitswesen könnten Gesundheitsleistungen für Älteren vielleicht noch rationiert werden – das will aber wohl auch niemand.

Geld, das im Rahmen einer Kapitaldeckung in Aktion usw. investiert wird, ist doch nicht verschwunden. Die Unternehmen  können damit arbeiten und die Wirtschaftsleistung erhöhen.

Bezüglich Finanzierung des Krankenversicherungssystems muss deutlich unterschieden werden zwischen der heutigen Leistungsfähigkeit und dem künftig zu erwartenden demographischen Problem (das wird leider fast immer ausgeblendet). Die Lösung liegt vermutlich in unterschiedlichen Maßnahmen.

 

Michaela

 




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