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ag-drogen - Re: [AG-Drogen] Infobrief

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-Drogen] Infobrief


Chronologisch Thread 
  • From: Benjamin Braatz <hepta.sean AT googlemail.com>
  • To: ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Drogen] Infobrief
  • Date: Wed, 27 Jan 2010 17:35:15 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: "Liste: AG_Drogen" <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

On Wed, 27 Jan 2010 13:41:51 +0100 "Georg von Boroviczeny"
<georg AT von-boroviczeny.de> wrote:
> Bei einer so großen Differenz: warum machst du nicht einen Vorschlag
> in deinem Sinne?

Momentan fehlt mir die Zeit zum Ausformulieren. Außerdem sieht
LiquidFeedback ja noch die Änderungsvorschläge vor, bei denen man halt
sehr schön sehen kann, welche Auswirkungen bei der Zustimmung in beide
Richtungen zu erwarten wären. Mal sehen. Wäre auf jeden Fall nett, wenn
Du hier Bescheid gibst, wenn Du das in LF einstellst!

> > Interessant. Quelle bitte! Ich kenne nur die *BVerfG*-Entscheidung
> > zur Duldung (nicht Legalität) des Besitzes geringer Mengen für den
> > Eigenbedarf.
> kann sein, dass du Recht hast, aber ich sprach nicht vom Besitz
> kleiner Mengen, sondern vom Konsum an sich (auch dazu gibt es ein
> Grundsatzurteil).

Habe dazu nichts gefunden. Der Konsum ist ja nichtmal im Gesetz unter
Strafe gestellt. Da aber Konsum (fast) zwangsläufig mit Besitz und oft
auch mit Weitergabe einhergeht, ist das eine Formalie.

> > > so denken auch die Kollegen aus NRW (siehe
> > > http://wiki.piratenpartei.de/Crew:AK/Drogenpolitik_NRW/Programm);
> > Nochmal: Das ist für Berlin völlig irrelevant.
> Diesen deinen Satz lehne ich absolut ab, im Gegenteil, ich halte die
> Meinung/Arbeit anderer Mitpiraten sehr wohl für relevant und eine
> solche Aussage für arrogant

So war es nun nicht gemeint. Ob etwas in NRW eine Mehrheit gefunden
hat, wird die Berliner (so meine Einschätzung und vermutlich auch die
des anderen Benjamin) herzlich wenig beeindrucken. Wenn es für gut
befunden wird, wird zugestimmt, wenn es für schlecht befunden wird,
abgelehnt. Wir sind einfach unabhängige Landesverbände. Was für NRW gut
genug war, kann und muss vielleicht sogar für die Berliner LMV noch
besser werden.

> Noch eines zu 'Cannabis als Medizin': Auch der längste Weg beginnt
> mit dem ersten Schritt (chinesisch, kein Autor/Volksweisheit)

Ja, ich verstehe Eure Argumentation, teile sie nur nicht.

Was ich nicht verstehe, ist die Formulierung Deines Antrags: Erst auf
komplette Änderung abheben, dann doch nur Medizin fordern. Da glaube
ich, dass das den einen schon zu viel und den anderen noch zu wenig ist.

On Wed, 27 Jan 2010 16:18:57 +0100 ""J. Löblein"" <jl AT iridis.de> wrote:
> Worum geht es in der Diskussion? Vorwiegend doch um Belege &
> Nachweise.

Wie Georg erbeten hat, um Korrekturen und Änderungsvorschläge:

1. Stil, Grammatik und Orthographie: Da müssen wir uns nicht fetzen.
Einige Sachen sind - vor allem beim Stil - Ansichtssache.

2. Strategie: Ich glaube, man sollte entweder auf Medizin oder auf
einen komplett neuen Kurs abheben, aber nicht halb so, halb so.

3. Belege und Nachweise - wie Du sagst: Die hat der andere Benjamin
sehr allgemein gefordert, ich an ein paar etwas konkreteren Stellen.

> Aber sind sie nützlich um Mitmacher und Wähler zu gewinnen? Wohl kaum.

Birgt ihr Fehlen die Gefahr, Unterstützer und Wähler abzuschrecken?
Aber klar doch.

> Aber niemand kann sagen was eine Liberalisierung bringen wird, auch
> die Wissenschaft nicht.

Darum ging es bei den eingeforderten Belegen und Nachweisen auch nicht.
Mir zumindest ging es vor allem darum, sie dort konkret zu bekommen, wo
sie "gewieselt" schon vorkamen: Beim angeblich behördlich
eingestandenen Scheitern der alten Drogenpolitik auf ganzer Linie und
bei der angeblich allgemein anerkannten medizinischen Nützlichkeit von
Cannabis.

> Ich habe nicht vor irgend jemanden etwas zu beweisen, sondern die
> Menschen zu überzeugen und dass passiert immer noch durch Emotion,
> Kommunikation und Information - und zwar in dieser Reihenfolge.
> Korrigiert mich wenn ich falsch liege. Was ist überzeugender:
> Selbstbewusstsein oder Erklärungen?

Erklärungen! ;P

Nee, im Ernst: Die Piratenpartei ist angetreten, um Politik anders zu
gestalten. In Deiner Hierarchie von Emotion > Kommunikation >
Information hätten die KiPo-Sperren-Befürworter klar gewonnen, aber es
ging darum, die nüchterne Information, dass die Sperren aus
verschiedenen Gründen der falsche Weg sind, *über* die primitive "Aber
es geht doch um die Kinder"-Emotion zu stellen.

Außerdem: Die Behauptung etwas wäre "Allgemeinwissen" oder "anerkannt"
ohne Beleg (als Link, Literatur, ...) ruft in mir die Emotion "Der will
mich doch verarschen." hervor.

> Über was ihr redet ist alte Drogenpolitk, die mache ich nicht mit.

Nein, worüber wir reden, ist (u.a.), ob es Belege gibt, dass und wie
gloreich diese gescheitert ist.

> Besonders die Veteranen des "War on Drugs" haben gar nicht mehr die
> Fähigkeit sich die kommende Zukunft vorzustellen und damit können sie
> sie auch nicht gestalten, sondern höchstens zuschauen.

Du scheinst da ein ausgewachsenes Freund-Feind-Schema zu haben. Oder
täuscht das?

Was ist mit denjenigen, die zwar nicht unbedingt große
Law-and-Order-Fans sind, aber das politische Ideal einer drogenfreien
Gesellschaft nicht aufgeben wollen?

Grüße
Benjamin

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