ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
Listenarchiv
- From: Keox <piratkeox AT googlemail.com>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de, Georg Cosmic Nägle <cosmic AT poetryclub.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Fragen Piratos / Antworten Huber / Vollgeld Monetative
- Date: Wed, 04 Apr 2012 14:40:12 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hallo,
wir sollten Prof. Huber am Besten bald mal im Mumble Fragen stellen. Dann wird sich hoffentlich einiges klären.
Cosmic: Klappt das irgendwann?
Gruß Keox
Am 04.04.2012 14:31, schrieb Axel Grimm:
Es lebe die dauerhafte Verschuldung. Das ist die eine Aussage des H.Hubers.
Die andere Feststellung sit, das H.Huber scheinbar nur einen Vorgang zu
einem Zeitpunkt denken kann, aber nicht die gesamte Ablaufkette.
Das sind erst mal deutliche Worte, die sich in seinen Antworten
nachweisen lassen.
PS: Dass ein Kunde einer Bank eine Staatsanleihe verkauft, ist nicht
gerade typisch. Kommt eigentlich nie vor
Sehr witzig. Das passiert jede Wochen in Milliardenhöhe. Immer dann,
wenn eine Charge Staatsanleihen ausläuft. Dabei nimmt die Bank die
Anleihe und bucht wieder Giralgeld. Denn die Anleihen werden von Banken
an den Staat „zurückgegeben“.
Huber sagt hiermit, das die Staatsverschuldung dauerhaft ist. Denn wenn
Kunden die „nie“ zurückgeben, ist diese Verschuldung dauerhaft.
Das Volgleld zirkuliert einfach: vom Anleihekäufer zum
Anleiheverkäufer, egal ob es sich dabei um eine Bank oder Privatperson
oder wen auch immer handelt.
Geld, das Banken übereignet worden ist, ist NICHT im Umlauf. Geld, das
nicht im Umlauf ist hat kein wirtschaftliche Bedeutung. Huber sieht nur
die Gesamtgeldmenge und vergisst, das Sparen Geld entzieht.
Komischerweise nennt er das später selbst, doch einen Zusammenhang zu
sehen, das ist Ökonomen anscheinend nicht möglich (sorry, das ist bei
Ökonomen vielfach sichtbar und nachweisbar).
Zwar wird durch eine Liquidierung von Termineinlagen in diesem Moment
zusätzliches Giralgeld geschaffen; aber in aller Regel bleibt dieses
Geld nicht im Umlauf, sondern wird diesem durch vergleichbare
Neulanlagen zeitnah wieder entzogen.
Es lebe die dauerhafte Verschuldung. Huber sagt, das es ja kein Problem
ist, wird ja sowieso sofort wieder gespart. Nun entspricht das
Sparvolumen zwingend dem Verschuldungsvolumen. Ob der Mann das will oder
nicht, er kann und will das nicht sehen.
Für Huber ist selbst dann die Geldmenge unverändert, wenn sogar 90%
seiner Geldmenge gespart sind und keine Verschuldung das Geld wieder in
den Umlauf gebracht hat.
Aber so sind sie nun mal, die Ökonomen. Wenn in einem Veranstaltungsort
ein Saal und ein Lagerraum für Stühle ist, dann sagt Huber, es gibt X
Stühle und alle Stühle sind die Stuhlmenge. Ihm ist es egal, ob die im
Lagerraum und somit ohne Wirkung oder im Saal aufgestellt sind. Wirksam
ist aber nur die aufgestellte Stuhlmenge (Geld im Umlauf). Huber sagt
stur und stumpfsinnig: Es gibt X Stühle und die sind per Huberwillen
immer im Umlauf, da es X Stühle gibt (das Lager interessiert den
überhaupt nicht).
dkapital bzw monetäre Aggragate: nicht Geld (Zahlungsmittel), sondern
Forderungen auf Geld (M2, M3, Wertpapiere). Diese Vermögen sollen und
werden auch in einem Vollgeldsystem nicht in kritischer Masse zu Geld
werden (wie auch in einem Giralgeldsystem nicht, weil die Leute und
Firmen verzinsliche Vermögen bilden wollen bzw Eigenkapital bilden
müssen, also nicht Bargeld halten, trotz der relativen Wirkung der
Liquiditätspräferenz).
Das geht nicht. Einer muss die Schulden dazu haben. Huber suggeriert,
das dieses Verschuldungsvolumen, das er „Vermögen bilden“ nennt auch
ohne Verschuldung existieren kann.
