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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Frage an die AG wg. Bargeld-Umlauf und Umlaufsicherung

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Frage an die AG wg. Bargeld-Umlauf und Umlaufsicherung


Chronologisch Thread 
  • From: alex AT twister11.de
  • To: Piratos <piratos.aka.tobias AT egomatrix.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Frage an die AG wg. Bargeld-Umlauf und Umlaufsicherung
  • Date: Tue, 27 Mar 2012 22:55:22 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>



2012/3/27 Piratos <piratos.aka.tobias AT egomatrix.de>
Hallo Alexander,

ich will Nicolai's Replik nicht vorgreifen, aber: 

Am 26.03.2012 22:12, schrieb alex AT twister11.de:
Warum ist es verdammt unausgegoren?

Ansonsten:
=> Preisstabilität halte ich für wichtig, weil es das rechnen vereinfacht und der Durchschnittsbürger schon bei Preisstabilität schnell überfordert ist!
=> Im vorgeschlagenen System können die Menschen doch Sparen, weil ihr Geld NICHT an Wert verliert!
=> Es verliert erst dann an Wert, wenn das ECB sich entscheides das entsprechende geldpolitische Instrument nicht nur anzudrohen, sondern auch einzusetzen.
=> Ziel beim Sparen sollte ansonsten sowieso eine Massenflucht in Realgüter sein. Sparen muss in Realgütern passieren. Egal ob Gold, Unternehmensanteile, Immobilien, oder sonstiges.

> Der m.E. wichtigste Punkt für dich persönlich ist, dass du einen
> riesigen Denkfehler bzgl. Umverteilung von Vermögend zu Unvermögend
> machst. Die wirklich vermögenden Menschen besitzen kaum Geld. 

Das ist ok :-)


Das ist natürlich nicht OK, den dieses Realvermögen wirkt "um-verteilend", und führt zu einer Konzentrierung von Realvermögen.
Wenn man mal 100 Wohnungen besitzt, kann man sich in Deinem System jeden Monat eine neue Wohnung dazukaufen,
wo ist da deine "permanente Umverteilung "von vermoegend nach unvermoegend" "

Behauptest du zumindest. Die Mieteinnahmen, incl. Mietausfällen, müssen die Gebäude regelmäßig in Stand setzen bzw. warten. Trotzdem werden Häuser älter und älter.
Abgesehen davon verändern sich Städte. Wohn- & Industriegebiete werden attraktiv und auch wieder unattraktiv. Wieviel sind Mieter bereit zu zahlen?
Ganz so simpel ist das nicht. Man schaue sich nur mal die Immobilienkrise an dan erkennt man sehr schnell, dass Häuser alleine keine Garantie sind, für nichts.
 

Auch an Deinem BGE würden sich nur die Geldvermögensbesitzer beteiligen müssen, das ist nur eine Umverteilung innerhalb eines Geldsystems und ähnlich unsozial wie die komplette Finanzierung über MwSt.

Nein ist es nicht. Es ist mit der Mehrwertsteuer nicht zu vergleichen. Denn die Steuer beträfe jede Transaktion und sogar NICHT-Transaktionen, könnte also wesentlich niedriger Ausfallen, da die Bemessungsgrundlage größer ist. Und daneben würde gleichzeitig JEDERMANN ungeprüft gutgeschrieben. Man könnte das sogar miteinander verrechnen, so dass Nicht-Geldvermögende bei jeder Transaktion und NICHT-Transaktion Geld bekämen.


>  Deren Vermögen steckt in *Sachvermögen*.  

Genau so soll es sein! Genau das muss in Zukunft jeder so machen.

> Wenn du wirklich konsequente Umverteilung und Beschränkung der Vermögensschere haben willst,
> dann brauchst du eine progressive Vermögenssteuer.  

