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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Schwindende Kundeneinlagen bringen Banken in Schwierigkeiten

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Schwindende Kundeneinlagen bringen Banken in Schwierigkeiten


Chronologisch Thread 
  • From: Georg Schmid <roter-turm AT web.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Schwindende Kundeneinlagen bringen Banken in Schwierigkeiten
  • Date: Wed, 09 May 2012 11:10:26 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Wer schöpft das Geld?


stellen wir uns eine Geschäftsbank GB1 mit nur zwei Kunden A1 und C1
vor.
A1 überzieht nun sein Girokonto um einen Betrag an C1 zu überweisen.
Hat nun A1, C1 oder die GB1 das Geld geschöpft?

A1 hat sich verschuldet.
C1 hat Geld angenommen.
GB1 hat das ganze in ein Buchungssystem eingetragen.


Fragen wir uns zuerst lieber: Was ist "Geldschöpfen"?
Die einen sagen, es sei die Verschuldung, andere dagegen, das
Akzeptieren von Geld, und manche meinen es wäre das Notieren dieser
beiden Vorgänge.

Und nun können wir uns fragen, ob wir überhaupt den Begriff
"Geldschöpfen" benötigen, wo es doch nur um die Entstehung von Schulden,
die gleichzeitige Entstehung von Forderungen und deren Buchung geht.

Nochmal, es geht um die:
1.Entstehung von Schulden.
2.gleichzeitige Entstehung von Forderungen.
3.gleichzeitige Buchung dieser Vorgänge.

Da wir aber wissen, dass es keine Schulden ohne Forderungen gibt und
auch keine Forderungen ohne Schulden, kann es in diesen Fällen auch
keine Buchung geben, solange das notwendige Gegenstück fehlt.

..................................

Nehmen wir nun an, C1 möchte den erhaltenen Betrag auf ein Konto bei
einer anderen Bank GB2 überweisen (Den Empfänger nennen wir C2):

Jetzt müsste GB1 zu einem Schuldner werden und GB2 zu einem Gläubiger.
Und das ist wiederum ähnlich wie vorher:

Schuldner A1 <----> GB1 <--->ZB<---> GB2 <-----> Gläubiger C2

Allerdings tritt nun noch eine Zentralbank ZB hinzu.
ODER aber auch eine VEREINBARUNG zwischen GB1 und GB2.

Schuldner A1 <---> [Vereinbarung zwischen GB1 + GB2] <---> Gläubiger C2

beides wäre möglich

------------------------------------------------------------------------

Geldschöpfung, so können wir nun sagen, ist DIE DOKUMENTIERTE IN KRAFT
TRETUNG EINER KREDITVEREINBARUNG. Dies kann mittels dazwischen
geschalteter Bank stattfinden, aber auch direkt, ohne einer (Geschäfts,
Zentral-) Bank als Zwischenstück.


-----------------------------------------------------------------
Die "Geldschöpfung" ist nicht das Problem!

Viel wichtiger ist die Frage der Geldvernichtung durch Sparen, deren
Beantwortung erst möglich ist, wenn man die Frage, wozu eigentlich
Kredite notwendig sind, beantwortet hat.

Moderne, effektive Volkswirtschaften benötigen:

1)Ein Clearing-System (Clearingsystem 1)um den Austausch von bereits
verfügbaren Waren und Dienstleistungen verrechnen zu können.


2)ein Produktionskreditsystem (Kreditsystem 2)mit welchem die
Verfügbarmachung dieser Waren und Produkte erst finanziert werden kann.


3)ein Clearing-System zum Abrechnen von Lieferungen und Dienstleistungen
an die Gemeinschaft (Taxations-System 3)

------------------------------------------------------------

Im unserem heutigen System entsteht das Verrechnungsmittel, welches für
das Clearingsystem 1) und für das Taxations-system 3) benötigt wird, aus
dem Kreditsystem 2.


Das halte ich für einen Konstruktionsfehler. Geeigneter erscheint mir
eine Anordnung, bei welcher das Taxations-System die (geldschöpfende)
Grundlage für das Clearing-System 1 und auch für das Kreditsystem 2
bildet.


Praktisch ist dazu folgendes notwendig:


1.) Ein öffentliches Giralsystem, bei welchem jedem Bürger, jeder
juristischen Person und jeder Gebietskörperschaft ein Konto eingerichtet
wird.

3.) Die öffentlichen Aufgaben werden mittels Ausgabenüberschüsse
(Überziehungen) der Gebietskörperschaften zinsfrei im Voraus bezahlt und
später erst via Steuereinnahmen getilgt. Da diese Vorgänge laufend
zeitlich versetzt ablaufen, verbleibt immer eine Grundmenge an
Zahlungsmittel im "Umlauf", so dass die übrigen Kontoinhaber des
öffentlichen Girosystems, ohne Überziehungen ihrerseits, immer genügend
Zahlungsmittel zur Verfügung haben.


2.) Dieses Zahlungsmittel kann nun im Rahmen von Spar- und
Darlehensverträgen auch verliehen werden. Die Institutionen, welche dies
vermitteln, verbuchen und ebenso verantworten müssen, können weiterhin
private Banken sein.

Gruß, Georg













Am Mittwoch, den 09.05.2012, 07:51 +0200 schrieb Systemfrager:
> @Volker
>
> >>> Meines Erachtens ist der Begriff 'Geldschöpfung' im Zusammenhang
> mit Giralgeld nicht unbedingt korrekt. Wird zwar gern verwendet führt
> aber zu falschen Bildern im Kopf. Tatsächlich macht die Bank bei einer
> Kreditvergabe eine Buchung: Forderung an Kunden gegen Verbindlichkeit an
> Kunden. Wenn der Kunde das Geld dann ausgezahlt haben möchte z.B., dann
> muss die Bank irgendwie an das Bargeld z.B. kommen. Wenn der Kunde das
> Geld auf ein Konto bei einer anderen Bank haben will, dann geht die Bank
> eine Verbindlichkeit gegen die andere Bank ein, um dass zu realisieren.
> Falls die andere Bank da nicht mitmacht, dann muss die Geschäftsbank
> sich z.b. über die ZB refinanzieren, um damit die Verbindlichkeit gegen
> Bank 2 begleichen zu können. Imho kann einzig die ZB Geld 'schöpfen'.(im
> Wortsinn)
>
> BINGO !!!!!!!!!!!!!!!!!
>
> Bist du Pirat? Bist du in der AG-Geld?
> ==================================
> Wenn nicht, dann trete ein. Die AG Geld braucht solche (!),
> die die semantischen Probleme verstehen und die nicht
> die Logik und die Empirie kaput machen , nur weil die
> deutsche Sprache (wie die anderen) ihre Schwächen hat
> (Oder komm zu AG Marktwirtschaft neu denken)
>
> Ich füge nur da was hinzu:
> >>> Wenn der Kunde das Geld dann ausgezahlt haben möchte z.B.,
> dann muss die Bank irgendwie an das Bargeld z.B. kommen.
>
> Und das ist IMMER ganz einfach, deshalb die gigantische Verwirrung
> bei den Geschäftsbankgeld-Kreationisten - sie sehen was, was es
> wirklich gibt, aber sie bringen alles durcheinander
>
>
>






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