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ag-drogen - Re: [AG-Drogen] Suchtpolitisches Grundsatzprogramm

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-Drogen] Suchtpolitisches Grundsatzprogramm


Chronologisch Thread 
  • From: "Benjamin E. Meyer" <info AT benjaminmeyer.de>
  • To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Drogen] Suchtpolitisches Grundsatzprogramm
  • Date: Wed, 06 Oct 2010 11:41:46 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Am Mittwoch, den 29.09.2010, 20:29 +0200 schrieb Andi_nRw:
> ----- Original Message -----
> From: "Benjamin E. Meyer" <info AT benjaminmeyer.de>
> To: "Mailingliste der AG Drogen" <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
> Sent: Wednesday, September 29, 2010 10:50 AM
> Subject: Re: [AG-Drogen] Suchtpolitisches Grundsatzprogramm
>
> > Danke für den Hinweis. Daraufhin haben wir die Begründung nochmals, wie
> > folgt, ergänzt:
> >
> > In unserem Verständnis von Suchtpolitik geht es nicht um die Masse der
> > Genusskonsumenten, sondern darum, riskanten Konsum mittels Aufklärung
> > und Safer-Use-Maßnahmen zu vermeiden und Problemkonsumenten mit
> > niedrigschwelligen Hilfsangeboten zu versorgen.
> >
> >
> > Die Politik sollte sich aus allen selbstbestimmten und nicht
> > fremdschädigenden Lebensentwürfen raushalten. Das gilt erst Recht beim
> > subjektiven Erlebnis 'Genuss'!
> >
> > grüße,
> > benny.
>
>
> Immerhin soll dieser antrag ja doch ein Alternativantrag zu dem der AG
> sein...oder?

ja, es ist eine alternative.

> Dennoch behandelt er fast ausschließich die rein problematische seite des
> konsums. Das ist in meinen augen zum einen eine (zwar angrenzende/sich
> ergänzende) Thematik...aber keinesfalls eine inhaltliche alternative..
> Es geht doch zunächstmal darum für ALLE konsumenten gesellschaftlich
> zukunftsfähige Strategien zu finden...und das muß numal auf politischer
> ebene geregelt werden.
> Einfach zu fordern die politik habe sich da rauszuhalten halte ich nicht
> nur
> für unrealistisch, sondern sogar gefährlich.

Wie ist denn der Status-quo beim Konsum von Alkohol? Schreibt Dir
momentan der Staat vor, wie viel Du konsumieren darfst? Ist die
nicht-vorhandene, mangelnde Regulierung problematisch für die gesamte
Gesellschaft? Wenn ja, wodurch drückt sich das aus?

> Mal angenommen ab nächster
> woche wäre dem so...wie solllte sich denn der so enstehende legale markt
> regeln? Für mich ist das ein scheuentor fürs organisierte verbrechen, für
> einen unkontrollierten wildwuchs auf allen ebenen. Fast jeder der einzelnen
> dort angeführten Teilforderungen ist ohne politische regelungen der
> grundvoraussetzungen quasi unmöglich:

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil, der Staat soll die entsprechenden
Rahmenbedingungen schaffen und erhalten.

>
> 1. Umfassende, ideologiefreie Aufklärung
> --> hier müssen Mittel bereitgestellt werden...von wem/auf welchem wege
> wohl?

Die Aufklärung soll nach Möglichkeit bereits im Schulalter beginnen und
'Drogenmündigkeit' sowie 'Eigenverantwortung' fördern.

> 2. Genusskultur und Eigenverantwortung
> --> ist mir völlig unklar. Genusskultur fordern?

Der Staat soll für Rahmenbedingungen sorgen, die Genusskultur
ermöglichen.

> Sowas entwickelt sich, oder
> auch nicht. Und alle diese ja teils durchaus enorm gefährlichen substanzen
> der völlig unreflektierten eigenverantwortung zu überlassen geht mEn 100%
> nach hinten los. Der Mensch an sich ist nunmal nicht vernünftig.

Du solltest nicht ständig von Dir auf andere schließen. Diesen (Ab-)Satz
darf ich hoffentlich mit Angabe Deines Namens bei Gelegenheit zitieren?

> Und jeder
> Staat dürfte sich wohl auf eine schadenersatzklagewelle nie gesehehen
> ausmaßes gefasst machen.

Reine Spekulation.

> 3. Qualitätskontrolle und Verbraucherschutz
> --> Und wieder: Wer würde das wohl regeln/praktizieren...wenn nicht die
> politik?

Naja, eine Art Qualitätskontrolle findet bereits bei der
'Sicherstellung' illegaler Substanzen statt, es wäre ein Anfang, die
Ergebnisse der LKAs zu veröffentlichen, um den Konsumenten einen
Überblick zu Reinheit etc zu verschaffen.

> 4. Hilfe für Risikokonsumenten
> --> siehe punkt 3

Du scheinst nicht zu verstehen, wann die Politik/der Staat tätig werden
soll und wann nicht.

Solange Du Dein Feierabend Bier trinkst und kein Suchtverhalten
entwickelst, lässt Dich die Politik in Ruhe. Sobald Du jedoch schon früh
morgens trinkst, um überhaupt arbeiten zu können, wirst Du zum
Risikokonsumenten und benötigst u.U. Hilfe. Der Staat soll diese
Hilfsangebote bieten.

> 5. Schutz von Nichtkonsumenten
> --> ebenfalls siehe 3

Bleiben wir beim Alkohol: es sollte natürlich nach wie vor verboten
sein, z.B. Kinder mit Alkohol zu versorgen.

>
> Insgesamt läuft es für mich darauf hinaus, das hier das pferd von hinten
> aufgezäumt wird...man sich als einzig mit einem möglichen schlechten
> ausgang
> des konsums beschäftigt

nein, das hat was mit Vertrauen in andere Menschen zu tun, jeder
einzelne trägt Verantwortung für sein Tun. ich kann mich ja auch nicht
für Dich fremdschämen oder muss mich nicht für Deine Spekulationen
verantworten.

> ...............ohne auch nur die kleinste
> Idee/aussage, wie denn das wohl 'vorher' gestaltet werden sollte. Es soll
> also garnicht gestaltet werden?

Doch, doch, Detailfragen wird unser Programmentwurf dann liefern. Alles
zu seiner Zeit.

>

>
> _______________________________________________
> AG-Drogen mailing list
> AG-Drogen AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/mailman/listinfo/ag-drogen

--
Benjamin E. Meyer ° 12053 Berlin
(+49) 030 50562911 oder (+49) 0172 6630508
Jabber: berlinleben AT jabber.ccc.de





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