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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Exponentielles Wachstum

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Exponentielles Wachstum


Chronologisch Thread 
  • From: Frauke Mattfeldt <mattfeldt AT karten-verlag.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Exponentielles Wachstum
  • Date: Tue, 19 Jun 2012 00:25:44 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Keox,
danke für die Erklärung. Also ihr meint, dass die Verschuldung von Nichtbanken und Staat am Sparen und Horten (vermutlich eher einer Minderheit der Bevölkerung -> Vermögensverteilung) liegt?
Und ihr meint, dass das Problem der Verschuldung mit einer höheren Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer und Einkommenssteuer in den Griff gekriegt werden kann?
Gruß, Frauke

Am 18.06.2012 23:39, schrieb Keox:
Hallo,

also erstmal steigt durch den Zins nicht die Nichtbanken-Geldmenge. Er trägt lediglich zur Umverteilung von schon vorhandenem Nichtbanken-Geld bei. Zweitens muss man, wenn man sich fragt wieso die Nichtbanken-Geldmenge steigt, wissen wie Nichtbanken-Geld entsteht. Nichtbanken-Geld entsteht in unserem System hauptsächlich durch Schulden, also durch Kreditaufnahme einer Nichtbank bei einer Bank. Hinzu kommt noch der Sonderfall Staatsschulden, also wenn Staatsanleihen vom Staat an Banken verkauft werden. Daneben gibt es noch die Möglichkeit, dass Nichtbanken-Geld entsteht, wenn Banken etwas kaufen, das anschließend in ihrer Aktivseite auftaucht. Aber das kann man wohl vernachlässigen. Genaue Zahlen kennen ich aber nicht.

Die Frage warum die Geldmenge steigt ist also falsch gestellt. Sie müsste lauten: Warum nimmt die Verschuldung von Nichtbanken und Staat bei Banken zu?

Axel meint zum Beispiel, dass durch das Stillegen von Nichtbankengeld (Sparguthaben, M2, M3, Bankschuldverschreibungen) nicht mehr genügend liquides Geld (M1) vorhanden sei, um die bestehenden Kredite zu tilgen. Denn bei Kredittilgung wird ja liquides Nichtbankengeld vernichtet. Deshalb wäre gesamtwirtschaftlich betrachtet Neuverschuldung der einzige Ausweg, wenn verhindert werden soll, dass Unmengen an Krediten ausfallen -> Bankenpleiten. Jede Nichtbank sieht diesen gesamtwirtschaftlichen Zwang aber nicht, sondern findet natürlich Gründe vor die auch plausibel sind. Beim Staat allerdings verhält sich das wohl anders. Die vergangenen Regierungen haben ja freiwillig auf Erbschafts-, Vermögens- und höhere Einkommenssteuer verzichtet.

gruß Keox

Am 18.06.2012 22:50, schrieb Frauke Mattfeldt:
Kannst Du mir - oder kann mir mal jemand - kurz - die Exponentialkurve
bei der Geldmenge M3 (exponentiell steigend) erklären, die nicht mit dem
BIP konform geht?

Wie kommt die zustande?

Bis auf einen kurzen Rückgang um 2009/2010 ist die Geldmenge stetig
(exponentiell) gewachsen. Ebenso steigt das Kapital der Großbanken
stetig - mit kleineren Einschnitten zwischenzeitlich - was immer das
bedeuten mag.
Dies wurde hier auch schon an mehreren Stellen angemerkt.
Eine einleuchtende Erklärung konnte ich hier aber noch nicht finden. Mir
würde der Zins als Ursache einleuchten. Wenn dies hier immer wieder
bestritten wird: woran liegt das exponentielle Wachstum der Geldmenge M3
dann?

Falls es hier schon erklärt wurde, könnt ihr auch gerne auf einen
vorhergehenden Post verweisen.


Am 18.06.2012 19:22, schrieb alex AT twister11.de:
UND WIEDER MAL: *WIDERLEGUNG DER ZINSKRITIK
(Als System- bzw. Regelbedinge Unmöglichkeit alle Schulden zu tilgen)!*

Ist ein etwas älterer Beitrag, aber wie wäre es damit:


