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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - [AG-GOuFP] Seignorage

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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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[AG-GOuFP] Seignorage


Chronologisch Thread 


*Wann entsteht eine Seignorage beim Geld?*
Sobald zwischen Nennwert und Herstellungskosten eine Differenz vorliegt
*und* mit dem Nennwert eingekauft wird
*und* hinter der Differenz (Nennwert - Herstellung) keine Verpflichtung steht.

*Wann ist das der Fall?*
Beim Münzregal. Hier werden Münzen geprägt und mit dem Nennwert wird eingekauft. Die Münzen verbleiben im Spiel.

Die Zentralbanken drucken Banknoten. Die Herstellungskosten sind geringer als der aufgedruckte Betrag. Ist hier schon ein Seignorage festzustellen? Nein.
Geht die Zentralbank mit den gedruckten Scheinen einkaufen? Nein.
Die ZB wartet, bis die Scheine gegen eine Sicherheit und eine vorhergehende Kreditbuchung abgeholt werden. Die ZB verzeichnet keine Seignorage.
Hat der Banknotenhalter die Seignorage? Nein. Der hat eine Rückgabeverpflichtung durch den mitlaufenden Kredit.

*Wo ist denn nun die Seignorage, die sich die Zentralbanken einstecken?*
Es gibt sie nicht. Keine Zentralbank kann und darf mit gedruckten Geldscheinen einkaufen gehen.

*Existiert eine Seignorage, wenn sich der Staat direkt bei der Zentralbank Geld beschafft?*
Ja. Und zwar in voller Höhe des Nennwerts oder der Differenz zwischen Herstellungskosten von Banknoten und Nennwert, wenn der Betrag als Banknoten überstellt würde. So wie bei den Münzen. Die ZB bucht zwar noch einen Betrag in gleicher Höhe, doch der kann ewig stehen bleiben und hat keine echte Rückzahlungsverpflichtung oder Leistungsverpflichtung.

*Nun zu den Zinsen*
Die Zentralbank hat nichts von dem Zins, jedenfalls keine Bereicherung

Die Zinseinnahmen der Zentralbanken werden vollständig wieder aufgebraucht. Der einmalige Rücklagenbetrag ist schon lange voll. Zinseinnahmen werden zum einen für Gehälter und Sachleistungen verwendet und zum andern wird der darüber hinausgehende Überschuss vollständig an den Staat ausgeschüttet.
Durch diese Rückführung bleibt das Geld im Spiel, kommt als Zins wieder in die ZB, die den wieder überweist.

Die Bereicherung findet nicht in den Zentralbanken statt, sondern in den Geschäftsbanken. Das funktioniert allerdings nur, solange die keine Geldanlagenverzinsung gewähren. Mit einer Guthabenverzinsung ist es nur die ersten Jahrzehnte eine Bereicherung, die auf dem Modell jedes-Jahr-mehr-neue-Kredite-als-Tilgung-und-Kreditplatzer beruht.
Die staatlichen, landes und kommunalen Geschäftsbanken führen den Gewinn wieder an die Gemeinschaft ab. Es verbleiben nur die Privatbanken, die den Gewinn nicht abführen müssen.

Leider beträgt die direkte Staatsverschuldung bei der Bundesbank nur ca. 22 MRD Euro, die ewig stehen bleiben könnte. Die anderen 1.800 MRD sind bei Geschäftsbanken gemacht worden und bilden zur Zeit einen fundamentalen Baustein der privaten Altersvorsorgen und privaten Renten.

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Die Seignorage bei den Münzen darf noch hinterfragt werden. die ZB kauft die Münzen zum Nennwert bei der Regierung. Das schmälert den Gewinn und somit die jährliche Gewinnüberweisung. Hätte die Regierung die Münzen zum Herstellungspreis an die ZB verkauft, dann steigt der Gewinn um die "Seignorage". Es ist eine vorgezogene Ausschüttung.




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