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ag-drogen - Re: [AG-Drogen] Suchtpolitisches Grundsatzprogramm

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-Drogen] Suchtpolitisches Grundsatzprogramm


Chronologisch Thread 
  • From: "Benjamin E. Meyer" <info AT benjaminmeyer.de>
  • To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Drogen] Suchtpolitisches Grundsatzprogramm
  • Date: Wed, 06 Oct 2010 11:23:04 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Am Montag, den 27.09.2010, 12:24 +0200 schrieb Georg Wurth:
> Am 27.09.2010 12:00, schrieb Benjamin E. Meyer:
> > Warum sprechen wir von Suchtpolitik und nicht mehr von Drogenpolitik?
> >
> > Wir sprechen konsequent von Suchtpolitik, weil die Ursache von
> > Abhängigkeitserkrankungen nicht die gebrauchten Genussmittel sind,
> > sondern das Verhalten der Konsumenten. Die Notwendigkeit, von einer
> > reinen Drogenpolitik (Fokus auf die gebrauchten Substanzen, auch
> > Substantismus genannt) zu einer allgemeinen Suchtpolitik (Fokus auf das
> > Verhalten des Konsumenten, auch Life-Skill genannt) überzugehen, zeigt
> > sich nicht zuletzt in der Verbreitung nichtstoffgebundener Süchte, wie
> > Spiel- oder Kaufsucht.
>
> Ich finde diesen Begriff Suchpolitik eher rückwärtsgewandt.
> Nur ein kleiner Teil der Konsumenten der verschiedenen Drogen ist davon
> abhängig. Es geht doch um eine vernünftige Politik für alle Konsumenten.

Jein, nochmal, es geht darum Problemkonsumenten zu helfen. Alkohol
darfst Du ja prinzipiell auch ohne Anleitung oder Kontrolle zu Dir
nehmen. Wir wollen keinem Genießer die Form/Art/dauer etc. des Kosnums
seines Genussmittels vorschreiben.

> Suchtpolitik impliziert m.E., dass Drogenkonsum vor allem ein Suchtproblem
> ist. Das beißt sich ein bisschen mit der Genusskultur, die ihr einfordert,
> finde ich.
> Die Kritik an der Repressionspolitik ist dafür einigermaßen verhalten und
> konkrete Alternativen werden gar nicht beschrieben.
>
> Ich finde das nicht schlecht, aber auch nicht prickelnd. Das ist jedenfalls
> nicht besser als das, was die Grünen im Grundsatzprogramm haben - die
> leider mittlerweile auch von Suchtpolitik sprechen...

Hast Du hierfür Belege? Die Grünen reden viel und setzen zumindest im
Bezug auf die Legalisierung wenig bis gar nichts davon um. Seit 98
glaube ich persönlich einem Grünen gar nichts mehr ;-). Du erinnerst
Dich vielleicht noch an die Wahlversprechen(r)?
Bei den Piraten entwerfen wir gerade unser Grundsatzprogramm, zum
Vergleich hier mal der Auszug aus dem grünen Grundsatzprogramm, in dem
übrigens der Begriff 'Suchtpolitik' genau null Mal vorkommt:

(Grundsatzprogramm Grüne, S.126 ist es glaube ich laut
Stichwortverzeichnis, die grünen warten gerade ihre homepage, kann also
nicht nachsehen)

http://www.gruene-partei.de/cms/files/dokbin/68/68425.grundsatzprogramm_die_zukunft_ist_gruen.pdf

zitat:
Die bisherige Drogenpolitik der generellen Strafverfolgung von
Konsumenten ist gescheitert, sie muss beendet werden. Ein
unkontrollierbarer Schwarzmarkt verschlimmert die Probleme nur.
Wer Probleme mit Drogenkonsum hat, braucht Hilfe, nicht Strafe. Viele
andere, meist Cannabiskonsumenten, werden durch Verbote nur schikaniert
und kriminalisiert. Deshalb setzen wir auf ein gutes Hilfesystem, das
sich an den Bedürfnissen der Betroffenen orientiert und
Selbsthilfestrukturen unterstützt. Risikominimierung und bewusster
Umgang mit allen Drogen – also auch Alkohol und Tabak – sind dabei
maßgebend. Wir setzen uns für eine Legalisierung von weichen Drogen wie
Haschisch und Marihuana ein.

grüße,
benny.





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> Georg
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> Deutscher Hanf Verband
> Georg Wurth
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> Fax: 030-44716654
> email: Georg.Wurth AT hanfverband.de
> PGP: 0xE01D06D2
> Homepage: www.hanfverband.de
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> AG-Drogen AT lists.piratenpartei.de
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