ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
Listenarchiv
- From: alex AT twister11.de
- To: Alexander Barth <alex.barth AT barth-ic.net>
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de, weihe AT cs.tu-darmstadt.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld
- Date: Mon, 4 Jun 2012 22:16:24 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
2012/6/4 Alexander Barth <alex.barth AT barth-ic.net>
Wenn nun generell Kaufzurückhaltung dazu geführt hat, das viele Unternehmen extreme Liquiditätsengpässte haben, so stellt sich die Frage nach der Motivation für Kaufzurückhalter diese Zurückhaltung aufzugeben, wenn doch weitere Kaufzurückhaltung die Situation der A's verschärft und früher oder später dazu führen wird, dass man die A's der Wirtschaft glaubwürdig für Insolvent erklären kann sie dadurch Pfänden kann, also auch auf diesem Weg wesentlich günstiger an das Vermögen der A's kommen kann, wie wenn man gekauft hätte.
Sobald nämlich durch Insolvenz günstig das Vermögen aufgekauft wurde, kann man die A's, soweit man Lust hat, ja als angestellte wieder in ihre Jobs einsetzen, hat nun aber sein Vermögen gesteigert. Ohne Kaufzurückhaltung wäre das nicht möglich gewesen.
Es besteht also für Geldhalter bzw. Kaufzurückhalter eine Motivation bzw. ein Anreiz Kaufzurückhaltung zu üben, selbst dann, wenn man eigentlich an der Leistung der A's interessiert wäre.
In einem gemeinsamen Geldsystem das eine Wirtschaft nutzt ist das Vertrauen der Wirtschaftsteilnehmer dahinein, dass die Gläubiger nicht so verfahren sehr wichtig. Sobald man nämlich derjenige ist, der "unternehmerisch" aktiv wird und sich Geld leiht, begibt man sich in eine Abhängigkeit, die es den Gläubigern theoretisch ermöglicht über die "Spielregeln" die Schuldner durch Kaufzurückhaltung in die Insolvenz zu zwingen und dadurch auf deren Vermögen durchzugreifen.
Hallo Karsten,
Du hast da eine Herablassung reingelesen, die es nicht gibt. Ich war schon
eine Weile nicht mehr dabei, daher kenne ich deinen Kenntnisstand nicht.
Bei diesem Thema kommt der Erkenntnisstand bei allen ziemlich schubweise.
Der Satz: "Hast Du noch nicht Durchblickt" ist also keineswegs eine
Herablassung. Ich dachte, die Relativierung im nächsten Satz hätte das
entschärft. Bitte Grundhaltung zurechtrücken, wir sind alle auf einer
Seite.
Ist doch egal, einfach Schwamm drüber und zurück zum Inhalt, oder?
Aussagen die sich nicht auf Inhalt sondern auf andere Diskussionsteilnehmer beziehen bringen uns nicht voran.
Sondern schieben die inhaltliche Diskussion auf...
Aussagen die sich nicht auf Inhalt sondern auf andere Diskussionsteilnehmer beziehen bringen uns nicht voran.
Sondern schieben die inhaltliche Diskussion auf...
Die Wahrheit ist die Wahrheit und es gibt keine zweite, nur weil einer von 2
Experten (oder beide, und möglicherweise absichtlich) dummes Zeug von sich
gibt.
Haarspalterei halte ich für äußerst wichtig, damit keiner mit weißen Flecken
auf der Landkarte zurückbleibt. Es ist immer die detaillierte Mechanik der
Vorgänge, die man betrachten muss, um den Verschleierungen der Priesterkaste
auf die Schliche zu kommen.
Zwingen kann bedeuten, jemandem eine Pistole an den Kopf zu halten, oder
jemandem durch eigenes Verhalten keine andere Wahl zu lassen. Im Ergebnis
ist es das Selbe.
Zwingend bedeutet für mich, das in der kurz- & mittelfristigen Abwägung zwischen 2 Alternativen die eine Alternative sehr sinnvoll ist, wohingegen die andere Alternative praktisch nicht in Frage kommen kann:
Beispiel
A ist Unternehmer, hat Familie und Kinder, ist verantwortlich für tausende angestellte und hat einen Liquiditätsengpass.
(Das durchschnittliche deutsche Unternehmen ist zu 75% Fremdkapitalfinanziert), also hat der durchschnittliche Unternehmer A bzw. sein Unternehmen auch jede Menge Verbindlichkeiten.
Eine Bewertung muss nun entscheiden, ob der zu gewissem Grad subjektive und wohl auch immer teilweise Interessengebundene (wo herrscht schon absolute Neutralität) Liquiditätsengpass vorübergehend existiert, ODER ob er ein Indikator dafür ist, dass das Unternehmen generell nichts mehr leistet das in Zukunft erwarten lässt das die Nachfrage wieder steigt und der Liquiditätsengpass verschwindet.
