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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Robert Misik in Telepolis (Staatsverschuldung ist Privatisierungspolitik)

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Robert Misik in Telepolis (Staatsverschuldung ist Privatisierungspolitik)


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: Frank Dahlendorf <frank.dahlendorf AT googlemail.com>
  • Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Robert Misik in Telepolis (Staatsverschuldung ist Privatisierungspolitik)
  • Date: Wed, 2 Oct 2013 11:16:47 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 01.10.2013 um 18:11 schrieb Frank Dahlendorf <frank.dahlendorf AT googlemail.com>:

Schulden sind immer tilgungspflichtig, sonst wären es keine Schulden.

Wenn das ein Argument sein soll, dann nennen wir "Staatsschulden" ab heute eben einfach nur noch "akkumuliertes Defizit" - for information only - und das Problem ist gelöst.

"UND Geld drucken ohne Ende, jedes Jahr einfach dazu das per Anweisung von H.Huber nicht inflationär wirkt."

Falsch, in einem Vollgeldsystem erhöht die Monetative die Geldmenge entsprechend dem Wirtschaftswachstum. Wächst die Wirtschaft nicht, dann wird die Geldmenge auch nicht vergrößert.

Hier stellt sich die Frage, wer Ross und wer Reiter ist. Im Allgemeinen nimmt man erst Kredit auf, investiert dieses dann, und zieht dann daraus Einkommen. Demnach wäre Wirtschaftswachstum die FOLGE von Kreditausweitung/Geldschöpfung und nicht umgekehrt.

Man muss verstehen, dass Geld nicht "herausgegeben" wird, sondern Geld entsteht aus Kredit, der "geholt" wird. Die Zentralbank (oder jede andere Bank) kann niemandem Geld aufzwingen; es muss schon jemand einen Kredit aufnehmen WOLLEN, damit die Geldmenge wächst.

Und es gibt wohl nur sehr wenige Menschen, die morgens aufwachen und denken: "Heute hole ich mir mal einen Kredit!", weil das Wetter so schön ist und die Zinsen so niedrig. Kredite werden aufgenommen, weil man mit dem Geld etwas anfangen will.

Daraus ergibt sich, dass man sich zunächst Geld holt (Geldmenge steigt) und es dann verwendet. Sei es, indem man es ausgibt (BIP steigt), sei es, dass man es einfach anlegt (Vermögenspreise steigen).

Ein Regelkreis, der darauf aufbaut, vergangenes Wirtschaftswachstum zu betrachten und daraus eine exogen vorgegebene Geldmenge abzuleiten, ist zum Scheitern verurteilt. Das ist wie Autofahren, und man guckt nur in den Rückspiegel. Das funktioniert allenfalls bei Schrittgeschwindigkeit und Straßen mit seeeehr langen und gleichmäßigen Kurven - ansonsten grüßt der Chausseebaum (von den anderen Verkehrsteilnehmern mal ganz abgesehen).

Exogene Geldmengensteuerung funktioniert nicht, und deshalb betreibt sie auch keiner mehr.

Man kann allenfalls durch Kreditlenkung bzw. fiskalischen Eingriff darauf hinwirken, Übertreibungen in bestimmten Sektoren zu vermeiden, wenn sie anfangen eine Blase zu bilden. Vom Entstehen bis zum Platzen vergehen im Allgemeinen mehrere Jahre, da hat man genug Zeit zu reagieren - wenn man will, aber wer will das schon?

Siehe hier: http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaUngleichverteilung4




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