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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht


Chronologisch Thread 
  • From: Amos comenius <comenius2000 AT gmail.com>
  • To: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht
  • Date: Mon, 01 Dec 2014 09:55:34 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 30.11.2014 um 14:08 schrieb Patrik Pekrul:

Am 29.11.2014 um 17:16 schrieb Amos comenius <comenius2000 AT gmail.com>:

Am 29.11.2014 um 14:12 schrieb Patrik Pekrul:
Am 28.11.2014 um 08:44 schrieb Amos comenius <comenius2000 AT gmail.com>:
Die Behauptung, das Geldschöpfungsprivileg mache reich, führt daher vollständig in die irre, vergisst mal wieder, dass diese Privileg gekoppelt ist an die Geldvernichtungsverpflichtung (=Tilgung).
Du vergisst, das in unserem System der Erwerb von "Produktionskapital" immer noch über Geld erfolgt.
Nein, in der Regel über Erbschaften.

Vielleicht sollten wir wieder dazu übergehen faktenbasiert zu argumentieren, in Deutschland ist der Anteil der Erben an den Reichen mit 50% vergleichsweise hoch, die allermeisten reichen, sind aber "self made" - wobei das bedeutet, dass sie ihren Aufstieg von Geldadel finanziert bekommen haben.

Siehe: http://en.m.wikipedia.org/wiki/Ultra_high-net-worth_individual

"The average net worth of the world's billionaire is US$3 billion, with a liquidity on average of 18% of net worth.[11]60% of the world's billionaires are self-made, 20% have inherited their fortune and 20% have both inherited and grown their wealth. "
WEALTH-X ist nicht gerade das, was ich als eine unabhängige Quelle bezeichnen würde, von Wissenschaftlichkeit ganz zu schweigen. Da "self-made" nicht definiert ist, sagen diese Zahlen weniger als nichts - reine Propaganda. Sie stehen zudem im krassen Widerspuch zur zunehmenden Vermögenskonzentration.

Aber das ist ja auch eigentlich nicht unser Thema.
Wenn Kredite in relevanter Größenordnung vergeben werden, wissen alle Banken davon und reißen sich den A... auf, um beteiligt zu werden - vorausgesetzt, dass einer aus dem Geldadel sein Wohlwollen zeigt, bspw. über den Einstieg eines seiner Private Equity Fonds, mit dem er quasi (und faktisch) für "den neuen" bürgt.

Kling wie Mafia... Zufall? ;-)
Klingt wie der ganz normale legale Gebrauch wirtschaftlicher Macht. Dazu braucht es keine Mafia.

Ist ja nicht so, als ob wir das nicht verstehen. Ich verstehe nur nicht, wie deine Alternative funktionieren soll?

Wie wäre es, wenn einfach jeder vor einem Forum seine Ideen präsentieren kann, und er das "einklagbare Recht" hat, für jeden Euro, den er dort von anderen privaten Investoren bekommt, einen Kredit von einer öffentlichen Bank zu bekommen? Das hebelt die Macht der Banken zwar nicht völlig aus, würde aber einen breiteren Kreis von "normalos" ermöglichen, ihre Ideen zu realisieren, ohne sich einem "Lehensherren" zu unterwerfen. DAS würde Freiheit, Gleichheit und Eigentum fördern!

Eine andere Möglichkeit wäre - ähnlich wie beim Monopoly  (gehe über LOS) - wenn jeder in regelmäßigen Abständen das Recht hätte, ohne weitere Voraussetzung einen Kredit in Höhe von X zu beziehen.
Aach sooo! Dann haben wir die ganze Zeit aneinander vorbeigeredet. Du sprachst immer von einer Veränderung des Geldsystems, aber was du wirklich willst, ist schlicht eine Verbesserung der Startup-Förderung. Darauf können wir uns doch ziemlich schnell einigen. Die Banken (auch die Öffentlich-Rechtlichen) werden sich darauf sofort einlassen, wenn der Staat das erhöhte Ausfallrisiko übernimmt. Wenn sich dann herausstellen sollte, dass diese alternative Form der Besicherung tragfähig ist, würden sich sicher auch Banken finden, die auf dieses Geschäftsmodell auch ohne staatliche Rückendeckung aufspringen würden.


Aha, immerhin. Noch vor in paar Tagen war das Geldsystem noch nebensächlich bis irrelevant. Schön, dass wir hier zumindest einen Schritt weiter sind.
Nein, sind wir nicht, denn deine Analyse/Kritik betrifft _nicht_ die Auswirkungen des _Geldsystems_, sondern die Wirkungen wirtschaftlicher Machtkonzentration. Und dein Änderungsvorschlag lässt das Geldsystem auch völlig unangetastet, bringt nur eine alternative Form der Besicherung ins Spiel, deren Tragfähigkeit zu prüfen wäre.

Gut wen du darauf bestehst, dass das bereits eine Änderung des Geldsystems ist, dann sind wir uns inhaltlich einig, nur nicht in der Terminologie.

Gruß,

Comenius




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