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ag-drogen - Re: [Drogenpolitik] Massenouting "Ich habe gekifft." über Piratenpartei organisieren

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

Re: [Drogenpolitik] Massenouting "Ich habe gekifft." über Piratenpartei organisieren


Chronologisch Thread 
  • From: Robert Reisewitz <mrrobbi AT gmx.de>
  • To: Mailingliste der AG Drogenpolitik <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Drogenpolitik] Massenouting "Ich habe gekifft." über Piratenpartei organisieren
  • Date: Mon, 22 Oct 2012 16:11:28 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogenpolitik <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Yep,
merci für die Klarstellung! Jetzt mal abwarten, ob es dazu weitere Meinungen
gibt.
Gruss;
Robbi
Am 22.10.2012 | KW43 um 16:03 schrieb DerJurist AT gmx.de:

> Hallo Robbi,
> die Ausgestaltung eines Modellversuchs habe ich bei meinem Vorschlag
> bewusst offen gelassen und damit zur Diskussion gestellt. Du hast recht,
> für den Konsum von Hanf gibt es viele verschiedene Gründe und ich sehe das
> genauso das die Fokussierung auf den medizinischen Nutzen zu kurz greift.
> Die Einzelheiten sollten imho von allen interessierten verabschiedet
> werden, in der Hoffnung das am ende was vorzeigbares rumkommt ?
>
> Mir würde es halt in erster Linie darum gehen das sich in dieser Sache
> überhaupt mal was bewegt und die etablierten Parteien gezwungen werden zum
> verlorenen Krieg gegen Drogen, bzw zu den gescheiterten Ansätzen der
> derzeitigen Drogenpolitik Stellung beziehen zu müssen. Ich meine sowas
> lässt sich heut doch nicht mehr öffentlich verteidigen ohne das man sich
> lächerlich macht, oder ?
>
> Der Modellversuch wäre aber wirklich nur ein Vorschlag meinerseits, wenn
> das allseits als nicht durchführbar abgelehnt wird ist das auch okay -
> Demokratie in Reinform :-)
>
> gruß
> Sascha
>
>
> -------- Original-Nachricht --------
>> Datum: Mon, 22 Oct 2012 15:22:36 +0200
>> Von: Robert Reisewitz <mrrobbi AT gmx.de>
>> An: Mailingliste der AG Drogenpolitik <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
>> Betreff: Re: [Drogenpolitik] Massenouting "Ich habe gekifft." über
>> Piratenpartei organisieren
>
>> Gefällt mir:)
>> vor allem wegen der klaren Abgrenzung piratigen Privatlebens gegen die
>> politische Strategie. Klug.
>> Soweit zum ersten Abschnitt.
>> Zum Gegenvorschlag:
>> Wenn ich recht verstehe, schlägst Du vor, das bundesrechtliche BtmG durch
>> einen Sondervorgang in einem einzelnen Bundesland zur Diskussion zu
>> stellen.
>> Ich muss gestehen, den Ansatz finde ich sehr taktisch. Mir fehlt dabei
>> auch genau die Unterscheidung der tatsächlichen Konsumsituation. Während
>> das
>> Methadonprogramm sich an wenige Schwerstkranke richtet, ist Hanfkonsum ein
>> ausgesprochenes Massenphänomen, das aus verschiedensten Gründen,
>> Interessen und Ängsten in den Fokus des Strafrechts geschoben wird.
>> Deshalb glaube ich, dass ein solches Modellprojekt als "Sonderweg" die
>> faktenbasierte Auseinandersetzung allein auf Grund seines Ansatzes noch
>> weiter
>> erschweren könnte.
