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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - [AG-GOuFP] Kredit und Sparen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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[AG-GOuFP] Kredit und Sparen


Chronologisch Thread 
  • From: "Alexander Barth" <alex.barth AT barth-ic.net>
  • To: <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [AG-GOuFP] Kredit und Sparen
  • Date: Mon, 25 Jun 2012 11:20:49 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Ich werde sicher immer beliebter. 

 

Für alle, die sich hier austoben, ohne die Höflichkeit zu besitzen, Ihre Theorien vorher auf Kohärenz und Stichhaltigkeit zu prüfen, habe ich meinen dritten (und hoffentlich vorerst letzten) Denkanstoß:

 

Das System von Kredit und Sparen gibt es schon seit tausenden von Jahren.  In kleinen Gemeinschaften hat man sich einfach gemerkt, wer was für wen gemacht hatte, und regelmäßig wurden die „Kettenschulden“ verrechnet.  

Wer immer nur Vorleistungen annahm, ohne dem Dorf was zurückzugeben, wurde geächtet und im Extremfall rausgeschmissen.  Das funktioniert in einer kleinen Gemeinschaft und diese prosperiert.

Handelt man nun aber mit Fremden, denen man nicht traut, dann wird nur noch direkt getauscht.  Das stellt sich als sehr viel ineffizienter heraus, als das Kreditsystem, und die größere Einheit (die Nation zum Beispiel) kommt nicht voran.

 

Das Geld überträgt das im Kleinen so gut funktionierende System auf die große Einheit.  Jeder kann eine Vorleistung bekommen, und gerät unter Druck (Zins) seine Gegenleistung zu erbringen, sonst wird er geächtet (Bankrott).  Die Banken kümmern sich ums Verrechnen der Vor- und Gegenleistungen.

Wer eine Vorleistung erbringt, macht uns alle reicher und wird dafür belohnt (Guthabenzins).  Die Guthabenzinsen verschwinden, wenn wir durch die Vorleistung nicht mehr reicher werden.  Das ist schade für den Vorleister (Sparer), aber der hätte ja vorher drüber nachdenken können, ob das was er da macht überhaupt noch einen Sinn hat.

 

Sowas passiert, wenn zum Beispiel mit Vorleistungen eine Immobilienblase „gebaut“ wird.  Plötzlich stellt sich raus, daß wir gar nicht reicher geworden sind, weil wir die ganzen Häuser gar nicht brauchen.  Im Extremfall verliert der Sparer seine Vorleistung sogar, weil er eben unnötige Arbeit geleistet hat. 

Das wäre der Marktmechanismus:  Belohnt wird nur Arbeit die uns weiterbringt.  Der Mechanismus bricht zusammen, wenn die Politik auftaucht und Mitleid mit den Vorleistern hat.  Die armen Leute haben so viel gearbeitet, jetzt sollen sie auch was davon haben.  Wir (stellvertretend für die Gemeinschaft) kaufen denen die Häuser zu einem ordentlichen Preis ab.  Das nennt man dann die Sozialisierung von Verlusten.

 

Das Resultat ist, daß jetzt noch mehr Häuser gebaut werden, es gibt ja ABNEHMER!!! 

 

Und aus einer kleinen Marktkorrektur, die ein bisschen hart für ein paar Leute gewesen wäre, wird eine Katastrophe.

 

 

Also:  Geld (Kredit) darf nur entstehen, wenn etwas sinnvolles damit gemacht wird.  Sicher kann ein Staat selbst bei der Zentralbank Geld schöpfen, um eine Brücke zu bauen.  Das ist ja der Sinn im Kreditsystem (Im Gegensatz zum strengen Monetarismus).  Man muss aber wissen, daß es mit Kosten verbunden ist, und die drücken sich in Enteignung der Bürger durch Inflation aus, wenn man zu viele „Freunde“ im Brückenbaugewerbe hat.

 

Es ist eben nicht so einfach, zu entscheiden, für wen oder was Geld geschöpft werden soll.  Daher überlässt man es lieber den Beteiligten, die dann auch dafür haften sollten:

 

Bank:  Haftet für ausgegebenen Kredit, weil sie die entsprechende Geldmenge in Ihren Passiva stehen hat, und ausgleichen muss falls der Kredit ausfällt.

Kreditnehmer:  Haftet als Unternehmer, falls keiner seine Produkte haben will.

 

Jede Rettung verhindert eine notwendige Korrektur und führt nur zu noch größerem Fehlverhalten.

 

Mit freundlichen Grüßen / Best Regards

Alexander Barth
Barth Industrial Consulting GmbH

Weidenweg 69
55299 Nackenheim

Tel:       +49 (6135) 702 7980
Fax:      +49 (6135) 702 7981
Mobil:    +49 (151) 1165 3302
Email:    alex.barth AT barth-ic.net
Internet:  www.barth-ic.net

 Sitz der Gesellschaft: Nackenheim  --  Geschäftsführer:  Knut Alexander Barth  --  Gesellschafter:  Knut Alexander Barth  --  Eingetragen im Handelsregister: AG Mainz, HR B 42362             

 




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