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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Abstimmung "Der Lebensweg von Staatsanleihen" als AG Mehrheitsmeinung

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Abstimmung "Der Lebensweg von Staatsanleihen" als AG Mehrheitsmeinung


Chronologisch Thread 
  • From: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Abstimmung "Der Lebensweg von Staatsanleihen" als AG Mehrheitsmeinung
  • Date: Thu, 27 Feb 2014 09:01:29 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Ex-SystemPirat schrieb:
Den Nennwert würde ich (auf den ersten Blick) auf das theoretische Niveau einer Definition stellen, die Spekulationen auf das von Erwartungen.
...
Der Nennwert dagegen ist eher ein statisches Kunstprodukt, dessen "Wert" sich erst in der Realität beweisen muss.

Der Nennwert ist exakt in dieser Höhe vorhanden.
Der Nennwert von 100 erzeugt exakt 100 Geld. Das Geld ist die ganze Zeit über genau 100, der Betrag verändert sich nicht um einen cent.

Es gilt: Staatsanleihen (100) geht zum Nennwert in das Vermögen der Bank UND es entstehen exakt 100 Geld. Die 100 Geld verändern sich zu keinem Zeitpunkt und mit den 100 wird exakt die Anleihe zurückgekauft.
= Die Erwartung am Ende der Laufzeit beträgt ebenfalls exakt 100, auch hier ändert sich nichts.

Somit sind die Beträge die ganze Laufzeit über konstant. Verändert sich der Preis der Staatsanleihen, dann ist es so, als wenn man 100 Euro Geld mal für 92 Euro kaufen kann (jedoch 100 erhält) und mal für 108 kauft, obwohl es nur 100 sind.

Der Staatsanleihenmarkt ist der Primär"markt", der gar keiner ist. Der Sekundärmarkt ist ein Kunstprodukt, das ist der Spekulationsbereich, bei dem der Staat außen vor ist.
Man hat aus den Anleihen eine Art Börse wie die Aktienbörse gemacht mit "inneren Werten" und "im Kurs steckt Fantasie drin".
nicht vergessen: eine Anleihe von 100 hat 100 Geld erzeugt, die 100 Geld verändern sich nicht.
Im Gegensatz zu Aktien, deren innerer Wert nur das Eigenkapital geteilt durch Anzahl Aktien ist, deren Marktpreis dagegen ein Vielfaches ist mit viel Scheinwert (= existiert gar nicht, kommt auch nie rein, ist nur Spekulation und heiße Luft),
haben Anleihen vom Staat als auch von Firmen einen festen Nennwert, der am Ende der Laufzeit gezahlt wird.

Der Unterschied zwischen Firmen und Staat ist: Firmen können insolvent als auch pleite gehen, der Staat nicht. Staatspleiten sind reine Willkür.

Es ist unsinnig, das Verkaufspreis unter dem Nennwert im Markt sind, das ist wie, als wenn man 100 Euro für 91 Euro verkauft oder im anderen Fall: 100 Euro für 106 Euro kauft.

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*Zur Vervollständigung:*
Es liegen Zinsen auf den Anleihen. Bei eienr Laufzeit von 10 Jahren und 2% sind es 20 pro hundert (der Zins wird jedes Jahr mit 2 bezahlt, keine Aufschuldung).
Der Nennwert ist 100 der Zins ist 20. Ein "Investor", also einer der der nur auf dem Sekundärmarkt kaufen und verkaufen kann, ist schon mal bereit einen Betrag von z.B. 106 zu bezahlen. Das bedeutet, das der nun 3 Jahre warten muss, bis sein 6 mehr wieder da sind und erst dann hat der einen Gewinn von 14, wenn er die Dinger bis zum Ende hält. Am Ende stehen wieder die 100 = der Nennwert.

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*Um den Sekundärmarkt Markt zu bändigen oder gar zu elminieren oder den lahm zu legen,*können die Anleihen durch Kredite ersetzt werden. Nun ist der Nennwert fix (hier Kreditbetrag, endfällig)... oder hat schon mal jemand gehört bzw. von seiner Bank wöchentlich eine Information erhalten, die mittteilt, das sein Restkreditbetrag diese Woche nur noch 94% beträgt und nächste Woche 113% vom Nennwert? Das wäre wohl ein bischen arg abstrus, denn es ist immer der Nennwert zu zahlen.
Dieser Weg ist gesetzlich erlaubt und sogar explizit im Artikel 123 EU niedergeschrieben.
Dumm wird es nun für die "Investoren" und Anleger, denn die haben nun Geld ohne die Möglichkeit mit dem Geld Anleihen kaufen zu können, denn es existieren nur noch Kredite und die sind nicht handelbar.

Die Alternative mit einer Zentralbank:
Die Zentralbank greift immer ein, sobald der "Marktpreis" unter Nennwert fällt. Nun kauft die jedes Angebot zum Nennwert auf, egal was die Spekulanten anstellen. Preise oberhalb des Nennwerts sind der ZB egal, es ist schon selten dämlich, für 100 Euro mehr als 100 Euro zu bezahlen.
Die ZB wird bei Preisen oberhalb vom Nennwert ihren Bestand wieder verkaufen, der Gewinn wird an die Staatskasse abgeführt.

Die FED, die BoJ, die BoE, die machen das so. Nur die das EZB-System läßt sich von Ratingsagenturen und Spekulanten als auch ihres Helfern am Nasenring durch die Manege führen udn wenn der vermeintliche Dompteur sagt: "mach Männchen", dann macht die EU das auch noch (u.a. dank so Koriphäen wie den Betriebswirt Weidmann, der zur Zeit eine volkswirtschaftliche Aufgabe bei der Buba wahrnimmt).




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