Re: [AG-GOuFP] Wurzeln des global. Minotaurus: Lautenbach zum Bancor-Plan und der neue Währungskrieg

[moneymind <moneymind AT gmx.de>]

Hi,

> Eine andere Alternative ist, dass „Gleichgewicht“ zur obersten Maxime 
> erhoben wird, was letztlich nichts anderes bedeuten kann, als dass die 
> produktiveren Gebiete ihre Produktion drosseln. Es ist leicht einzusehen, 
> dass dies zu einer schlechteren Güterversorgung für alle führt. Ob das 
> sinnvoll ist, sei mal dahingestellt.

Du hast noch nicht verstanden, worum es bei der clearing union ging. Es 
geht darum, daß Überschussregionen und Defizitregionen dazu motiviert 
werden, ihre Defizite und Überschüsse abzubauen. Weil die Defizite des 
einen den Überschüssen des Rests der Welt entsprechen, müssen sowohl 
die Überschüssler (Gläubiger) als auch die Defitizler (Schuldner) zum 
Abbau motiviert werden.

Den Defizitlern hat die clearing union einen Zins aufs überzogene Konto 
berechnet. Der Clou war aber der Umgang mit den Überschüsslern: die 
durften Guthaben bis zu einem bestimmten Punkt aufbauen, das wurde dann 
aber mit einem Strafzins belegt (schrumpfte also mit der Zeit) und verfiel 
nach einem gewissen Zeitraum ganz.

DARIN bestand der revolutionäre Umgang mit dem Schulden = 
Guthaben-Problem: die Gläubiger BEKAMEN keinen Zins, sondern bezahlten 
einen (wie bei Gesells Schwundgeld eigentlich). Damit wurde jedes Land 
dazu angehalten, weder unter noch über seinen Verhältnissen zu leben!

Die Asymmetrie zw. Gläubigern und Schuldnern wurde so auf eine sinnvolle 
Weise aufgelöst.

Genial! Würde man das in der Eurozone so regeln, würde das wunderbar 
funktionieren.

https://news.piratenpartei.de/showthread.php?tid=483478

Gegner sind da halt meist die Überschüssler/Gläubigerländer - in 
Bretton Woods waren das die USA, in Europa scheitert heute alles an den 
Deutschen.