>> Sorry, das fände meine Unterstützung so nicht. Wenn ichs denn recht
>> verstanden habe. Sonst leg noch einen nach:)
>> Gruss;
>> Robbi
>>
>> Am 22.10.2012 | KW43 um 15:08 schrieb DerJurist AT gmx.de:
>>
>>> Hallo,
>>> auch wenn ich immer für Aktionen bin die die derzeitige Rechtslage
>> anprangern, so glaube ich
>>> 1. nicht, dass die Staatsanwaltschaft von einer Verfolgung aufgrund der
>> Masse absehen würde, und
>>> 2. denke ich, dass den beteiligten Piraten dann eine erhöhte mediale
>> Aufmerksamkeit zukommen würde, die wahrscheinlich nicht grad positiv für
>> den einzelnen und für die Piraten als Partei insgesamt ausfallen würde
>> ("führende Piraten geben Drogenabhängigkeit zu" oder sowas, kennt man ja).
>> Selbst im besten Fall, wenn also daraus eine breite gesellschaftliche
>> Diskussion entstehen würde, kann ich mir nicht vorstellen dass wir da ohne
>> Verluste durchkommen. Dazu kommt noch die bereits angesprochene
>> fahrerlaubnisproblematik.
>>>
>>> Das Vorbild hierzu, die Aktion Zeig Dich 100.000 ist ja ebenfalls im
>> Sande verlaufen wenn ich das richtig mitbekommen habe.
>>>
>>> Kritik ohne konstruktives ist immer blöd, daher als Gegenvorschlag:
>>> Wie wäre es mit einem Versuch in Übereinstimmung mit der
>> UN-Drogenkonvention (die sowas ausdrücklich erlaubt) sowie den Bundes- und
>> Landesgesetzen ein Modellprojekt zur Abgabe von Hanf innerhalb von NRW zu
>> etablieren,
>> bzw in den Landtag einzubringen? Die daraus evtl entstehende
>> gesellschaftliche Diskussion könnten wir dann politisch und medial zur
>> entkräftung der
>> Prohobitionsargumente nutzen, und zwar ohne das ein Pirat persönlich mit
>> seiner Reputation dafür geradestehen muss.
>>>
>>> Halt analog zum damaligen Modellprojekt bzgl Abgabe von Methadon an
>> Schwerstabhängige. Nach lautem aufschrei der konservativen sehen auch die
>> mmittlerweile die Vorteile solcher Projekte.
>>>
>>> Die Idee den Spieß umzudrehen und eine Verschärfung auch für Alkohol
>> zu fordern,nur um auf eine ungerechtigkeit hinzuweisen halte ich nicht für
>> zielführend, es gibt halt keine gleichheit im Unrecht.. außerdem wollen
>> wir doch nicht noch mehr verbieten sondern die Entscheidung darüber den
>> Menschen zurückgeben, oder ?
>>>
>>> grüße
>>> Sascha
>>>
>>>
>>>> Die Konsequenzen kann man als Einzelner nicht begegnen. Sicher wird ein
>>>> Massen-Outing kaum durch die SA verfolgt werden - einfach zuviel Arbeit
>>>> ohne belastbare Beweislage. Der Outer könnte ja auch lügen, oder seit
>>>> Monaten nichts mehr konsumiert. Massenhafte Freisprüche oder
>>>> Verfahrenseinstellungen wären die Folge.
>>>>
>>>> Einfacher haben es da andere Ämter, welche üblicherweise
>> unaufgefordert
>>>> von der SA über den Verdacht auf oder den tatsächlichen
>>>> Drogenkonsum/besitz informiert werden. Die Verjährungsfrist von 2
>> Jahren
>>>> wird dabei meistens nur geringfügig unterschritten.
>>>>
>>>> Die Erwartung dabei ist, dass ein regelmässiger Konsument nach 1 Jahr
>>>> und 10 Monaten keine Sanktionen mehr erwartet und bei Einbestellung zum
>>>> kurzfristigen Drogenscreening keine Chance hat durch temporäre
>> Abstinenz
>>>> dabei einem positiven Befund zu entgehen.
