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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] RAFFENDES KAPITAL RAFFENDES KAPITAL RAFFENDES KAPITAL

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] RAFFENDES KAPITAL RAFFENDES KAPITAL RAFFENDES KAPITAL


Chronologisch Thread 
  • From: Oliver <piraten AT olivere.de>
  • To: Pieter hogeveen <phogeveen AT msn.com>, alex.barth AT barth-ic.net
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] RAFFENDES KAPITAL RAFFENDES KAPITAL RAFFENDES KAPITAL
  • Date: Tue, 05 Jun 2012 23:57:29 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 05.06.2012 18:24, schrieb Pieter hogeveen:
> Die Nazikeule ist nichts weiter als ein Zensurinstrument.

Lassen wir das doch einfach weg! Gehört wirklich nicht hier hin. Siehe
Godwin’s law und so.

> Die gesamte
> AG befasst sich mit den Schädlichen Auswirkungen von raffendem Kapital. #

Ersetze "raffendes Kapital" durch Scheingeld/Falschgeld.

> Es ist der Grund warum es die AG überhaupt gibt. Oder geht es um ein
> anderes Problem als die künstlichen Schuldenberge die die Realwirtschaft
> bis zur Belastungsgrenze getrieben hat?

Nicht wenigen Linken geht es darum diese Schuldenberge weiter
aufzublasen, weil sie sich nicht von der Idee des treusorgenden Staates
trennen können.

> Spekulation ist doch ein gesunder Marktmechanismus… Was soll an
> Spekulativem Kapital so schlimm sein? Nix, es hält Märkte liquide.
> Warum sollte ich also „Spekulatives Kapital“ schreiben, wenn ich
> raffendes Kapital meine?

+1

Wie gesagt, ich würde von Falschgeld sprechen, aber Du liegst trotzdem
goldrichtig.

> 2007-8 gab es super Weizenernten bei flacher Nachfrage. Der Preis ist
> aber um 70% gestiegen. Warum? Weil überschüssiges Spekulationskapital
> alles AUFGERAFFT hat, und eine künstliche Knappheit hervorgerufen hat,
> an der unsere armen Mitmenschen in der dritten Welt reihenweise
> verhungert sind. Bitte entschuldige daß meine Wortwahl an dieser Stelle
> wieder deine Sensibilität verletzt, ABER DAS IST MORD.

Gratulation! Diesen Zusammenhang verstehen die wenigsten. Das Problem
ist aber, dass es gerade linke "Gutmenschen" wirklich nicht verstehen.
Sie verstehen den von Dir geschilderten Zusammenhang ganz einfach nicht.
Das überschüssige Geld sucht sich IMMER einen Weg. Deshalb DARF es kein
überschüssiges Geld geben. Das ist der entscheidendste Punkt überhaupt.
Ein Geldsystem, das auch nur theoretisch zu überschüssigen Geld führen
kann (z.B. durch korrupte Beamte), ist unbedingt abzulehnen! Jedes
staatliche Geldsystem führt zwangsläufig irgendwann zu überschüssigen
Geld. Es ist ganz einfach unmöglich das zu verhindern. Man muss wirklich
ein kompletter Phantast und Träumer sein, um zu glauben, die Geldmenge
ließe sich in einem staatlichem System stabil halten. Sie wird letztlich
immer ins uferlose wachsen.

> Ist zu viel spekulatives Kapital da, wird es zu RAFFENDEM KAPITAL und
> kauft sich gleich noch die politische Macht, seine Verluste auf die
> Steuerzahler abzuwälzen.

Wieder richtig erkannt. Aber woher kommt das überschüssige Kapital? Nimm
z.B. ein völlig freies System wie Bitcoin, das zu 100% auf die Kräfte
des freien Marktes setzt. Bei solch freien Marktgeld kann es niemals
überschüssiges Kapital geben. Die Menge des Geldes ist absolut begrenzt
und der Wert des Geldes passt sich immer der Menge der Güter an. Ganz
automatisch und von alleine. Das ist freie Marktwirtschaft.

> Was zu feudalen Zeiten Land war ist heute das Geld. Unsere
> systembedingte Abhängigkeit davon wird benutzt um uns zu Leibeigenen zu
> machen. Statt des Zehnt entrichten wir heute den Zins (über Steuer
> unter Androhung von Gewalt). Dem Feudalherrn ist es egal, Hauptsache er
> hat unsere Arbeitskraft. Diese ganzen bekloppten Alternativen
> Geldsysteme haben doch nur ein einziges Ziel: Die Bildung eines
> Geldadels zu verhindern, der über den Besitz von Geld (Ländereien) das
> Volk versklavt.

Jedes (staatliche) Geldsystem führt automatisch zu Geldadel. Nur ein
völlig freies System kann das verhindern. Es gibt sonst immer
Günstlinge, die näher an der Geld ausgebenden Stelle sitzen als der
Rest. Vor allem die Rüstungsindustrie. Das ist doch letztlich auch der
Sinn des ganzen.

> Echt, wir sind doch eine liberale Partei. Wer hier Zensur betreibt
> sollte sich mal am Kopf kratzen. So was ist der Grund warum die meisten
> Piraten keine Grünen sind.

Ganz ehrlich: Selbst bei der ... ist nur noch jeder Zweite ein echter
Liberaler. Wir sind wirklich wenige. Und wir müssen andere überzeugen
und positiv bleiben. Die Leute sind nicht böse aber leider dumm,
besonders die, die meinen sie hätten den Durchblick.

> So, zu guter Letzt noch einmal: RAFFENDES KAPITAL

Wie gesagt, ersetze es Deines Terminus durch "überschüssiges Kapital".
Nicht, dass "RAFFENDES KAPITAL" falsch wäre, aber es ist unpräzise.
Durch die niedrigen Leitzinsen der Zentralbanken und die Möglichkeit der
Geschäftsbanken über Buchgeld staatliche(!!!) Währungen in beliebigem
Umfang zu schaffen, entsteht diese katastrophale Geldvermehrung.

Deswegen verhungern u.a. Menschen! Das sollte man nicht vergessen, wenn
man nach noch mehr Staat ruft! Wir müssten uns eigentlich alle kollektiv
weigern noch in Euro zu bezahlen. Jeder Euro müsste sofort wertlos
werden. Dann kann auch niemand mehr mit diesem falschen Geld echtes Korn
kaufen. Wer in Euro, Dollar oder anderen staatlichen Währungen bezahlt,
der tötet dadurch Menschen.

Wir brauchen beim Geldsystem nichts geringeres als eine Revolution. Wir
sollten untereinander nur noch in Bitcoins und vergleichbaren Währungen
bezahlen. Zumindest um ein Zeichen zu setzen. Desto weniger Rüstung,
desto weniger Krieg. Alleine deshalb ist die Geldmenge unbedingt
marktwirtschaftlich zu determinieren.

Natürlich wollen alle immer nur das Beste, aber dieser unbedingte Wille
zum Guten schafft überhaupt erst das Böse. Loslassen ist das "Gebot" der
Stunde.

Gruß
Oliver (FDP)






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