Re: [Drogenpolitik] Massenouting "Ich habe gekifft." über Piratenpartei organisieren

[Carsten Schlote <carsten.schlote AT piratenpartei-hessen.de>]

Am 22.10.2012 21:02, schrieb Christine Zander:
> Und bitte keine Verschärfung anderer Drogengesetzgebung
> (Alkohol/Zigaretten) fordern. Wir wollen doch schließlich freie mündige
> Bürger. Damit liefern wir den Prohibitionsbefürwortern nur Munition.

Leider ist dies der einzige Weg, mit dem man die DDM dazu bringt über
ihre Aussagen und den eigenen Drogenkonsum nachzudenken.

Du läßt die DDM am Anfang alle üblichen vorgeschobenen Begründungen der
Prohibition diskutiv bestätigen. Idealerweise bringst Du dein Gegenüber
dazu, von 'selbst' darauf zu kommen.

Danach kann man den DDM durch harte Fakten des StatBA/KraKa/etc.pp klar
machen, dass die legalen Drogen 95% der Kosten und Kollateralschäden
ausmachen.

Und somit aus den vorher selbst dargelegten Gründen und Aussagen genauso
verboten gehören.

Und damit muss die Gegenseite entweder die eigenen Argumente auf sich
selbst anwenden oder darüber nachdenken und toleranter werden (Im Sinne
von "Ich saufe, Du kiffst, jeder wird in Ruhe gelassen und alle sind
zufrieden...")

Anders funktioniert das bei DDM mit einem IQ deutlich kleiner als 100 nicht.

Überzeugen und zum Denken bringen möchte man hierbei die umstehenden
Zuhörer und nicht den Diskussionsgegner.

Das sind Grundkenntnisse der Rethorik, welche leider den Legalizern und
den Piraten im Speziellen stark abzugehen scheinen.

Was wohl auch der Grund ist, dass die Konservativen bisher leichtes
Spiel hatten und sich seit 40 Jahren in diesem Bereich nichts tut.

Das hat bei den radikalen Nichtraucherschützern auch funktioniert. Die
hat man es so sehr übertreiben lassen und die Mitbürger bevormunden
lassen, dass der Normalbürger nun genug davon hat. Wie man an den
Volksabstimmungen zu Raucherkneipen in letzter Zeit gesehen hat. Ein
Gewinn für die Tabakhersteller und Kneipenwirte.

Ebenso hat man die Feministen es voll übertreiben lassen, bis der
Normalbürger von dieser Genderscheisse ebenfalls genug hatte.

Übertragen auf Parteiarbeit heisst das, dass die umstehenden Zuhörer
gegebenenfalls die eigene Position (die Legalizierung und Ende des
Drogenkriegs) irgendwann verstehen und vllt. sogar mittragen - je dümmer
und lächerlicher man den dummen deutschen Michel mit Flasche am Hals
macht und je dümmlicher und widersprüchlicher dessen Argumentationkette
ist, desto besser.

Damit gewinnen die Piraten vieleicht auch Wähler ausserhalb der üblichen
Kiffer, Raubkopierer und Cyberspace-Deppen Kreise - genug um in 20-30
Jahren vieleicht auch die geltenden Gesetze mitändern zu können.

Alles andere sind Träumereien. Sich zu dafür zu outen und sich selbst
öffentlich einer Straftat zu bezichtigen, sozial und wirtschaftlich zu
ruinieren oder gar im Knast zu landen, ist lediglich ein Zeichen für
mangelnden Verstand und ziemlicher Naivität.

Ansonsten hätten die Piraten eigentlich dringlichere Themen wie
Entrechtung durch Hartz4 , Sozialisierung von Bankschulden, Korruption,
ESM, anstehende Wirtschaftdiktatur, usw. usf.

Wenn die Neofeudalen damit durchkommen, dann wird das
Nicht-Kiffen-dürfen Eurer absolut kleinstes Problemchen werden...

Nichts für ungut...

Gruss
  Carsten
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DDM := Dummer deutscher Michel. Euphemismus für "dummer Pöbel" bzw.
Bild/Spiegel-Leser.