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ag-drogen - Re: [AG-Drogen] FW: Zukunftsdialog der Kanzlerin - Heroinvergabe an Schwerstabhängige

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-Drogen] FW: Zukunftsdialog der Kanzlerin - Heroinvergabe an Schwerstabhängige


Chronologisch Thread 
  • From: Maximilian Plenert <max.plenert AT hanfverband.de>
  • To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Drogen] FW: Zukunftsdialog der Kanzlerin - Heroinvergabe an Schwerstabhängige
  • Date: Sun, 08 Apr 2012 12:10:09 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Deutscher Hanfverband

Am 08.04.2012 11:20, schrieb Karl Karam:
>
> An den skandalös hohen Sicherheitsanforderungen kann der GBA meines Wissens
> gar nichts ändern.

siehe auch http://www.taz.de/!81313/ und
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=33201 bzw.

GBA-Richtlinien zur Diamorphin-Abgabe ernten Widerspruch
http://www.vision-ev.de/2010/05/11/gba-richtlinien-zur-diamorphin-abgabe-ernten-widerspruch/

Statt sie zu fördern werde eine Ausweitung der diamorphingestützten Behandlung
Schwerstabhängiger durch die neuen Richtlinien der gesetzlichen Krankenkassen
erschwert oder gar verhindert. Diese Befürchtung äußert der JES-Bundesverband
gegenüber der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans.
Dyckmans selbst hatte sich kritisch zu den Richtlinien des Gemeinsame
Bundesausschusses (GBA) geäußert.

JES – das Kürzel steht für „Junkies und ehemalige Substituierende“ – versteht
sich als Interessenvertretung drogengebrauchender Menschen. Matthias Häde vom
JES-Vorstand bemängelt die Ansprüche, die der GBA formuliert habe: „Eine
permanente Anwesenheit eines Arztes während der 12-stündigen Öffnungszeit
sowie
drei ärztliche Vollzeitstellen zur Bedingung für die Behandlung mit Diamorphin
zu machen, ist fachlich schlicht nicht nachvollziehbar und wird viele kleine
Einrichtungen vor Probleme stellen.“ Der GBA ist zuständig für die
Richtlinien,
nach denen die Krankenkassen medizinische Regelleistungen übernehmen.
Die GBA-Leitlinien seien restriktiver als die Gesetzesvorschriften, die der
Bundestag im Mai des vorigen Jahres verabschiedet habe, kritisiert mit Marco
Jesse ein weiteres JES-Vorstandsmitglied. Gleiches habe es vor einigen Jahren
bereits bei den Richtlinien für die Methadon-Substitution gegeben. Die
damalige
Drogenbeauftragte habe diese Regelungen sogar außer Kraft setzen lassen.

Geteilt wird die Kritik des JES auch vom Bundesverband der Eltern und
Angehörigen für akzeptierende Drogenarbeit e.V.. Die hohen Auflagen an die
Diamorphin-Abgabestellen würden eine wohnortnahe Versorgung Schwerstkranker
unmöglich machen. Gleichermaßen kritisch sieht auch die Deutsche AIDS-Hilfe
das
GBA-Vorgehen. Hier wird besonders noch darauf verwiesen, dass
Diamorphin-Substitution in Einzelfällen auch den Schutz vor HIV oder
Hepatitis C
bedeuten kann.

Quellen:

Pressemitteilung der Deutschen AIDS-Hilfe, 22. März 2010
pm_dah20zur20diamorphingestuetzen20substitution_220310

Pressemitteilung des JES-Bundesverbandes jes_pm_diamorphin_21032010

Offener Brief von Bundesverband der Eltern und Angehörigen für akzeptierende
Drogenarbeit e.V. an Mechthild Dyckmans brief_an_dyckmans_040410




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