>>>>
>>>>> Die Idee eines Massen-outings ist aus dieser Sicht weniger blöde als
>>>> fordernd. Wie kann das so organisiert werden, dass Leute sich bekennen
>>>> können, ohne derlei Unfug ertragen zu müssen?
>>>>
>>>> Das wird schwer. Denn zur Zeit existieren keine Rechtsmittel gegen die
>>>> Anordnungen der Führerscheinstelle.
>>>>
>>>> Und die Alkis (d.h. die breite Masse deutscher Michel) interessiert das
>>>> nicht. Die dürfen unter Restalk < 0.3%% fahren, Konsumeinheiten für
>>>> Monate durch die Landschaft karren, sie dürfen sogar nach Acetaldehyd
>>>> duften und damit offensichtlich ein Alkproblem haben.
>>>>
>>>> Egal! Solange sie nicht tatsächlich mit mehr als 0.3%% fahren,
>> passiert
>>>> hier gar nichts.
>>>>
>>>>> Dass die Piraten hier ein bisschen mehr gefordert sind als die Anderen
>>>> ergibt sich aus dem Anlass...
>>>>> Ich habe mit "maybe" eingetragen in der Hoffnung, dass hier jemandem
>>>> eine kluge Lösung einfällt. Sammeln wir also auf diese Hoffnung hin
>> erstmal
>>>> potentielle Unterstützer.
>>>>
>>>> Die kluge Forderung? Dreht den Spiess um.
>>>>
>>>> Z.B.:
>>>> - Die 0.3%% Regelung auf 0.0% zu senken.
>>>> - Ähnlich wie bei Hanf sind die (wirkungslosen) Abbauprodukte dem
>>>> Wirkstoff gleichzusetzen.
>>>> - Neben Alkohol ist bei Verkehrkontrollen auf Actaldehyd und andere
>>>> Abgase von Alkoholikern zu prüfen. Bei positivem Test Gleichbehandlung
>>>> mit anderen Drogensüchtigen.
>>>>
>>>> Gleiche Recht und gleiche Strafe für alle "Suchtkranken" im
>>>> Strassenverkehr!
>>>>
>>>> Natürlich werden die aufgeschreckten guten Toitschen dann ruck-zuck
>>>> dagegen Sturm laufen - denn wenn man diese Regelung durchsetzte gingen
>>>> 20-30% der Deutschen definitiv zu Fuss.
>>>>
>>>>
>>>> Als Kind habe ich mal ein Buch gelesen: "Tober ist ein Nashorn". An
>>>> einer Stelle geht es darum, wie man bei Erwachsenen was erreicht. Dies
>>>> wurde in etwa so beschrieben: "Erwachsene sind wie Schweine. Sie
>> machen
>>>> immer das Gegenteil von dem, was man von Ihnen verlangt."
>>>>
>>>> Manchmal glaube ich, dass der Autor des Buches damit nicht nur eine
>>>> witzige Geschichte erzählen wollte.
>>>>
>>>> Verlange das Gegenteil deiner Forderung und die Schweine werden aus
>>>> Trotz das Gegenteil machen. Und damit deiner eigentlichen Forderung
>>>> entsprechen.
>>>>
>>>> Auch eine Forderung, dass bei Medikamentverschreibung mit
>>>> fahrtüchtigkeitseinschränkenden Wirkungen eine automatische Meldung
>> an
>>>> die Führerscheinstelle zu erfolgen hat, wäre hier hilfreich.
>>>>
>>>> Dann gehen zusammen mit den Spritis 70% der Deutschen zu Fuss und Taxis
>>>> und ÖPNV bekommen Hochkonjunktur.
>>>>
>>>> Und die toitschen Michel haben dann während der Fahrt im Bus zu Arbeit
>>>> viel mehr Zeit zum Nachdenken über schwachsinnige Gesetze, fehlende
>>>> Rechtsmittel und Behördenwillkür.
>>>>
>>>> Gruss
>>>> Carsten
>>>>
>>>>
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