Re: [AG-GOuFP] Wurzeln des global. Minotaurus: Lautenbach zum Bancor-Plan

[Marco Schmidt <mschmidt.mailbox AT web.de>]

Am Sonntag, den 01.03.2015, 09:21 +0100 schrieb Patrik Pekrul:
> Am 25.02.2015 um 16:03 schrieb Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>:
> > 
> > 
> > Das Ziel einer VWL, national als auch global sollte die Versorgung Aller sein, Dieses Ziel scheint vollständig abhanden gekommen zu sein.
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> Richtig, und wenn es zur Erreichung dieses Zieles notwendig, dass es dauerhaft „Handelsungleichgewichte“ gibt, dann ist es eben so. Das ist kein fundamentales Problem, sondern ein Nebenkriegsschauplatz, ein Artefakt. Wenn es jemanden stört, dann soll er halt „Wirtschaftsräume“ so definieren, dass alles immer schön im „Gleichgewicht“ ist, und alles ist gut.
Dir ist anscheinend die Tragweite von (Handels-)Ungleichgewichten nicht ganz klar. Vielleicht hilft der folgende Text bei der Einordnung:
http://www.project-syndicate.org/commentary/eurozone-design-flaw-by-andres-velasco-2015-02
"Since the current crisis erupted, the eurozone's current account has gone from a small deficit to a surplus of nearly 2.5% of GDP. As countries like Greece have cut their expenditures, others, like Germany, have not expanded theirs. Northern Europeans are proud of living within their means – never mind that in doing so they are helping to sustain a regional crisis.

This kind of problem already worried John Maynard Keynes at the time of the post-World War II Bretton Woods negotiations. Outsiders can force a country to spend less by refusing to lend to it. But how do you force a country or group of countries to spend more? The eurozone does not have an answer for this inherently political conundrum, and therein lies one of its fundamental flaws."
> Zur Erreichung des o.g. Ziels ist es wichtig, dass die Ressourcenallokation optimiert wird und Güter dort hergestellt werden, wo es am produktivsten ist. Und es ist äußerst unwahrscheinlich, dass unter diesen Umständen die Produktion so gleichmäßig verteilt sein wird, dass überall „Gleichgewicht“ herrschen kann. Menschen wohnen auch in „unproduktiven“ Gegenden - und sie haben jedes Recht dazu - und haben trotzdem einen Bedarf, der über den lokalen Produktionsmöglichkeiten liegt.
Die Menschen in "unproduktiven Gegenden" sind dann aber auf Transferleistungen angewiesen. Dann musst Du der Allgemeinheit auch die "Alternativlosigkeit" eben dieser verklickern. Eine dauerhafte Akzeptanz halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.