Nein, braucht man garnicht. Warum denkst du dass man das braucht? Wenn die Währung korrigiert ist, wird sich die Vermoegensverteilung schon ganz von selber wieder so einschaukeln dass die Verteilung passt. Vermoegen muss unterhalten werden, sonst verfaellt es.


Das ist ein frommer Wunsch, die Renditen aus Realvermögen reichen locker aus, um "vor Verfall" zu schützen, in deinem System würden sich auch in 50 Jahren nix "einschaukeln", wenn Du es wirklich ernst meinst mit der Umverteilung von Reich nach Arm, musst Du die Realvermögen mit berücksichtigen und auch nicht nur die Erträge daraus.
Daher wie Nicolai vorschlägt, Vermögensteuer und nicht Kapitalertragssteuer. 

Die Renditen aus Realvermögen reichen GARNICHT aus um das so einfach auszugleichen.
Abgesehen davon verstehst du glaube ich nicht was ich meine.
Die permanente Umverteilung von Geldvermoegen die moeglich ist, ermoeglicht, dass die nicht so wohlhabenden sich nach und nach das REALVERMOEGEN zurückkaufen.
Die Realvermoegenden sind gezwungen das Geld sinnvoll anzulegen - gelingt ihnen das nicht, so wird es sich durch die Umverteilung via Realvermoegensstand bei ihnen sammeln und zur Umverteilung fuehren. Diese wird so lange anhalten, bis die Nicht-Vermoegenden NACH UND NACH das Realvermoegen zurückgekauft haben, es sei denn die Vermoegenden schaffen es wieder so zu investieren, dass der gesamte Kuchen waechst.

Daneben erledigt sich auch das Problem dass Arbeitnehmer eine zu geringe Verhandlungsmacht besäßen wenn es um das Verhandeln von Lohn & Gehalt geht. Sie sind naemlich nicht mehr darauf angewiesen jede Bedingung zu akzeptieren - ist der Lohn angemessen - arbeiten sie, ...ist er es nicht, so kaufen sie den Realvermoegenden nach und nach via Umverteilung Realvermoegen ab. Die Realvermoegenden haben also permanent den Druck ihr geld entweder als Lohn & Gehalt sinnvoll auszugeben oder muessen es quasi "verschenken"

Du schaetzt diesen Effekt gering, aber das halte ich fuer falsch.
Ganz kurz auf einen Punkt gebracht bedeutet permanente massive Geldvermoegensumverteilung nichts anderes als das die Nicht-Realvermoegenden nach und nach die Realvermoegen zurueckkaufen koennen. Sie koennen sich massiv weigern bestimmte Jobs auszuueben und massiv weigern auf bestimmte Weise zu konsumieren und damit Realvermoegensbesitzer leicht in Situationen bringen in denen sie, wenn sie ausbeuterisch wirtschaften, ihre Instandsetzung nicht mehr leisten konnen und verkaufen muessen und dann zurueckkaufen.
Jene die nicht ausbeuerisch wirtschaften, also im grunde zum Wohle aller werden vielleicht ihre Besitzstaende wahren koennen.
Aber das ist ja dann auch nicht weiter schlimm :-) Man staerkt einfach die Konsumentenmacht ins unermessliches - und die ist auch in unserem heutigen System schon nicht zu unterschaetzen, aber in einem solchen System einfach nur noch unvorstellbar allumfassend :-)
 
Diese Vermoegensberge koennen die Besitzer niemals alleine unterhalten, denn sie brauchen davon Horden von Menschen die ihnen helfen. Die Horden von Menschen entscheiden also selber ob sie weiterhin Imperien unterstuetzen wollen oder nicht sobald das Geldsystem reformiert ist.

Die Menschen wollen erst mal überleben, und wenn ein Realvermögensbesitzer ihnen Arbeit bietet, werden sie sie annehmen, solang es noch Arbeitslosigkeit gibt.

Eben gerade nicht - das ist aktuell im System so - weil in dem Geld nur aus Schuld entsteht




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