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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Wurzeln des global. Minotaurus: Lautenbach zum Bancor-Plan

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ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Wurzeln des global. Minotaurus: Lautenbach zum Bancor-Plan


Chronologisch Thread 
  • From: Marco Schmidt <mschmidt.mailbox AT web.de>
  • To: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • Cc: AG AG-Geld <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Wurzeln des global. Minotaurus: Lautenbach zum Bancor-Plan
  • Date: Sun, 01 Mar 2015 15:33:34 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am Sonntag, den 01.03.2015, 14:49 +0100 schrieb Patrik Pekrul:
Am 01.03.2015 um 14:09 schrieb Marco Schmidt <mschmidt.mailbox AT web.de>:

>> Zur Erreichung des o.g. Ziels ist es wichtig, dass die Ressourcenallokation optimiert wird und Güter dort hergestellt werden, wo es am produktivsten ist. Und es ist äußerst unwahrscheinlich, dass unter diesen Umständen die Produktion so gleichmäßig verteilt sein wird, dass überall „Gleichgewicht“ herrschen kann. Menschen wohnen auch in „unproduktiven“ Gegenden - und sie haben jedes Recht dazu - und haben trotzdem einen Bedarf, der über den lokalen Produktionsmöglichkeiten liegt. > Die Menschen in "unproduktiven Gegenden" sind dann aber auf Transferleistungen angewiesen. Dann musst Du der Allgemeinheit auch die "Alternativlosigkeit" eben dieser verklickern. Eine dauerhafte Akzeptanz halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Das hat nichts mit „Akzeptanz“ zu tun, sondern eher mit der „normativen Kraft des Faktischen“. Genau so ist es, es gibt Menschen, deren Bedarf höher ist als das, was sie im Stande sind selbst zu leisten - ob dieser Umstand darin begründet ist, dass sie die Dreistigkeit besitzen am „falschen“ Ort zu leben, ob es ihnen aus gesundheitlichen oder Altersgründen nicht möglich ist, von selbst ein „Gleichgewicht“ herzustellen, oder ob sonstige Gründe vorliegen, ist einerlei. Wenn es Einigkeit gibt, dass jeder Mensch dort leben kann, wo er will, und es darüber hinaus das Recht gibt, einfach zu leben - unabhängig von der Leistungsfähigkeit - dann scheidet die „biologische Lösung“ des Problems aus, und damit bleibt nur Transfer. Wer das nicht einsehen kann oder will, dem ist nicht zu helfen, der muss es einfach hinnehmen. Natürlich muss man alle Möglichkeiten nutzen, die Produktivität zu maximieren (bspw. durch Investitionen aus den produktiveren Gebieten, womit ein bestehendes Ungleichgewicht ganz oder teilweise behoben werden kann), was sich positiv auf die Güterversorgung aller auswirkt, aber es werden in der realen Welt immer Deltas verbleiben. Eine andere Alternative ist, dass „Gleichgewicht“ zur obersten Maxime erhoben wird, was letztlich nichts anderes bedeuten kann, als dass die produktiveren Gebiete ihre Produktion drosseln. Es ist leicht einzusehen, dass dies zu einer schlechteren Güterversorgung für alle führt. Ob das sinnvoll ist, sei mal dahingestellt.
Ich versuche mir gerade eine hoch produktive Gesellschaft vorzustellen, die den Rest dank Ideenvorsprung (Preisdumping bleibt ausgeklammert, ging ja um Produktivität) in Grund und Boden konkurriert hat. Und die produziert jetzt für den Rest mit, hält aber bei der Bezahlung schön die Füße still (bzw. liefert die Kohle über Transfers gleich mit). Da komme ich irgendwie nicht mit.
Das passt auch nicht zum Thema Dezentralisierung, damit schafft man riesige Abhängigkeiten. Als ob das Spannungsfeld D - GR nicht schon groß genug wäre. Sollen die anderen Länder zu Rohstofflieferanten degradiert werden?
Bevor die hochproduktive Region anfängt Überschüsse einzufahren, sollte dort produktionstechnisch auf die Bremse getreten und besser FReizeit genossen werden. Jede Gesellschaft muss das mit sich ausmachen, wie sie den Produktivitätszuwachs verwenden will. "Sparen" im Ausland ist zum Scheitern verurteilt, da dort zunehmend die industrielle Basis schwindet. Von dem Geld(überschuss) hat man im Endeffekt nichts - nur Mehraufwand.
Damit wird die Frage aufgeworfen, wie die Industrieländer überhaupt ihren Produktivitätsvorsprung erlangt haben. Und warum gilt nicht generell "gleicher Lohn für gleiche Arbeit"? - "weil das Preisniveau ja ein ganz anderes ist" - Ja, aber hat das nicht was mit den Löhnen zu tun?!
Die Aufstiegschancen von Entwicklungs- und Schwellenländern sind nicht gegeben, erst recht, wenn die Platzhirsche Arbeitsplätze absaugen indem sie für einen mitproduzieren.
Dass es immer Ungleichgewichte gegen wird, bestreitet doch niemand, sonst wäre Wirtschaft rein statisch. Es geht um den mittel- und langfristigen Abbau.


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