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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsgewinn mal anders

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsgewinn mal anders


Chronologisch Thread 
  • From: "Alexander Barth" <alex.barth AT barth-ic.net>
  • To: <alex AT twister11.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsgewinn mal anders
  • Date: Mon, 11 Jun 2012 21:01:48 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Alex,

 

siehe unten

 

Mit freundlichen Grüßen / Best Regards

Alexander Barth
Barth Industrial Consulting GmbH

Weidenweg 69
55299 Nackenheim

Tel:       +49 (6135) 702 7980
Fax:      +49 (6135) 702 7981
Mobil:    +49 (151) 1165 3302
Email:    alex.barth AT barth-ic.net
Internet:  www.barth-ic.net

 Sitz der Gesellschaft: Nackenheim  --  Geschäftsführer:  Knut Alexander Barth  --  Gesellschafter:  Knut Alexander Barth  --  Eingetragen im Handelsregister: AG Mainz, HR B 42362             

 

Von: alex AT twister11.de [mailto:alex AT twister11.de]
Gesendet: Montag, 11. Juni 2012 19:45
An: Alexander Barth
Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsgewinn mal anders

 

2012/6/11 Alexander Barth <alex.barth AT barth-ic.net>

Um dieses Thema mal in Perspektive zu setzen, ein kleiner Denkanstoß.

 

Wenn ich mein Geld nicht verleihe, kann ich zwar darüber verfügen, bekomme aber keine Zinsen.  Wenn ich es verleihe, bekomme ich Zinsen, kann aber nicht mehr darüber verfügen.

 

„Früher“ (vor der Geldschöpfung) konnte also immer nur investiert werden, wenn gespart wurde.  Das war aber doof, denn während alle sparen will keiner investieren, weil ja keiner was kauft.  Man muss ja verrückt sein….

 

Früher wie Heute kann auf verschiedene Weise investiert werden und Sparen ist nur eine davon, alternativ geht:
1. Investition aus laufenden Einnahmen
2. Eigenkapitalgeber poolen ihr Geldvermögen für größere Investitionen
3. Liquidierung von Sachvermögen um mit vorübergehend gestiegenem Einkommen daraus neue Investitionen zu tätigen
4. Spenden sammeln
5. ... Geldschöpfung gegen Sicherheit
(6. Sparen)

 

-------------------------------

Punkte 1-4 und 6 verwenden vorhandenes Geld.  Die Investitionsmöglichkeiten der Volkswirtschaft werden also durch den Willen der Bürger beschränkt, auf Liquidität ihrer Vermögen zu verzichten. 

Außerdem führt die Investition doch hoffentlich zu einer Ausweitung der Produktionsmöglichkeiten, also zu einer größeren Gütermenge.  Ohne neu geschöpftes Geld führt das aber notwendigerweise zu sinkenden Preisen, also Deflation, bei der es insgesamt schwieriger wird Investitionen zu amortisieren.  Wir bekommen also Verdrängung, möglicherweise von Dingen, die wir eigentlich weiterhin gern gehabt hätten.  Durch die Schöpfung von neuem Geld, und dem damit beginnenden Kreislauf von Spar- und Kreditzinsen, mit denen die neuen Produkte gekauft werden können, haben wir ganz automatisch eine Anpassung der Geldmenge an die neue Gütermenge. 

Im Fall einer Insolvenz ist jetzt überschüssiges Geld im System (Inflationsgefahr), das die Bank wieder einsammeln muss damit Ihre Bilanz stimmt.  Daher die Sicherheiten (Erlös aus der Liquidierung verschwindet dann bei der Tilgung der Schuld der Bank gegen Ihre eigene Bilanz) und der Unterschied zwischen Soll- und Habenzinsen.

 

Punkt 5 ist ja das wofür ich plädiere, wobei die Sicherheit nur dazu dient, es der Bank leichter zu machen, die überschüssige Geldmenge bei Kreditausfall wieder einzusammeln.  

 

 

Banken haben die Aufgabe, diesen Zwang aufzulösen.  Ich gebe mein Geld der Bank, kann täglich darüber verfügen, und bekomme trotzdem Zinsen.  Es ist ein Zaubertrick.  Darum haben die Banken ein Geldschöpfungsprivileg.  Der Gewinn daraus kommt den Sparern zugute.  Yippieee!!! Geldschöpfungsgewinn für alle.