Allerdings sieht Huber das nicht und will das auch nicht wahrhaben. Man
kann kein Geldvermögen bilden ohne das die Geldmenge im Umlauf abnimmt
oder ein entsprechende Verschuldung entsteht.
Wenn die Monetative dieses Geld über den Staat den Anleihenbesitzern
zukommen lässt, was macht die Monetative, in Zeiten, wo Rezession die
Geldmenge eigentlich verkleinern sollte?
Ich verstehe die Frage nicht so recht.
„Ich verstehe nicht“ … (kein Kommentar)
Was sollte Menschen dazu bewegen, Ihr monetatives, wertstabiles Geld
in Anleihen auszulagern, damit sich das „Geldvermögen einlösen“ und
das "Geldvermögen erschaffen“ kompensiert? Auch diese Frage ist für
mich nicht klar zu verstehen.
Warum sollte man Sparen, das nichts bringt, wenn die Hortung identisch ist?
Aber Huber versteht das nicht = der hat darüber nicht nachgedacht. Warum
auch? Schulden sind für ihn doch kein Problem, er sieht nur die
Geldvermögensbildung.
Er will wieder die Verzinsung, sonst lässt sich das nicht bbewerkstelligen.
Die neueren Versuche, Geldanlagen in M2, M3 und Wertpapieren ebenfalls
als 'Horten' zu interpretieren finde ich abwegig.
Naja, Bilanzen sind dem Unbekannt und Buchungen kennt der auch nicht
mehr. Das sind halt alles Betrachtungen für Anfänger, damit gibt sich
der H.Prof wohl nicht mehr ab.
Grundsätzlich gilt für Huber das unendliche Wirtscahftswachstum ...
immer mehr, mehr, mehr als im Jahr zuvor produzieren. Von Bedarfsdeckung
und Sättigung hat er wohl noch nie etwas gehört. Das sagt er mit dieser
Aussage:
… ob die Wirtschaft ihre Produktivität aufrecht erhält, steigert oder
nicht zu halten vermag
Das es ganz natürlich ist, das nach einer Versorgung die reine
Erhaltungsleistung geringer ist als wenn noch etwas dazu kommen muss =
Die Wirtschaftsleistung schrumpft, das ist ihm wohl nicht bewusst.
Anscheinend ist der Erdball unbegrenzt.
Fazit:
Das Huber Modell will die totale Verschuldung. Huber hat das heutige
Geldsystem NICHT verstanden (siehe seine Hortungsäußerung).
Hätte er das heutige Geldsystem verstanden, dann hätte er de folgenden
Zusammenhang erkannt:
Geld entsteht durch Kredit (M1), dann kann das Geld in („M* minus M1)
gehortet werden.
(M* = alles, M3 ist nur eine Untermenge von M*)
Da Huber das heutige Geldsystem nicht verstanden hat, kann er es auch
nicht beurteilen.
Danke für die Fragen, es hat nur das bestätigt, was ich von seinem
Modell und was ich von Ökonomen halte. Einfaltspinsel, die sich weigern
vollständige Ablaufketten zu erfassen (sie könnten es , aber sie tun es
nicht).
Irre ist, wie er einfache Fragen erst gar nicht versteht bzw. verstehen
will.
--
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik
http://wiki.piratenpartei.de/BE:Squads/Geldordnung
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaGegenwaertigesGeldsystem : wird noch erweitert.
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaVollgeldreform: wird noch erweitert.
- [AG-GOuFP] Fragen Piratos / Antworten Huber / Vollgeld Monetative, Georg Cosmic Nägle, 03.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fragen Piratos / Antworten Huber / Vollgeld Monetative, Axel Grimm, 04.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fragen Piratos / Antworten Huber / Vollgeld Monetative, Keox, 04.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fragen Piratos / Antworten Huber / Vollgeld Monetative, Nicolai Haehnle, 04.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fragen Piratos / Antworten Huber / Vollgeld Monetative, Keox, 04.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fragen Piratos / Antworten Huber / Vollgeld Monetative, Axel Grimm, 04.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fragen Piratos / Antworten Huber / Vollgeld Monetative, alex, 05.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fragen Piratos / Antworten Huber / Vollgeld Monetative, Nicolai Haehnle, 05.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fragen Piratos / Antworten Huber / Vollgeld Monetative, Keox, 05.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fragen Piratos / Antworten Huber / Vollgeld Monetative, Axel Grimm, 04.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fragen Piratos / Antworten Huber / Vollgeld Monetative, Keox, 04.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fragen Piratos / Antworten Huber / Vollgeld Monetative, Christian Seiler, 07.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fragen Piratos / Antworten Huber / Vollgeld Monetative, Axel Grimm, 04.04.2012
Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.