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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Schwindende Kundeneinlagen bringen Banken in Schwierigkeiten

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Schwindende Kundeneinlagen bringen Banken in Schwierigkeiten


Chronologisch Thread 
  • From: Georg Schmid <roter-turm AT web.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Schwindende Kundeneinlagen bringen Banken in Schwierigkeiten
  • Date: Wed, 09 May 2012 17:12:26 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am Mittwoch, den 09.05.2012, 12:18 +0200 schrieb Rudi:
> > (...)
>
> Guckst Du hier:
> https://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaGegenwaertigesGeldsystem#Geldsch.C3.B6pfung
>
> (Wir brauchen dringend die FAQ-Seite. Keox und ich überarbeiten ja im
> Moment unsere Wiki-Seite. Ich mache dafür gleich einen neuen Thread auf)
>

Danke für den Link, der Text ist recht brauchbar und die Graphiken
werden ja bestimmt noch schöner ausgearbeitet.

Man kann die Symmetrie von den jeweiligen Aktiva- bzw. Passivaseiten
ziemlich gut erkennen.
Was aber auf den ersten Blick nicht so leicht zu erkennen ist, ist dass
es trotz dieser Symmetrie zu einer Asynchronität (mangelhafte
Fristenkongruenz) kommen kann.

Den kurzfristig fälligen Kreditverpflichtungen der Schuldner-Nichtbanken
stehen dabei dann längerfristig gebundene Einlagen der
Gläubiger-Nichtbanken gegenüber (die Passivaseite der Schuldner,
verglichen mit der Aktivaseite der Gläubiger). Das wäre z.B. der Fall,
wenn zu viel gespart wird, bzw. zu wenig Neukredite vergeben werden.
(--> Deflation)

oder eben umgekehrt:

Den langfristigen Kreditverpflichtungen der Schuldner-Nichtbanken stehen
vorwiegend kurzfristige Einlagen der Gläubiger-Nichtbanken gegenüber
(Inflation).

.............................

in einem "Vollgeldsystem" à la Huber wird versucht die oben genannte
schädliche Inkongruenz, und die dabei mögliche Manipulationsmöglichkeit
parasitärer Finanzinstitutionen zu verhindern.

Für System 1 gilt dann:
Die Absicht der Neuschuldner, kurzfristig Ausgabenüberschüsse zu machen
muss mit der Absicht der Gläubiger, kurzfristige Einnahmeüberschüsse zu
machen, im Umfang übereinstimmen.

Und für System 2:
Die Absicht der Neuschuldner, langfristige Ausgabenüberschüsse zu
machen, muss mit der Absicht der entsprechenden Gläubiger, langfristige
Einnahmeüberschüsse zu halten, im Umfang übereinstimmen.

System1 ist das "Umlaufende" Vollgeld.
System2 sind gebuchte, längerfristige Forderungen und Verbindlichkeiten,
lautend auf Geld des System1.

System 1 soll dazu dienen, den Austausch von bereits verfügbaren Waren
und Dienstleistungen zu finanzieren.
[--->produzieren-konsumieren-produzieren-konsumieren...usw]

System2 soll dazu dienen, die Produktion (die Entstehung) dieser Waren
zu finanzieren. [produzieren - warten - konsumieren - produzieren
-warten - konsumieren - ...usw]


In einem Giralsystem, bei welchem durch Überziehungen Buchgeld entsteht,
stellt die Summe der bereits in Anspruch genommenen, zusammen mit den
noch möglichen Überziehungen, die "Menge" des umlaufenden Geldes dar (Es
gibt kein Nettogeld). Jedoch könnte man ein solches Giralsystem
(System1) auch so einrichten, dass dort ein Konto (nämlich das einer
öffentlichen Institution) ständig einen Minusbetrag aufweist und
folglich auf den restlichen Konten beständig Plusbeträge erscheinen, was
wiederum wie "umlaufendes Geld" wahrgenommen werden kann. Tatsache ist
dann aber auch, dass dabei von den restlichen Kontoinhabern weiterhin
Überziehungen vorgenommen werden, aber diese Überziehungen bereits weit
im positiven Bereich anfangen. Man könnte auch sagen, dass mittels dem
ständigen Minus-Saldo des öffentlichen Kontos, die Tilglinie für die
übrigen Konten nach oben verschoben wird.

Gruß, Georg








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