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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] @ cosmic: Missverständliche Aussagen, die so nicht bleiben sollten

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] @ cosmic: Missverständliche Aussagen, die so nicht bleiben sollten


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] @ cosmic: Missverständliche Aussagen, die so nicht bleiben sollten
  • Date: Mon, 4 Jun 2012 22:44:19 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


Am 04.06.2012 um 11:42 schrieb Axel Grimm:

> Patrik74 schrieb:
>> Wenn der Normalbürger ein Haus haben will, muss er sein Leben lang dafür
>> plackern; wenn die Bank ein Haus haben will, erzeugt sie einfach ein
>> Guthaben - und das war's! Erklär das mal einem normal denkenden Menschen...
>> ...
>> Die entscheidende Frage ist, welcher Institution dieses Privileg der
>> Geldschöpfung zusteht.
>
> Die Bank muss das Haus genauso „bezahlen“ wie eine Nichtbank. Nur hat die
> Bank keine Zinsen zu bezahlen ... nur setzt die Bank das Geld bei sich
> selbst als Geldanlagen ein und zahlt dann dafür Zinsen, ganz schön blöde
> nicht wahr?

Blöde? Lass mich überlegen, entweder

a) ich muss das Haus jetzt mit 1 mio.€ bezahlen, die ich mir irgendwie
beschaffen muss und darauf 5% Kreditzinsen + Tilgung zahlen (Normalbürger),
oder
b) ich schöpfe Geld einfach selbst, und zahle fürderhin 2% Zinsen auf das
Guthaben

Ich weiss nicht, wie es dir geht, aber ich finde b) klingt interessanter.

> Ich meine, dass wir jetzt an den eigentlichen Kern kommen. Die Zinssätze
> sind nicht richtig. Es ist korrekt, dass die Dienstleistung Bank bezahlt
> werden muss. Es ist auch in Ordnung, dass alle die Kreditausfälle tragen
> müssen. Daraus kann man maximal Zinssätze von um die 1% ableiten aber nicht
> viel mehr, bei Immobilien meine ich sogar unter 1%. Die Höhe der Zinssätze
> ist falsch.

Richtig. Die Banken verleihen etwas, das sie nicht haben bzw. selbst schöpfen
und kriegen dafür auch noch Zinsen - da ist eigentlich fast jeder Cent zuviel.

> Patrik74 schrieb:
>> Pervers wird es, wenn man sich folgendes Szenario vorstellt: Bank A und
>> Bank B leihen sich genau den selben Betrag und vereinbaren genau den
>> selben Tilgungsplan - sie werden also in jeder Periode die gegenseitigen
>> Ansprüche verrechnen und sich gegenseitig genau gar nichts zahlen. Beide
>> haben aber plötzlich Geld und kaufen sich davon reale Immobilien. Am Ende
>> der Laufzeit sind beide Kredite getilgt, ohne dass jemals ein Cent
>> geflossen ist und beide Banken haben neue schicke Immobilien - finde den
>> Fehler...

> Bank A und Bank B haben nichts davon. Beide Banken haben nur eine Forderung
> und Verbindlichkeit in gleicher Höhe. Auch befindest Du Dich hier im
> Geldsektor des Interbankengeldes, damit können Banken gar nichts bei
> Nichtbanken kaufen und bezahlen.

Interbankenmarkt betrifft nur Zentralbankgeld. Warum sollten sich Banken
nicht einfach Kredite in Giralgeld geben, so wie sie auch an jeden anderen
Giralgeld verleihen?

> Die könnten sich gegenseitig eine Immo verkaufen, doch das ist Unsinn, dann
> hätten die auch ihre Immo gleich behalten können.

Der ENTSCHEIDENDE Unterschied ist, dass die Zahl der Immobilien im Bankbesitz
genau gleich bleibt, wenn sie sich sie Immobilien untereinander verkaufen,
Unsinn, richtig. Kaufen sie allerdings mit selbstgemachten Geld Immobilien
von Nichtbanken, dann steigt die Zahl der Immobilien in Bankbesitz - ein sehr
interessanter Zusammenhang, insbesondere, wenn man damit rechnet, dass das
Geld bald real an Wert verlieren wird. Lustigerweise, tut es das regelmäßig,
wenn mehr davon geschöpft wird - z.B. durch Ankauf von Realanlagen - ein
Schelm, der Böses dabei denkt! ;-)

> Der Fehler ist, dass Du Intebankengeld auf die Eben des Nichtbankengelds
> setzt. Trenne die beiden Geldbereiche, dann kommt Licht ins Dunkel.

Habe ich getrennt: Ich meine explizit NICHT das Zentralbankgeld, ich meine
Giralgeld.

> Auch wir können das: Du leihst mir und ich leihe Dir, gleicher
> Tilgungsplan. Wieviel Geld haben Du ich nun mehr? Gar keins. Du hast
> Schulden und ein Vermögen und ich auch. Die „Kasse“ ist vorher = nachher.
> Wir können uns auch unsrer Häuser gegenseitig verkaufen ... dann hätten wir
> auch gleich tauschen können.

Es wundert mich, dass ausgerechnet DU mit so einem unpassenden Beispiel
aufwartest.

Der ENTSCHEIDENDE Unterschied zwischen dir und mir und den Geschäftsbanken
ist ja grade, dass ich 100€ weniger habe, wenn ich dir 100€ gebe; die
Geschäftsbank kann dir aber 100€ geben, die vorher nicht hatte und die sie
selbst geschöpft hat - sie hat also nicht 100€ weniger, du aber 100€ mehr.

Deshalb haben wir zusammen nicht mehr, wenn wir uns gegenseitig 100€ leihen -
jeder hat immer noch 100€ - wenn sich aber zwei Geschäftsbanken je 100€
leihen, sind 200€ mehr in der Welt - DAS ist doch grade der springende Punkt!

>
>
> --
> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik mailing list
> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-geldordnung-und-finanzpolitik





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