Re: [AG-GOuFP] Abstimmung "Der Lebensweg von Staatsanleihen" als AG Mehrheitsmeinung

[Ex-SystemPirat <systempirat AT live.de>]

Am 26.02.2014 23:43, schrieb Axel Grimm:
> Wischer schrieb:
> > Das kann nicht sein. Entweder erhält man Nennwert+ Kupon über die
> > Jahre, oder den Marktwert, der dann inklusive des (bereits
> > erhaltenen?) Kupons, den Zinssatz darstellt/wiederspiegelt.
>
> Am Ende der Laufzeit existiert keien Marktwert mehr, es gilt nur noch
> der Nennwert. Das muss auch für die gesamte Laufzeit gelten= Es
> existiert faktisch kein "Marktwert".
>
> Der "Marktwert" ist eine Folge der Spekulationen innerhalb der Laufzeit,
> der Nennwert ändert sich zu keinem Zeitpunkt.
> Schuldenschnitte sind willkürlich herbeispekulierte Angspsychosen. Das
> Ziel muss sein, das Staaten per Definition nicht pleite gehen können =
> Staatsschulden werden NIE wieder in Frage gestellt, denn es SIND die
> Vermögen der "Steuerzahler".

Den Nennwert würde ich (auf den ersten Blick) auf das theoretische 
Niveau einer Definition stellen, die Spekulationen auf das von Erwartungen.

Insofern wären die "Spekulationen" erst einmal nichts grundsätzlich 
Negatives und zweitens unvermeidbare soziale Realität.

Der Nennwert dagegen ist eher ein statisches Kunstprodukt, dessen "Wert" 
sich erst in der Realität beweisen muss.

Wenn ihr davon ausgeht, dass der Nennwert so etwas wie ein Naturgesetz 
ist, dass durch die "bösen" Spekulationen verwässert wird, legt ihr die 
Annahmen und Bewertungen eines veralteten Gesellschaftsbildes zu Grunde.

Mit dieser Sichtweise werdet ihr keine bahnbrechend neuen Erkenntnisse 
hervorbringen und schon gar keine, die sich substanziell von denen des 
"Mainstream" unterscheiden. Indem ihr euch immer wieder auf die 
klassische VWL bezieht, bestätigt ihr deren Realität. Man kann heute 
wissen, dass auch der kritische Bezug auf etwas erst einmal Bestätigung 
dessen ist, worauf man sich bezieht. Will man etwas wirklich Neues 
mitgestalten, kann es ratsam sein, das Etablierte erst einmal zu 
ignorieren. Man wird dann merken, dass sich der Bezug zu letzterem 
aufgrund der gesellschaftlichen Faktizität sowieso von selbst aufdrängt, 
also nicht schon im Vorfeld künstlich provoziert werden muss.

Vielleicht solltet ihr euch einmal von der Vorstellung leiten lassen, 
dass man Lösungen finden kann, ohne die ganze Zeit auf dem "Problem" 
herumreiten zu müssen.

> Den Zins bitte nicht erwähnen, das ist ein ganz anderes Thema. Mit dem
> Artikel geht es um das Grundprinzip, das Staatsanleihen die ware Geld-
> und Geldvermögensbasis sind (sowohl für Geld als auch ZB-Geld).
>
> Man kann das Fazit von Thomas durch Anführen der zugehörigen
> Darstellungen ergänzen.
>
> @tfunker: Jegliche Folgerungen und Interpretionen als auch Annahmen
> gehören hier (noch) nicht her, es geht zunächst um den grundsätzlichen
> Vorgang ohen Wertung und Meinung ... nur die Beschreibung als solche.
> Für Banken in die Schranken existiert ein Alternativerfahren, das schon
> vollständig durch Regeln und Gesetz vorhanden ist. Auch dies ist ein
> anderes Thema.