Beispiel
A ist Unternehmer, hat Familie und Kinder, ist verantwortlich für tausende angestellte und hat einen Liquiditätsengpass.
(Das durchschnittliche deutsche Unternehmen ist zu 75% Fremdkapitalfinanziert), also hat der durchschnittliche Unternehmer A bzw. sein Unternehmen auch jede Menge Verbindlichkeiten.
Eine Bewertung muss nun entscheiden, ob der zu gewissem Grad subjektive und wohl auch immer teilweise Interessengebundene (wo herrscht schon absolute Neutralität) Liquiditätsengpass vorübergehend existiert, ODER ob er ein Indikator dafür ist, dass das Unternehmen generell nichts mehr leistet das in Zukunft erwarten lässt das die Nachfrage wieder steigt und der Liquiditätsengpass verschwindet.
Unternehmer A wird wohl daran glauben, dass wenn er sich anstrengt, er sicherlich wieder mehr Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen seines Unternehmens generieren kann.
Man stellt ihn also vor die Wahl zwischen:
1. A nimmt einen Kredit zu relativ beliebigen Konditionen auf, wenn die Alternative lautet das er Haus und Hof verliert und die Mitarbeiter vielleicht ihre Jobs verlieren....
2. A verweigert die Kreditaufnahme was vielleicht zur Zerschlagung seines Unternehmens fürt, jedenfalls zu hohen persönlichen Verlusten.
Man stellt ihn also vor die Wahl zwischen:
1. A nimmt einen Kredit zu relativ beliebigen Konditionen auf, wenn die Alternative lautet das er Haus und Hof verliert und die Mitarbeiter vielleicht ihre Jobs verlieren....
2. A verweigert die Kreditaufnahme was vielleicht zur Zerschlagung seines Unternehmens fürt, jedenfalls zu hohen persönlichen Verlusten.
Die Situation in der sich A mit seinem Liquiditätsengpass befindet kann 2 Hintergründe haben:
1. A ist das einzige Unternehmen mit solchen Problemen während fast alle anderen Unternehmen keine Probleme haben.
1. A ist das einzige Unternehmen mit solchen Problemen während fast alle anderen Unternehmen keine Probleme haben.
=> Das macht es unwahrscheinlich, das die Situation des A durch ein massenhaftes Phänomen der Kaufzurückhaltung ausgelöst wurde und sehr wahrscheinlich, das A tatsächlich etwas anbietet, das niemand haben möchte.
2. A ist in der gleichen Situation wie extrem viele Wirtschaftsteilnehmer, was es sehr wahrscheinlich macht, das ein generelles Kaufzurückhaltungsproblem existiert.
2. A ist in der gleichen Situation wie extrem viele Wirtschaftsteilnehmer, was es sehr wahrscheinlich macht, das ein generelles Kaufzurückhaltungsproblem existiert.
Sobald nämlich durch Insolvenz günstig das Vermögen aufgekauft wurde, kann man die A's, soweit man Lust hat, ja als angestellte wieder in ihre Jobs einsetzen, hat nun aber sein Vermögen gesteigert. Ohne Kaufzurückhaltung wäre das nicht möglich gewesen.
Es besteht also für Geldhalter bzw. Kaufzurückhalter eine Motivation bzw. ein Anreiz Kaufzurückhaltung zu üben, selbst dann, wenn man eigentlich an der Leistung der A's interessiert wäre.
In einem gemeinsamen Geldsystem das eine Wirtschaft nutzt ist das Vertrauen der Wirtschaftsteilnehmer dahinein, dass die Gläubiger nicht so verfahren sehr wichtig. Sobald man nämlich derjenige ist, der "unternehmerisch" aktiv wird und sich Geld leiht, begibt man sich in eine Abhängigkeit, die es den Gläubigern theoretisch ermöglicht über die "Spielregeln" die Schuldner durch Kaufzurückhaltung in die Insolvenz zu zwingen und dadurch auf deren Vermögen durchzugreifen.
- [AG-GOuFP] Geld, Alexander Barth, 04.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geld, Karsten Weihe, 04.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geld, Alexander Barth, 04.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geld, Buzz, 04.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geld, alex, 04.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geld, Axel Grimm, 05.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geld, alex, 05.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geld, Axel Grimm, 05.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geld, alex, 05.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geld, Axel Grimm, 05.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geld, alex, 05.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geld, Axel Grimm, 05.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geld, alex, 04.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geld, Karsten Weihe, 05.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geld, Alexander Barth, 04.06.2012
- <Mögliche Wiederholung(en)>
- [AG-GOuFP] Geld, Peter Wittfeld, 21.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geld, Karsten Weihe, 04.06.2012
Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.