1. Geldmenge im System wäre 0.
2.EZB vergibt an Geschäftsbank GB gegen in Pension gegebenes
Wertpapier im Wert von 10.500 einen Kredit in Höhe von 10.000 zum
Leitzins 5% per DISAGIO, zahlt also 10.000 aus und hat somit den
Zinsgewinn direkt realisiert und schüttet diesen an den Staat aus.
3. GB vergibt an einen Kunden einen Kredit in Höhe von 110.000
Buchgeld gegen entsprechende sogar Zentralbankfähige Sicherheit zu 10%
per Disagio, zahlt also 100.000 aus und hat somit den Zinsgewinn
direkt realisiert und schüttet ihne Wahlweise an die Aktionäre aus
oder tätigt Erweiterungsinvestitionen in schicke neue Büromöbel.
4. Im Verkehr befinden sich nun 100.000 Buchgeld und weitere 10.000
Buchgeld welche die Geschäftsbank als Dividende ausgeschüttet oder
eben damit Büroausstattung gekauft hat und 500 Zentralbankgeld das der
Staat von der Zentralbank bekommen hat, vielleicht hat die Zentralbank
aber auch einfach für die 500 nen neuen Drucker gekauft. Zusätzlich
liegen 10.000 Zentralbank Zentralbankguthaben bei der Geschäftsbank
brach um die Reservehaltung zu erfüllen.
=> Es sind also in Umlauf: 10.500 Zentralbankguthaben (GB und Staat)
und 110.000 Buchgeld, Kreditnehmer und Büroausstatter oder Aktionäre.
5. Kurz vor Ablauf des Jahres gelingt es dem Kreditnehmer alle 110.000
Buchgeld auf seinem GB-Konto zu vereinigen und tilgt seinen Kredit auf
0. Außerdem leistet die Geschäftsbank für den Staat Hilfestellung in
Finanzangelegenheiten und stellt eine Rechnung über 500, damit hat die
Geschäftsbank ihr Zentralbankguthaben auf 500 erhöht.
6. Das Jahr läuft aus, die Geschäftsbank hat 10.500
Zentralbankguthaben und der Kreditnehmer hat 110.000 Buchgeld. Der
Kreditnehmer tilgt seinen Kredit auf 0, die Geschäftsbank löst ihre in
Pension gegebenen Einlagen komplett bei der EZB aus.

... noch Fragen? ...


2012/4/17 Johannes Kerner <jckpirat AT googlemail.com
<mailto:jckpirat AT googlemail.com>>

Kleiner Hinweis: Es wird keine produktive Diskussion, wenn wir
aneinander vorbeireden.

Wenn ich in einem x-seitigen Positionspapier darlege, dass die
Grundposiition der Zinskritiker ist, dass der Zins fehlt, bitte
ich sehr darum, dass das nicht zu "Die Grundthese der Zinskritiker
lautet: Ein Giralgeld-Währungssystem mit Zinsen führt
systembedingt zu einer immer höheren Verschuldung, weil der Zins
bei der Geldschöpfung nicht mitgeschaffen wird, aber genauso wie
die Tilgung an die Banken gezahlt werden muss." gemacht wird. Das
wird von mir an keiner Stelle behauptet.

Ich habe das auf der Hauptseite mal korrigiert:

Die Grundthese der Zinskritiker lautet: In einem
schuldenbasierten, zinsbelasteten Geldsystem ist eine vollständige
Schuldentilgung nicht möglich, weil der Zins bei der Geldschöpfung
nicht mitgeschaffen wird, aber genauso wie die Tilgung an die
Banken gezahlt werden muss.

Ich würde also sehr darum bitten, dass nicht die
Zinskritik-kritiker die Position der Zinskritiker festlegen,
sondern wir das selbst dürfen.

Das ist jetzt natürlich ein bischen schade, da sich quasi das
gesamte Contrapapier darauf konzentriert, darzulegen, dass
theoretisch ein konstanter Schuldenstand möglich ist, was ich als
Fall 4 dargestellt habe. Das also leider kein "Gegenargument",
sondern offensichtlich Konsens. In der Praxis (mein Fall 5)
funktioniert das nicht so beeindruckend, da der Zinseffekt eine
Aufschuldung begünstigt (nicht: determiniert!), aber das ist ein
anderes Thema.

Nochmal: Der Zins fehlt, da der Zins bei der Geldschöpfung nicht
mitgeschaffen wird. Sieht man sogar im Papier der Gegenpartei, da
das Fallbeispiel "Ablauf Kredit und Zins" für x < 800 nicht
funktioniert. Könnten wir bitte darüber reden?

Aber wir haben ja noch die Umverteilung, da reden wir ja
vielleicht sogar über das gleiche.

Danke

Grüße

Jo


Am 17. April 2012 07:04 schrieb Keox <piratkeox AT googlemail.com
<mailto:piratkeox AT googlemail.com>>:

Hallo,

danke, hab's in den Mumble-Raumkommentar kopiert.

Gruß Keox



Am 17.04.2012 06:17, schrieb Arne Pfeilsticker:


Positionspapiere stehen auf dem Wiki der AG:

http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik#Grillfest_am_17.4.2012_zum_Thema_Zinskritik




--
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik
http://wiki.piratenpartei.de/BE:Squads/Geldordnung

http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaGegenwaertigesGeldsystem

: wird noch erweitert.

http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaVollgeldreform:

wird noch erweitert.


-- AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik mailing list
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https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-geldordnung-und-finanzpolitik





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