 

Problematisch ist nur, wofür Banken in den letzten Jahren Geld geschöpft haben.  Nämlich (und jetzt sage ich wieder etwas, das oft für eine antisemitische Wortwahl gehalten wird) für extraktive statt produktive Zwecke.  Und das liegt daran, daß der einzige Maßstab dafür, daß Geld geschöpft werden darf, ist:  Man muss es mit Zinsen zurückbezahlen können.  

 

Das ist eigentlich gut so, weil auf diese Weise lohnende Investitionen von Dummheiten getrennt werden.  Eine Investition ist ja nicht nur in Geld zu messen, sondern auch in der Arbeitskraft von Menschen, die derweil versorgt werden müssen, und in der Verwendung von Rohstoffen, die vielleicht eine Bessere Verwendung gefunden hätten, jetzt aber aufgebraucht sind.  Der Zins ist also sinnvoll, sonst bauen wir alle paar Meter Denkmäler, und vergessen die Kartoffeln zu ernten.   

 

Wenn wir damit aber eine Blase anheizen, aussteigen, und dann tilgen, ist das erlaubt.  Dagegen muss man vorgehen, an der Geldschöpfung durch Banken an sich ist aber nichts auszusetzen.  Wir verdienen schließlich alle dran.

 

Interessant, dass du einerseits sagst, das an der Geldschöpfung durch Banken nichts auszusetzen ist, andererseits aber sagst, dass Geldschöpfung durch Banken und die durch selbige gesetzten Sparanreize fast zwangsläufig in Krisen wie unsere aktuelle führen.

 

Einer von uns kann der Logik des anderen nicht folgen, und ich schließe nicht aus, daß ich es bin.  Es ist nur unwahrscheinlich. 

An der Geldschöpfung der Banken habe ich gar nichts auszusetzen, wenn Sie für produktive Zwecke eingesetzt wird.  Mit der Geldschöpfung für extraktive Zwecke hat die Volkswirtschaft ein Problem.  Und wo bitte sehr steht etwas von einem damit verbundenen Sparzwang?  Ich sage genau das Gegenteil.


...und das hat sich ja im Laufe der Geschichte schon des öfteren genau in dieser Weise wiederholt.

Exzessive Vermögenskonzentration hat sich immer wiederholt.  (Google NILMODELL von Dr. Wozniewski)


Meinst du tatsächlich geldschöpfende Banken können funktionieren? Ist dein Argument dabei, dass sich private Banken und Banker, die auch nur Menschen sind, einfach verantwortungsvoller und dem Allgemeinwohl verpflichtet verhalten müssen?

Es ist völlig egal, ob die Jungs Geld schöpfen dürfen oder ob Sie vorhandenes Geld (Gold) benutzen.  Geldleiher mit zuviel politischem Einfluss hat es immer schon gegeben, auch vor dem Fiat-Geld.  Kein Schwein fühlt sich dem Allgemeinwohl verpflichtet.  Man muss gewisse Dinge einfach verbieten, und ansonsten für genug Wettbewerb unter verhältnismäßig kleinen Banken sorgen.  Wenn man Monopolbildung zulässt wird jeder Sektor extraktiv, nicht nur Banken.  Man beachte die Energieversorger.


Was bringt dich zu der Annahme dass dies, entgegen der bisherigen Erfahrungen der Vergangenheit von Heute auf Morgen auf einmal passieren könnte?
Glaubst du an Wunder? Was genau sind die Anreize die du setzen willst die dazu führen sollen? :-)

Ich glaube daß wir freie Menschen und eine robuste Demokratie brauchen.  Ich glaube daß wir immer wieder lernen und teilweise vergessen.  Ich glaube, daß wir den selben Fehler jedes Mal etwas weniger machen, aber dafür wieder neue.  Ich glaube daß es und trotz allem heute sehr viel besser geht, als es jemals Menschen gegangen ist.  Ich glaube es wird holprig, aber wir schaffen das.

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen / Best Regards

Alexander Barth
Barth Industrial Consulting GmbH

Weidenweg 69
55299 Nackenheim

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Fax:      +49 (6135) 702 7981
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