ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: "Alexander Barth" <alex.barth AT barth-ic.net>
- To: "'Patrik Pekrul'" <Patrik.pekrul AT hotmail.de>
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Kredit und Sparen
- Date: Wed, 27 Jun 2012 08:12:02 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Morgen Patrik,
Ich glaube, wenn ich weiter ausgeholt hätte, dann hätten wir noch mehr Übereinstimmung gefunden. Aber ich kann ja nicht jedes Mal ein Buch abschreiben.
Wo Du Recht hast, ist daß Märkte auch nicht immer alles richtig machen. Ich finde die Arbeit von Soros ganz intressant, auch wenn ich seinen Motiven nicht ganz trauen will. Reflexivität. Die Banken haben Ihre Sache schlecht gemacht. Das lag bestimmt daran, daß sie perverse Anreize im Entlohnungssystem hatten, praktisch keine Haftung, und praktisch unbegrenzt Zugang zu Liquidität. Die haben ein Ponzi betrieben, nur eben ein verdammt komplexes. Ich empfehle hierzu einen Podcast auf www.econtalk.com such nach Financial Fraud mit dem Gast William Black.
Unser flexibles Geldsystem ist gut, weil es Kredite für Produktivinvestitionen bereitstellen kann, egal ob gespart wird oder nicht. Diese Funktion sollten wir nicht verlieren. Ich schlage daher vor:
Eine „Bank“ ist ein Laden, in dem man seine Ersparnisse sicher aufheben kann, und die ausschließlich Produktivkredite vergeben darf. Damit wäre der Guthabenzins automatisch auf das Wirtschaftswachstum begrenzt, und völlig unschädlich.
Alle anderen Aktivitäten die heute unter Eigenhandel laufen, und auch das Investment-vertriebsgeschäft können weiterhin betrieben werden, aber nicht von Banken, und nicht unter Zuhilfenahme deren Geldschöpfungsprivilegs.
Mit freundlichen Grüßen / Best Regards Alexander Barth Weidenweg 69 Tel: +49 (6135) 702 7980 Sitz der Gesellschaft: Nackenheim -- Geschäftsführer: Knut Alexander Barth -- Gesellschafter: Knut Alexander Barth -- Eingetragen im Handelsregister: AG Mainz, HR B 42362
Von: patrik.pekrul AT googlemail.com [mailto:patrik.pekrul AT googlemail.com] Im Auftrag von Patrik Pekrul
Gut, du erkennst also an, dass "die Märkte" auch zu Fehlallokationen führen können, weil alle "heiß" auf Gut sind, in diesem Fall Immobilien, es kann aber auch Mais oder Gold oder .com-Klitschen (oder Tulpen) sein. Halten wir das mal fest.
Das stimmt! Das ist ein großer Fehler, den ich gerne unter den Begriff "Gutmenschentum" subsummiere. DAS ist eine ZENTRALE Ursache für den sog. "Zinseszinseffekt". Den kann es nur geben, wenn man regelmäßige kleine Marktkorrekturen nicht zulässt, sondern immer mehr Risiken (de facto real existierende Verluste) auftürmt bis schliesslich das ganze Kartenhaus zusammenbricht - was irgendwann (bei ausreichender Höhe) schon beim kleinsten Windstoß passieren wird.
+1
Das ist die ganze Kunst und hier liegt meines Erachtes der einzige (aber gravierende) Schwachpunkt der Staatsfinanzierung über die Zentralbank - das Grundproblem jeder Planwirtschaft: Wer weiss denn wirklich, was "wirklich" gebraucht wird und was Unfug ist?
Hier unterstellst du implizit, dass die es besser wüssten. An dieser Stelle verweise ich auf oben und die grade immer noch stattfindende Finanzkrise. Auch die privaten Banken nutzen das Geldschöpfungsprivileg nicht notwenigerweise um "sinnvolles" zu finanzieren. Die Geschäftsbanken haben das selbe Problem wie die Zentralbank, der Staat oder private Investoren - sie kennen die Zukunft und die wahren (volkswirtschaftlichen) Bedürfnisse der Leute nicht.
Der Marktmechanismus hat sich zumindest im Finanzsektor als unbrauchbarer Regler erwiesen. Das muss man (bei aller Liebe) einfach mal anerkennen. Er hat versagt!
Was wir brauchen, ist eine neue Art von Regler, der meines Erachtens aus einer Kombination von gesellschaftlicher, demokratischer Globalsteuerung und marktwirtschaftlicher Feinsteuerung bestehen muss. Der Markt ist als Globalsteuerung zu "nervös" - man könnte auch "nachweislich instabil" sagen.
+1, aber das alleine löst auch nicht alle Probleme |
- [AG-GOuFP] Kredit und Sparen, Alexander Barth, 25.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Kredit und Sparen, Axel Grimm, 25.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Kredit und Sparen, Nicolai Haehnle, 26.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Kredit und Sparen, alex, 27.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Kredit und Sparen, Patrik Pekrul, 27.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Kredit und Sparen, Nicolai Haehnle, 27.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Kredit und Sparen, Axel Grimm, 27.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Kredit und Sparen, Nicolai Haehnle, 27.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Kredit und Sparen, Axel Grimm, 27.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Kredit und Sparen, Alexander Barth, 27.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Kredit und Sparen, Nicolai Haehnle, 27.06.2012
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