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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Wirtschaftssystem und Gier

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Wirtschaftssystem und Gier


Chronologisch Thread 
  • From: tobego <tobego AT web.de>
  • To: AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Wirtschaftssystem und Gier
  • Date: Sun, 05 Feb 2012 13:41:38 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 05.02.12 12:58, schrieb Nicolai Haehnle:
Hallo Tobego,

2012/2/5 tobego <tobego AT web.de>:
okay gut
Wettbewerb als Wirtschaftsmotor, Wirtschaft als Versorger der Leute und
stabile Steuereinnahme - nehme ich an.

Ich gehs mal rückwärts durch.
Die wachsende Wirtschaft brauchen wir heute nur, um über die Steuereinnahmen
den wachsenden Schuldenberg zu begleichen.
Das ist so nicht richtig. Eine wachsende Wirtschaft braucht man auch,
damit genügend Arbeitsplätze existieren, so dass es für jeden Menschen
eine sinnvolle Arbeit gibt, mit der er zur Gemeinschaft beitragen
kann.
Eine sinnvolle Arbeit gibt es für jeden, dazu braucht man kein Wachstum - anstatt (wie im Wachstumszwang immer gefordert (sinnlose Billig-) Produkte zur Gewinnerzielung zu entwerfen, fehlt es vor allem im sozialen Bereich usw. A propos zur Gemeinschaft beitragen ;-)

Zudem, wenn wir technisch für alle sorgen können, wieso dann unbedingt arbeiten? Die Vertreter des Bandbreitenmodells kamen deswegen ja auf die Idee, daß Arbeitszeiten begrenzt werden sollen - nicht mein Weg, aber sic. Automatisation ermöglicht Freizeit - ist doch schön, oder?

Die Rechnung ist ganz einfach: dank technischen Entwicklungen und
Investitionen steigt ständig die Produktivität, also die pro
Arbeitsstunde produzierten Güter und Dienstleistungen.
eben - ich sehe viel Freizeit am Horizont

Wenn die Produktivität jährlich zum Beispiel um 2% ansteigt, und die
Anzahl der potentiell arbeitenden Bevölkerung (also Erwachsene
unterhalb des Rentenalters) konstant bleibt, dann muss auch die
Wirtschaft real um 2% jährlich wachsen - ansonsten fallen
Arbeitsplätze weg.
die Armen die nicht mehr arbeiten können - dann müssen sie ihr BGE versaufen-) nee im Ernst, die sollen mit den Omas zusammen saufen, die sind so allein in ihren Altersheimen -)

das ist jetzt tatsächlich mein Ernst. Ich sehe da viele soziale gesellschaftsfördernde Effekte.

Man kann statt Wachstum natürlich auch mit anderen Methoden
gegensteuern, z.B. mit einer Senkung des Rentenalters, 
die Höhersetzung des Rentenalters ist sowieso Augenwischerei
Ab 58 weiß ich aus AgenturFArbeit-Quellen kannst du das mit dem Job sowieso vergessen, also ob Hartz4 oder Rente. Böse Zungen könnten sagen, H4 kommt wahrscheinlich billiger.
oder mit einer
Reduzierung der Wochenarbeitszeit, oder mit mehr Urlaubstagen -
solange das Einkommen der Angestellten dabei nicht zurückgeht ist das
in Ordnung. Aber die Problematik Arbeitsplätze ist wichtig, lang bevor
man in philosophische Zinsdiskussionen abschweift.
Nicht doch, es ist keine philosophische Zinsdiskussion.
Es ist eine philosophische Gesellschaftsdidkussion auf Basis eines BE, eines bedingungslosen (Voll-) Einkommens - da wir nicht nur zu wenig Arbeistplätze haben, Teilhabe Aller wünschen und in dem Moment in der Diskussion waren, ob wir Gier als System benutzen, um dann Gier wieder unter Strafe zu stellen, was ja sich selber in den Fuß schießen ist.
Eine gar nicht so philosophische sondern sehr konkrete Alternative könnte ein BE sein.


Was die Zinsen auf Staatsschulden angeht: da gibt es bessere Mittel
und Wege. Durch eine leichte Korrektur des aktuellen Systems könnte
man dafür sorgen, dass die Staaten gar keine Zinsen auf ihre Schulden
mehr bezahlen müssen. Dann könnten die Staaten auch aufhören, Anleihen
auszugeben: man müsste den Staaten einfach ein Konto bei der EZB
einräumen, das sie beliebig zinslos überziehen können.
Das finde ich auch gut. Ich finde es schön, wenn der Staat endlich aus dem Zinsscheiß rauskommt. Aber wenn ich mich bei dieser Aktion beteilige, wieso sollte ich mich als Privatmann weiterhin selbst knebeln? Zumal der Staat mein Diener ist (res publica), fände ich es unfair, wenn er endlich frei ist und ich bin weiter zinszahler. Sorry, das ist nicht mein Evolutionsweg.

Eine Einschränkung des Defizits auf einen vernünftigen Rahmen könnte
man über die Maastricht-Mechanismen trotzdem noch gewährleisten.
Jedenfalls wäre der Einfluss der Finanzmärkte dann weg, und der Zins
würde keine Probleme mehr schaffen.

privat, s.o.
Jetzt mal nur eine grundlegende Systemüberlegung. Technisch gesehen können
wir alle Leute gut versorgen, also wieso nicht den Turbomotor abschalten und
laufen lassen. Also schafft man den Gewinn ab,
(...)
Der gesunde Ehrgeiz wird dafür sorgen, daß nicht alle nur noch Bier saufen
und man gar nix mehr zu essen bekommt.
Das wirkt auf mich doch widersprüchlich. Entweder, es gibt noch
Gewinn, und dann lassen sich die Leute natürlich alles mögliche
einfallen, um auch einen Gewinn zu erzielen; oder aber, es gibt keinen
Gewinn mehr, aber worauf richtet sich dann der Ehrgeiz?
na Porsche zu bauen, Ferrari und Benz, etwas geiles zu Essen zu machen, geiles Bier zu brauen, mit Omas Skat spielen, daddeln, wat weiß ich - Alles was Freude macht. Freiwillig versteht sich, wenn es keinen Gewinn mehr gibt. Aber was tut man nicht alles für einen Porsche oder .................. (beliebigen Wunsch einfüllen).

Hauptsache die Geldhaie hören auf, gelben Schnee zu produzieren, das ist eklig.

Schöne Grüße,
Nicolai
Danke für deine Kommentare
 - ich hoffe meine Antworten gingen persönlich nicht zu nah -
nur philosophische Luftkämpfe-)

liebe Grüße
Tobego



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