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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht
  • Date: Sat, 6 Dec 2014 14:14:22 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Genauso ist es, genau das ist ja das Argument, warum sich der Staat
verschulden MUSS.

Wenn die Haushalte sparen und Unternehmen sparen (im Finanzanlagen
investieren), dann kann nur noch der Staat als Schuldner auftreten, oder das
Ausland. Leider wollen auch im Ausland Haushalte sparen (Überschüsse haben)
und Unternehmen Gewinne machen (Überschüsse haben), so dass auch dort nur die
Staaten für das entsprechende Defizit zur Verfügung ist.

Und WEIL das so ist, ist es völlig aussichtslos, von einer Situation zu
träumen wie sie in den 50er und 60er Jahren vorlag, wo die Unternehmen (real)
investierten, und dafür die Ersparnisse der Haushalte absorbierten. Aus,
vorbei, Ende.

Wir können noch eine Weile Kapital nach Asien exportieren, wo aktuell in
nennenswertem Maße real investiert wird, aber auch hier sind erste
Sättigungserscheinungen sichtbar. Das ist also auch keine Lösung für die
lange Frist. Evtl. kommt irgendwann Afrika doch noch einmal in die Spur, aber
wenn man mal die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zu Grunde legt, bin ich
da eher pessimistisch.

Und damit sind wir genau an dem Punkt, wo wir schon vor einiger Zeit waren:
Es bringt nichts von alten Zeiten zu träumen, die kommen nicht wieder - aus
systematischen Gründen - wir sollten eher darüber nachdenken, wie wir das
"goldene Zeitalter" (Keynes) gestalten. Und eine wichtige Voraussetzung, ist
eben die Einsicht, dass Staatsverschuldung nicht schlimm, sondern schlicht
notwendig ist. Im folgenden geht es darum zu erkennen, dass im Ergebnis diese
Verschldung den "unteren" 98% zu Gute kommen muss und nicht dem Geldadel (wie
heute).

Dazu braucht es keine neue Theorie, dafür reicht es, die
"trivialarithmetischen" Zusammenhänge der Saldenmechanik zu AKZEPTIEREN -
verstehen kann das jeder Drittklässler nach einer halben Stunde, das ist
nicht das Problem.

Um diese Akzeptanz herzustellen, muss die allgegenwärtige Propaganda der
Geldelite entlarvt werden.



Am 06.12.2014 um 13:42 schrieb "moneymind" <moneymind AT gmx.de>:

> In folgendem Auszug aus einem NZZ-Artikel von 2005 wird die von mir
> beschriebene Annäherung der aggregierten Bilanz der nichtfinanziellen
> Unternehmen an Bankbilanzen sehr schön beschrieben:
>
> /"In jedem Grundkurs der Makroökonomie lernt man, dass typischerweise die
> privaten Haushalte «Überschusseinheiten» sind, die ihre Ersparnisse über
> die Vermittlung von Banken und Märkten den «Defiziteinheiten», also den
> Unternehmen und meist auch dem Staat, zur Verfügung stellen. Die typische
> Funktion der Unternehmen ist es, diese Ersparnisse zu investieren.
> Betrachtet man nun das tatsächliche Verhalten der Unternehmen zum Beispiel
> in Deutschland, stellt man fest, dass sie in der Summe mehr selbst sparen,
> als sie investieren, dass sie also netto *zu Kredit_gebern_* geworden sind.
> Dasselbe trifft auf Japan zu. Dort spart der Unternehmenssektor sogar
> unglaubliche 6% des BIP. Noch mysteriöser ist die Lage in den USA und im
> Vereinigten Königreich, zwei Ländern, die im Gegensatz zu Japan und
> Deutschland ein robustes Wirtschaftswachstum aufweisen. Auch dort ist der
> Unternehmenssektor ein Nettosparer geworden. " (Quelle
> http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/articleD0HCQ-1.160527)/
>
> --
> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik mailing list
> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-geldordnung-und-finanzpolitik



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