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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Draghis QE

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Draghis QE


Chronologisch Thread 
  • From: MCS Malte <mcspipa AT yahoo.de>
  • To: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Draghis QE
  • Date: Mon, 26 Jan 2015 17:33:56 +0000 (UTC)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Also auch falls ich mich wiederhole:  Wenn die Aktienkurse DURCH Draghis Maßnahme steigen, obwohl Draghis Maßnahme ja angeblich sinnlos ist und in allen Belangen verpufft, dann frag ich mich durch welchen magischen Effekt diese Wirkung (wie auch immer man zu ihr steht) bewirkt wurde... Aber gut...

Und jetzt beziehe mich mal auf das was im Thread zur Griechenland Wahl geschrieben wurde. Zitat von Flassbeck:
"Falsch ist es nicht, was die Europäische Zentralbank tut, und es ist besser als das, was die orthodoxen Monetaristen tun würden, aber es ist nur richtig im Rahmen eines theoretischen Systems, das selbst falsch ist." 

Ok, also daraus erschließt sich mir folgende Reihe aus drei beteiligten Gruppen:

1. Die "orthodoxen" Bundesbänkler die das Inflationsgespenst an die Wand malen. Diese werden unterstützt von den (siehe auch Flassbeck Artikel) deutschen CSU und CDU "Provinzpolitikern", die aber leider DIE MEHRHEIT in Deutschland und Bayern haben. Diese bewegen sich in einem "falschen theoretischen System".

2. Die "progressiven, oder unorthodoxen Monetaristen", die versuchen durch mehr (Zentralbank-)Geld Deflation zu verhindern. Das was diese Leute wollen ist laut Flassbeck immerhin "BESSER" als das was Gruppe 1 tun will, aber es bewegt sich auch im "falschen theoretishen System. Aber wie gesagt, es ist offenbar trotzdem "besser" als Variante 1. Soll man jetzt das Handeln der EZB Ablehnen und damit eigentlich die "deutschen Provinzpolitiker" unterstützen?

3. Diejenigen die erkannt haben, dass das alles ein "falsches theoretisches System" ist. Piratos und seine Unterstützer sind der Meinung sie bewegen sich auf dieser Ebene. Dementsprechend ist es eigentlich "egal" was die EZB tut, Deflation muss durch (wenn ich es richtig verstanden habe) z.B. durch politische Maßnahmen bekämpft werden die die Löhne anheben.

Was ist nun für eine politische Partei wie die Piraten das richtige zu tun? Soll man einfach nur sich hinstellen und Variante 3 erklären? Und wenn man der Meinung ist, dass Variante 2 immerhin (wenn auch im falschen System) besser ist als Variante 2, soll man dann dies gar nicht erwähnen und damit unfreiwillig den Verfechtern von Variante 1 das Feld überlassen?

Nochmal: Und da schließe ich an meine ersten spontanen Äußerungen am Tag der Entscheidung an: In Deutschland wird der Ton angegeben von den "deutschen Provinzpolitikern" die die Variante 1 bevorzugen, die sich sowohl im "falschen System" bewegt, als auch innerhalb dieses "falschen Systems" die schlechtere Variante (wenn man die Meinung von Flassbeck teilt) ist. Diese "Provinzpolitiker" von CDU und CSU haben in Deutschland aber eine überwältigende Mehrheit, in einem Bundesland sogar eine absolute Mehrheit. Was ist jetzt die Aufgabe einer politischen Partei wie der unsrigen? Ich würde sagen, es ist auch eine Aufgabe darauf hinzuweisen wie dramatisch es ist, dass die Wähler den "Provinzpolitikern" vertrauen die von allen 3 Varianten die SCHLECHTESTE vertreten.

Das ist dann auch eine Frage der Taktik. Wie geht man vor? Zu sagen "Die Öffentlichkeit" diskutiert im falschen System und man weiß es besser? Oder zu sagen, dass "Die Provinzpolitiker", die die Mehrheit haben, in Wirklichkeit eine Gefahr sind? Gut, eigentlich müsste man sagen "Das Volk ist zu doof, weil es die CSU/CDU wählt", aber das darf man ja wahrscheinlich auch nicht...

Nur mal so als Denkanregung.
MCS


Christoph Ulrich Mayer <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de> schrieb am 17:55 Montag, 26.Januar 2015:


Im ORF sagte der Banker, er habe kein Interesse, seine Staatsanleihen zu verkaufen und könne sich auch nicht vorstellen, dass das andere tun wollen.

Dann hat Draghi ein Problem überhaupt die 60 Mrd mntl zu erreichen oder aber er muss Anreize schaffen, sprich über Preis bezahlen.


> Am 26.01.2015 um 16:15 schrieb MikeTM <mikethemechanic AT web.de>:
>
>> Am 26.01.2015 um 14:25 schrieb MCS Malte:
>> Mich stört gar nichts an dem Text. Aber ich entdecke da mehrere
>> Möglichkeiten wie Zentralbankgeld helfen kann mehr "echtes" Geld in was
>> auch immer zu "pumpen".
>>
>> Zitat: "Die Geschäftsbanken benötigen Zentralbankgeld, zum einen um sich
>> Bargeld zu beschaffen, zum anderen um ihre Mindestreservepflicht zu
>> erfüllen, die sich aus ihrem Bestand an Einlagen ergibt. Zentralbankgeld
>> kann aber nur die Zentralbank – das Eurosystem – schaffen. Dieses
>> Monopol versetzt das Eurosystem in die Lage, auf die Geschäftstätigkeit
>> und die Buchgeldschöpfung der Geschäftsbanken systematischen Einfluss zu
>> nehmen."
>
> Da gab es doch keinen Widerspruch.
> Das war doch schon immer so. Und die Zentralbank hat den Banken soviel
> Zentralbankgeld gegeben, wie sie haben wollten. Sie wollten aber keins.
> Hinzu kommt noch, dass die Banken jederzeit Staatsanleihen bei der
> Zentralbank in Pension geben konnten, um Zentralbankgeld zu bekommen.
> Haben sie aber nicht getan.
> Merkst Du was?
> Die Banken brauchen (zur Zeit) kein (zusätzliches) Zentralbankgeld.
> Im Gegenteil. Die Banken haben ihren Bestand an Zentralbankgeld massiv
> abgebaut (unter anderem, weil Draghi ihnen für überschüssiges
> Zentralbankgeld Strafzinsen aufgedrückt hat).
>
>>
>> Eine völlige Machtlosigkeit sieht meiner Meinung nach anders aus.
>
> Sicher? Es kommt darauf an, was das Ziel Deiner Massnahme ist.
> Wenn in der Eurozone die Wirtschaft überhitzt wäre und die Löhne und
> Gehälter jährlich über 5% steigen würden, dann würden die Unternehmen
> mehr Kredite nachfragen (weil sie das Geld der Konsumenten gerne
> hätten). Und dann könnte die EZB was machen. Und zwar den Zinssatz
> erhöhgen, damit sich die Wirtschaft wieder abkühlt.
> In die andere Richtung geht das aber nicht, da es eine natürliche Grenze
> gibt: Die Nullline.
>
>> Noch weiter geht der Artikel in der Zeit, wo davon die Rede ist, dass
>> die Banken das zusätzliche Geld, und damit müssten sie eigentlich das
>> Zentralbankgeld meinen, in Aktien stecken können (wie auch immer das
>> technisch funktioniert) und somit den Unternehmen Kapital verschaffen
>> können: Europäische Zentralbank: Wie Draghis Milliardenplan funktioniert
>> <http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-01/ezb-staatsanleihe

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