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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Ära der Zentralbanken
- Date: Fri, 04 Apr 2014 09:57:02 +0000
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hi,
Zitat aus:
http://www.fuw.ch/article/die-notenbanken-rusten-auf/
/"Entscheidend sind die Erwartungen. Die grosse Notenbankgeldmenge ist notwendig, aber nicht hinreichend für Inflation, wie es der Basler Professor Peter Bernholz formuliert. Sie ist zwar eine Voraussetzung für steigende Teuerung, doch ohne Schubkraft, solange Unternehmen und Haushalte vom vorhandenen Kreditangebot nur wenig Gebrauch machen oder solange die Banken kaum Darlehen gewähren, weil sie an der Bonität der Schuldner zweifeln. Erst wenn sich die Erwartungen aufhellen, wird die Geldmenge hinreichend für Inflation. Die potenzielle Energie entlädt sich." /
Genau so sehe ich das auch. Auch hier ist das Kernproblem die marktfundamentalistische Ideologie, die nach 40 Jahren fest in den Köpfen installiert ist: nicht nur machen auf deren Basis die Staaten eine Wirtschaftspolitik, die zwar vor 40 Jahren eine gewisse Berechtigung hatte, in der heutigen - genau entgegengesetzten - Situation aber genau das Falsche ist. Sondern der marktfundamentalistische Diskurs malt ja auch systematisch die Zukunft schwarz und verschreibt allen ausnahmslos, den "Gürtel enger zu schnallen".
Da muß man sich nicht wundern, wenn die Leute nicht konsumfreudig sind, sondern sparen wie verrückt, und natürlich deswegen die Unternehmen mangels Absatzerwartungen kaum investieren. Allein über "Geldmengen" läßt sich da gar nichts machen.
Hinzu kommt, daß die Masse der Menschen ahnt, daß die Politik mit ihren gegenwärtigen Strategien durch die Bank - egal, welche Partei - hilflos und unglaubwürdig ist. Politikmüdigkeit, niedrige Wahlbeteiligungen, Abdriften zu Extremparteien und Parteineugründungen (Piraten, AfD) zeigen das deutlich. D.h. es fehlt das Vertrauen, daß die Politik die anstehenden Probleme lösen kann - auch das trägt zu pessimistischen Zukunftserwartungen bei.
Wiederum zeigt sich, daß nur ein wirtschaftspolitischer Paradigmenwechsel und eine komplett neue Strategie für die EU, die vor allem das Problem der Finanzmärkte entschlossen und radikal angeht, vonnöten wäre, damit die Leute wieder optimistisch in die Zukunft blicken wollen.
Jetzt fürchten sie dort Krieg. Und nicht zu Unrecht. Wenn die Entwicklungen so weitergehen, bekommen wir die 30er Jahre II.
Und hier bei Euch ist Wirtschaftspolitik gar kein Thema, seh ich das richtig?
- [AG-GOuFP] Ära der Zentralbanken, matthias garscha, 03.04.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ära der Zentralbanken, Axel Grimm, 04.04.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ära der Zentralbanken, moneymind, 04.04.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ära der Zentralbanken, Rudi, 04.04.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ära der Zentralbanken, Axel Grimm, 04.04.2014
- Re: [AG-GOuFP] Zukunftsaussichten + Pläne, moneymind, 04.04.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ära der Zentralbanken, Axel Grimm, 04.04.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ära der Zentralbanken, Rudolf Müller, 04.04.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ära der Zentralbanken, Axel Grimm, 04.04.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ära der Zentralbanken, moneymind, 04.04.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ära der Zentralbanken, Rudi, 04.04.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ära der Zentralbanken, Rudolf Müller, 04.04.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ära der Zentralbanken, Axel Grimm, 04.04.2014
- Re: [AG-GOuFP] Zukunftsaussichten + Pläne, moneymind, 04.04.2014
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